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Schulbeginn 2023/2024: Neuer Lebensabschnitt für über 700 Kinder

Vaduz (ots)

Am Freitag, 18. August 2023 informierten Bildungsministerin Dominique Hasler, Schulamtsleiterin Rachel Guerra und LOC-Geschäftsführer Beat Wachter über aktuelle Projekte und Themenschwerpunkte im neuen Schuljahr 2023/24.

Der Schuljahresbeginn am Montag, 21. August 2023 stellt für 384 Kindergartenkinder und 385 Erstklässler den Start in einen neuen Lebensabschnitt dar. Zudem treten 372 Schülerinnen und Schüler neu in die erste Klasse der Sekundarschulen ein (105 in die Oberschulen, 184 in die Realschulen und 83 in das Liechtensteinische Gymnasium). An der Berufsmaturitätsschule (BMS) werden junge Erwachsene im berufsbegleitenden (27 im 1./2. Semester; 22 im 3./4. Semester) und 74 Personen im Vollzeitlehrgang die Ausbildung absolvieren. Landesweit werden im neuen Schuljahr 4563 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Ab August sind zudem 654 Lehrpersonen, 19 Sprachassistenzen sowie 61 Klassenhilfen im Schuldienst tätig. Davon beginnen neun Lehrpersonen ihr erstes Jahr im Lehrberuf. Alle neuen Lehrpersonen werden an den berufseinführenden Kursen teilnehmen, die Prüfungen in den Bereichen Liechtensteiner Staatskunde, Geschichte und Schulgesetzgebung beinhalten.

Einschulung ukrainischer Flüchtlingskinder

Im August 2023 befinden sich rund 100 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine im liechtensteinischen Schulsystem. Am Montag starten zudem 19 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen sieben und siebzehn Jahren im Lernhub in Triesen.

Wie bereits vor den Sommerferien kommuniziert wurde, wird das Bildungsangebot für ukrainische Schülerinnen und Schüler weiter ausgebaut. Dazu gehört unter anderem das Angebot von Zusatzunterricht, in welchem Kenntnisse ihrer Herkunftssprache und Herkunftskultur (HSK) vermittelt werden. Der HSK-Unterricht für ukrainische Kinder und Jugendliche ist vorerst für zwei Jahre finanziell gesichert. Basierend auf einer Konzeptidee von Lehrpersonen soll deshalb eine Fachgruppe zur gelingenden Integration Geflüchteter an liechtensteinischen Schulen installiert werden. "Das Lehrangebot in kürzester Zeit an die ausserordentliche Situation anzupassen, war nur dank dem immensen Einsatz des gesamtes Lehrpersonals möglich. Diesem gebührt grosser Respekt und Dank. Aus den Erfahrungen mit dem Lernhub und der Integration der ukrainischen Schülerinnen und Schüler soll auch künftig geschöpft werden können", erklärte Bildungsministerin Dominique Hasler.

Arbeitsgruppe "Attraktivität Lehrberuf"

"Langfristige Bildungsqualität setzt gute und motivierte Lehrpersonen voraus", sagte Rachel Guerra, Leiterin des Schulamtes. Bildungsministerium und Schulamt seien bestrebt, die Attraktivität des Lehrberufs weiter zu erhöhen und hätten deshalb eine "Machergruppe Attraktivität Lehrberuf" ins Leben gerufen, die aus Vertretern des Lehrpersonals und des Schulamtes besteht. Deren Kernaufgabe liegt in der Analyse des Ist-Standes in Liechtenstein, der Sammlung, Gegenüberstellung und Analyse verschiedenster Massnahmen anderer Länder beim Thema "Lehrpersonenmangel" sowie der Ausarbeitung eines Strategiepapiers zu Handen der Regierung. Dieses Strategiepapier soll Wege aufzeigen, wie die Attraktivität des Lehrberufs in allen Bereichen verbessert werden kann.

Abschluss der LiLe-Einführungsphase

2019 wurde im gesamten Kindergarten- und Pflichtschulbereich der neue Liechtensteiner Lehrplan "LiLe" eingeführt, dessen Einführungsphase, die aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verlängert werden musste, im Schuljahr 2024/25 endet. In den vergangenen Jahren wurde intensiv an allen Schulen an der Implementierung des Lehrplans gearbeitet. In einem weiteren Schritt ist die Durchführung einer umfassenden Evaluation nach Abschluss der Einführung geplant.

Themenfeld "Psychische Gesundheit"

Wie Schulamtsleiterin Rachel Guerra ausführte, ist nach dem "Liechtensteiner Lehrplan (LiLe)" das Themenfeld "Psychische Gesundheit" als Schwerpunktthema für alle Schulen Liechtensteins angedacht. "Im Schuljahr 2023/24 führt das Schulamt in diesem Kontext ein Pilotprojekt zum Thema "Psychische Gesundheit an Schulen" am Liechtensteinischen Gymnasium in Vaduz durch, um Ursachen und Belastungen an Schulen eruieren und konkrete Massnahmen ableiten zu können", so Guerra. Damit werde ein neues Instrument für alle Schulen in Liechtenstein getestet und allenfalls angewandt.

Mit Start des neuen Schuljahres 2023/24 bietet das Schulamt zudem neu für das gesamte Schulpersonal in Liechtenstein ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) an. Dazu wurde eine "BGM-Menükarte" mit einem vielfältigen Angebot zusammengestellt. Die Menükarte beinhaltet individuelle Angebote, welche einzelne Lehrpersonen, Schulleitende oder weiteres Schulpersonal bei Interesse und Bedarf in Anspruch nehmen können. Dazu gehören auch Angebote für ganze Klassen- oder Schulteams sowie Angebote für (gesamte) Schulen, die etwas für die Gesundheit des Schulpersonals und der Schülerinnen und Schüler unternehmen möchten.

Schule und Sport

Im Zuge des bevorstehenden Umzugs der Sportschulklassen der Sekundarstufe I im Sommer 2025 an den Standort Mühleholz möchte die Kommission Sportschule die Gelegenheit nutzen, die Ausrichtung und Organisation der gesamten Sportschule in den Blick zu nehmen. Die Überprüfung und damit verbundene Veränderungen oder gegebenenfalls eine Neuausrichtung werden mit dem Arbeitstitel "Sportschule 2.0" geführt. "Wir möchten Einheiten und Synergien zwischen Sekundarstufe I und Sekundarstufe II orten und diese in Zukunft auch vermehrt nutzen", erklärte LOC-Geschäftsführer Beat Wachter die Hintergründe der Bestrebungen.

Auch im Breitensport wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Massnahmen umgesetzt, um im Themenbereich "Schule und Sport" weitere Angebote zu schaffen. Wie Beat Wachter ausführte, sei es das Ziel, die vielen verschiedenen Angebote der Sportvereine besser sichtbar zu machen: "Damit machen wir sehr gute Erfahrungen. Es gehen unterdessen vielmehr Vereine in die Schulen als früher." Dank interaktiver Broschüren für Lehrpersonen, Ausbildungsangeboten und der engen Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und den Schulen entstehe so eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Weitere Digitalisierungsprojekte an Schulen

Die Sicherheit elektronischer Daten ist in der heutigen Zeit von grosser Bedeutung. Das Amt für Informatik (AI) erhöhte noch vor Beginn der Sommerferien 2023 die Sicherheit für den Zugriff auf das Schulnetz, indem der Anmeldeprozess um eine weitere Sicherheitsstufe erweitert wurde: Neu wird eine sogenannte Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für die schulische Nutzung von Microsoft-365-Systemen eingeführt.

Die Arbeiten rund um das Projekt LiSA (Liechtensteinische Schuladministration) schreiten weiter voran. Die neue Schulverwaltungslösung umfasst die Bereiche Schulverwaltung, Fachprozesse Schulen, Kommunikation, Technik und Betrieb sowie Stundenplanung, die zukünftig digital gesteuert werden können. Aktuell befindet sich das Projekt noch in der Konzeptphase mit dem Ziel, dass die relevanten Detailkonzepte bis Herbst 2023 in einer ersten Version erstellt sind.

Europaratsvorsitz

Liechtenstein übernimmt im November 2023 den Vorsitz des Europarats. Dazu sind auch diverse Projekte an den Schulen geplant. "Wir möchten den Vorsitz im Europarat auch dafür nutzen, um den Schülerinnen und Schülern die Werte des Europarates wie Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit näher zu bringen", so die Aussen- und Bildungsministerin Dominique Hasler. Für den Schulbereich wurden dazu eigens Materialien und Unterrichtsideen erarbeitet. Diese werden den Schulen zur Verfügung gestellt. Zudem können Schulen und Lehrpersonen selbst Teilprojekte entwickeln, die dann nach Bedarf unterstützt werden.

Pressekontakt:

Ministerium für Äusseres, Bildung und Sport
Stephan Agnolazza-Hoop
T+423 236 64 71
stephan.agnolazza-hoop@regierung.li

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