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Spektakulärer Sicherheitsholzschlag in Weggis

Luzern (ots)

Rohstoff zur Veranstaltung vom Freitag, 19.
November 2004, 15 Uhr in Weggis
Vor einem Jahr hätte der Holzschlag Horlaui in Weggis
durchgeführt werden sollen. Der Felssturz von Vitznau am 19. November
2003 verhinderte es. Nun werden seit Ende Oktober zwischen Laugneri
und Riedsort in Weggis 600 bis 700 Bäume gefällt und mit Seilkran und
Helikopter abtransportiert. Die Strasse ist tagsüber während längeren
Phasen gesperrt. Die Schutzwaldpflegegenossenschaft der Luzerner Rigi
- Gemeinden bot am Freitagnachmittag an einer öffentlichen
Veranstaltung Einblick in die aufwändigen und gefährlichen Arbeiten
im Wald.
Die Rigiwälder schützen Siedlungen, Verkehrswege und touristische
Einrichtungen vor Steinschlag, Erdrutschen, Hochwasser und zum Teil
auch Lawinen. Schutzwälder brauchen eine besondere Pflege, damit sie
ihre Funktion nachhaltig erfüllen können. Wo kein Schutzwald mehr
steht, müssen oft teure Kunstbauten errichtet werden.
An der Rigi-Südseite unterstützen Bund, Kanton und die betroffenen
Gemeinden die Schutzwaldpflege seit bald 20 Jahren. Projektträgerin
ist die Schutzwaldpflege-genossenschaft der Luzerner Rigi Gemeinden,
in der sich die nahezu 150 Waldeigentümer zusammengeschlossen haben.
Holzschlag Horlaui Weggis
Der Wald in der Horlaui stockt auf sehr steilem Gelände und auf
Felsbändern unmittelbar oberhalb der Kantonsstrasse. Seit Jahrzehnten
erfolgte hier keine Holznutzung mehr. Bäume und herumliegende Steine
und Felsen können jederzeit auf die darunter liegenden Häuser oder
die Kantonsstrasse stürzen. Seit Ende Oktober wird in der Horlaui
geholzt, die Strasse ist tagsüber während längeren Phasen gesperrt.
600 bis 700 Bäume mit einem Holzvolumen von über 900 Kubikmetern
müssen gefällt werden. Die Pflege der Rigiwälder stellt an alle
Beteiligten, insbesondere an die Forstwarte und Waldarbeiter, hohe
Anforderungen und ist nicht ungefährlich: Das Gelände ist steil,
schwer zugänglich und mit vielen natürlichen Hindernissen wie
Felsbändern, Steinblöcken und Gräben durchsetzt. Motorsäge, Axt und
Seilzüge sind schwer und unhandlich. Der Holzschlag wird noch bis 18.
Dezember dauern.
Naturverjüngung
Hauptziel ist es, die Wälder durch gezielte Eingriffe so zu
stabilisieren, dass sie ihre Schutzfunktion erfüllen können. Der
Aushieb schafft Platz für die verbleibenden Bäume. Durch das Licht
entwickelt sich auf dem Waldboden eine üppige Bodenvegetation mit
krautigen Pflanzen, Sträuchern und jungen Bäumen. Die nächste
Baumgeneration wächst von selbst ohne mühsame Pflanzarbeitarbeit
heran (Naturverjüngung). Gleichzeitig verbessert die pflanzliche
Vielfalt am Waldboden den Lebensraum für Tiere aller Art. In der
Folge wird die Entwicklung des jungen Waldes so gesteuert, dass sich
die zukünftige Waldbestockung stufig und ungleichaltrig und aus den
von Natur aus vorkommenden Baumarten zusammensetzt. Ein reich
strukturierter, artenreicher Wald bietet den besten Schutz gegen
Naturgefahren.
Altholz und Totholz?
Die Waldstandorte an der Rigi sind grösstenteils sehr fruchtbar,
die Produktion an Biomasse und damit an Holz ist hoch. Wegen der
Unzugänglichkeit von vielen Waldflächen hat der Anteil an Alt- und
Totholz in den letzten Jahren zugenommen. Alt- und Totholz sind
Bestandteile natürlicher Prozesse und bilden die Lebensgrundlage
vieler Tier- und Pflanzenarten. Von den rund 20'000 Tierarten in den
Schweizer Wäldern ist ein Fünftel auf Totholz angewiesen. Totholz
wird deshalb auch bei bei der Waldpflege stehen oder liegen gelassen,
sofern es nicht Bäche verstopft oder auf Strassen fallen kann.

Kontakt:

Silvio Covi
Kreisförster
6002 Luzern
Tel. +41/(0)41/228'62'09
Mobile: +41/(0)/079'399'23'21
Email: silvio.covi@lu.ch
Internet: www.lawa.lu.ch

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