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SFA : Vernetzte Kinder - verunsicherte Eltern

Lausanne (ots)

Immer mehr Eltern wenden sich an Fachstellen,
weil ihr Kind das Internet exzessiv nutzt. Zahlreiche Jugendliche 
verbringen einen bedeutenden Teil ihrer Tage und Nächte vor dem 
Bildschirm oder am Handy. Mütter und Väter sind oft verunsichert. Für
sie hält die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere 
Drogenprobleme (SFA) im neuesten Elternbrief Informationen und Tipps 
bereit.
Immer mehr Eltern suchen Hilfe, weil ihr Kind Computerspiele oder 
soziale Netzwerke im Internet häufig nutzt. Online-Rollenspiele (z.B.
World of Warcraft) sowie Chat- und andere Kommunikationsangebote 
(z.B. Facebook, Twitter) üben auf Jugendliche eine besondere 
Faszination aus. Als virtuelle Spielfigur zu agieren, ist besonders 
bei Jungen beliebt. Gute Spielresultate sichern Anerkennung. Mädchen 
wollen sich eher mit Gleichaltrigen austauschen. Wenn eine exzessive 
Internetnutzung zu Problemen führt, stehen Online-Spiele und soziale 
Netzwerke im Zentrum. Sie können Nutzende stark an sich binden. 
Eltern sind oft verunsichert, auch weil sie sich in Fragen zu neuen 
Medien häufig weniger kompetent fühlen als ihre Kinder.
Nachfragen und Regeln vereinbaren
"Eltern müssen keine Computerfreaks sein. Sie spielen aber in der 
Medienerziehung ihrer Kinder eine zentrale Rolle", betont Cornelia 
Waser, Präventionsfachfrau der Schweizerischen Fachstelle für 
Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA). Die Elternbriefe der SFA 
zeigen: Eltern können den gesunden Menschenverstand auch für die 
virtuelle Welt vermitteln. Wichtig ist zudem, dass Eltern nachfragen 
und sich interessieren. Gleichzeitig sollten sie Nutzungsregeln 
vereinbaren und die Kinder beim Gestalten der internetfreien Zeit 
unterstützen.
Wenn Chatten und Gamen im Alltag der Jugendlichen einen zu grossen
Stellenwert einnehmen, fehlt die Zeit für andere Freizeitaktivitäten,
oder die Leistung in Schule und Ausbildung leidet. "Für Jugendliche 
ist es wichtig, auch in der Realität soziale Kontakte zu knüpfen und 
ein gutes Gleichgewicht zwischen realen und virtuellen Erlebnissen zu
finden", erklärt Cornelia Waser. Auch körperliche Beeinträchtigungen 
wie Übermüdung oder Haltungsprobleme können sich entwickeln.
Übergang zu Abhängigkeit fliessend
Der Übergang von einer unbedenklichen zu einer problematischen oder 
gar abhängigen Internetnutzung ist fliessend. Die Nutzungszeit ist 
nur ein Anhaltspunkt. Warnzeichen sind zum Beispiel ein 
Kontrollverlust sowie der Drang, immer länger online zu sein. 
"Jugendliche sind speziell gefährdet, abhängig zu werden. Sie können 
ihr Verhalten noch nicht so gut kontrollieren, sie brauchen die 
Unterstützung von Erziehenden", sagt Cornelia Waser.
Das Internet und andere neue Medien sind in sehr vielen Bereichen 
nützlich und sie fördern viele Fähigkeiten. Sie sind aus dem Alltag 
nicht mehr wegzudenken. Verbote sind daher weder sinnvoll noch 
realistisch. Die SFA rät Eltern festzulegen, wo, wann und wie lange 
die Kinder online sein dürfen und welche Aktivitäten in welchem 
Umfang erlaubt sind (spielen, chatten, surfen).
Elternbriefe in Kürze
Der aktuellste Elternbrief der SFA widmet sich der Nutzung neuer 
Medien. Nach acht Elternbriefen zieht die SFA aufgrund der 
zahlreichen Rückmeldungen eine positive Bilanz. Sie füllen eine Lücke
für die Altersgruppe der 12- bis 16-Jährigen. In den Elternbriefen 
geht das Beratungsteam der SFA auf Erziehungsthemen ein, die im 
Zusammenhang mit exzessiver Internetnutzung sowie dem Konsum von 
Alkohol, Tabak und illegalen Drogen stehen. Die Briefe enthalten ein 
Hauptthema wie zum Beispiel "Grenzen setzen", "Ausgang und Partys: 
Spass und Risiken" oder "Mit Jugendlichen über Alkohol, Tabak oder 
illegale Drogen sprechen".
Neu können alle acht Elternbriefe der SFA einzeln oder als 
komplettes Set auf der Website der SFA kostenlos abgerufen 
(www.sfa-ispa.ch/elternbriefe) oder als Papierausgabe bestellt werden
(buchhandlung@sfa-ispa.ch; Versandkosten bei Bestellung). Kontakt für
weitere Fragen:  eltern@sfa-ispa.ch.
Die SFA in Kürze
Für die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere 
Drogenprobleme (SFA) steht der Schutz der Gesundheit im Zentrum. Die 
SFA will Probleme verhüten oder vermindern, die aus dem Konsum von 
Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen. Die SFA 
konzipiert und realisiert Präventionsprojekte, engagiert sich in der 
Gesundheitspolitik und der psychosozialen Forschung. Die SFA ist eine
private, parteipolitisch unabhängige Organisation mit gemeinnützigem 
Zweck.
Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite der 
SFA:
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDtheme=64&IDcat24visible=1&langue=D

Kontakt:

Monique Helfer
Medienverantwortliche SFA
mhelfer@sfa-ispa.ch
Tel.: 021 321 29 74

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