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SFA - Gebrauch illegaler Drogen in der Schweiz

Lausanne (ots)

Während der Gebrauch der meisten illegalen Drogen
in den letzten Jahren stabil geblieben ist, weisen die jüngsten Daten
für die Gesamtbevölkerung auf eine Zunahme des Kokainkonsums hin. Die
Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme 
(SFA) hat die Konsumzahlen zu den illegalen Drogen aus der letzten 
Schweizerischen Gesundheitsbefragung im Auftrag des Bundesamtes für 
Gesundheit ausgewertet. Ein Vergleich der Jahre 2002 und 2007.
Die Frage, ob sie in ihrem Leben schon einmal illegale Drogen 
genommen haben, beantworteten im Jahr 2007 19,7% der Befragten mit 
"Ja". Bei den allermeisten handelt es sich um Cannabis. 
Aufschlussreich sind die Angaben zum "aktuellen" Konsum. Vor allem 
Jugendliche und junge Erwachsene gaben zum Zeitpunkt der Befragung 
an, Cannabis zu gebrauchen. Bei den 15- bis 24-Jährigen gingen die 
Werte zwischen 2002 und 2007 zurück.
Die Daten aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung von 2002 und 
2007 deuten auf eine Zunahme des Kokainkonsums hin. Doppelt so viele 
Männer (3,8%) wie Frauen (1,7%) berichteten im Jahr 2007 über eine 
wenigstens einmalige Konsumerfahrung, wobei der Anteil der Befragten,
die angaben, aktuell zu konsumieren, weit unter 1% liegt. Im Jahr 
2002 sagten 2,5% der Männer und 1% der Frauen, schon einmal Kokain 
konsumiert zu haben.
Die Daten aus den Gesundheitsbefragungen von 2002 und 2007 weisen 
darauf hin, dass der Gebrauch von Heroin, Methadon und Ecstasy nicht 
zunahm.
Gebrauch von Cannabis
3,4% aller Befragten gaben an, "aktuell", das heisst zum Zeitpunkt 
der Befragung Cannabis zu gebrauchen. Mit gut 10% sind die Anteile 
bei den 20- bis 29-Jährigen am höchsten. Eine rückläufige Tendenz ist
vor allem bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen auszumachen. Im
Jahr 2007 sagten 6,9% der 15- bis 19-Jährigen, aktuell Cannabis zu 
konsumieren (2002: 11,4%); bei den 20- bis 24-Jährigen sind es 10,3% 
(2002: 13%). Auch internationale Schülerstudien bestätigen, dass der 
Cannabiskonsum unter Schweizer Jugendlichen zwischen 2002 und 2007 
rückläufig ist. Betrachtet man jedoch alle Altersgruppen zusammen, so
ist der Anteil jener, die aktuell Cannabis konsumieren, in den Jahren
2002 und 2007 vergleichbar hoch.
"Beim Cannabis ist es wichtig, den frühen Konsumeinstieg zu 
verhindern", erklärt Michel Graf, Direktor der SFA. Wer früh anfängt,
riskiert, länger zu kiffen und nimmt Einbussen bei der kognitiven 
Leistung in Kauf. Die SFA setzt daher in der Prävention bei den 
Jugendlichen an.
Bedenkliche Entwicklung bei Kokain
Die Zunahme des Kokainkonsums passt zu den seit längerer Zeit 
anhaltenden gesellschaftlichen Trends, wonach eine schnelle Euphorie,
Kontakterleichterung und erhöhte Leistungsfähigkeit wichtig sind. 
"Menschen unterschiedlichen Alters greifen heute aus den 
verschiedensten Motiven vermehrt zu Kokain. Diese Tatsache ist 
Besorgnis erregend", sagt Michel Graf. Kokain kann sehr schnell 
schwer abhängig machen und Konsumierende riskieren neben 
verschiedenen körperlichen Problemen auch Angststörungen oder 
Depressionen. In der Prävention steht daher der Konsumverzicht im 
Zentrum. Wichtig ist die Früherkennung mit dem Ziel, dass Betroffene 
ihren Konsum so rasch wie möglich aufgeben. Das Problem ist ernst zu 
nehmen, es betrifft aber nach wie vor eine kleine Minderheit der 
Bevölkerung: 97,2% der Befragten sagten, noch nie Kokain konsumiert 
zu haben.
Schweizerische Gesundheitsbefragung
Die Schweizerische Gesundheitsbefragung ermöglicht eine Beschreibung 
der gesundheitlichen Belastungen und Risiken für die Schweizer 
Wohnbevölkerung. Das Bundesamt für Statistik führt diese Befragung 
alle fünf Jahre durch, letztmals im Jahr 2007. In der Schweiz lebende
Personen ab 15 Jahren wurden unter anderem zu ihrem Gebrauch von 
illegalen Drogen befragt. Die SFA hat im Auftrag des Bundesamtes für 
Gesundheit die entsprechenden Daten ausgewertet. Eine 
Bevölkerungsbefragung liefert jedoch nur bedingt verlässliche 
Informationen über den Konsum illegaler Drogen. Da es sich um 
illegale Substanzen handelt, deren Konsum in der Gesellschaft negativ
wahrgenommen wird, ist vermutlich von Unterschätzungen auszugehen. 
Die Daten sind deshalb mit Vorsicht zu interpretieren.
Die aktualisierten Grafiken zum Gebrauch illegaler Drogen sind ab 
sofort auf der Website der SFA, Rubrik Statistik, abrufbar.
Die SFA in Kürze
Für die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere 
Drogenprobleme (SFA) steht der Schutz der Gesundheit im Zentrum. Die 
SFA will Probleme verhüten oder vermindern, die aus dem Konsum von 
Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen. Die SFA 
konzipiert und realisiert Präventionsprojekte, engagiert sich in der 
Gesundheitspolitik und der psychosozialen Forschung. Die SFA ist eine
private, parteipolitisch unabhängige Organisation mit gemeinnützigem 
Zweck.
Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite der 
SFA:
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDtheme=64&IDcat24visible=1&langue=D

Kontakt:

Monique Helfer
Medienverantwortliche SFA
mhelfer@sfa-ispa.ch
Tel.: 021 321 29 74

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