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Mittlere Prämie in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung 2021 steigt um 2.1%

Vaduz (ots)

Das Amt für Gesundheit hat die von den Krankenkassen vorgeschlagenen Prämien der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) für das Jahr 2021 auf Basis der Kostenentwicklung und der vorgelegten Budgets der Kassen überprüft und zur Kenntnis genommen. Die mittlere Prämie für erwachsene Versicherte steigt gegenüber dem Vorjahr um 2.1%.

Die Krankenkassen haben beim Amt für Gesundheit fristgerecht ihre Budgets für das Geschäftsjahr 2021 zusammen mit den geplanten Änderungen der Beiträge der Versicherten (Prämien) eingereicht. Das Amt für Gesundheit hat die Budgets sowie die geplanten Prämien für 2021 der einzelnen Kassen auf deren Plausibilität geprüft und keinen Widerspruch zu gesetzlichen Bestimmungen festgestellt.

Die durchschnittliche Erwachsenenprämie mit Unfalldeckung und gesetzlicher Kostenbeteiligung (Minimalfranchise) beträgt für das Jahr 2021 CHF 344 pro Monat. Sie liegt damit um rund CHF 10 pro Monat über der Durchschnittsprämie des Vorjahres. Bei zwei Kassen steigen die Prämien 2021 um jeweils rund 3%, bei der dritten Kasse bleibt die Prämie unverändert.

Die individuelle Prämie ist durch die Wahl des Kostenbeteiligungsmodells gestaltbar. Weil immer mehr Versicherte eine freiwillig höhere Kostenbeteiligung wählen, steigt die tatsächlich entrichtete mittlere Erwachsenenprämie mit allen Kostenbeteiligungsvarianten um 2.1%.

Arbeitgeberbeitrag in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung

Der Arbeitgeberbeitrag entspricht der Hälfte des Landesdurchschnitts der Prämien mit Berücksichtigung der gesetzlichen und der freiwillig höheren Kostenbeteiligungen. Er beläuft sich im Jahr 2021 auf CHF 152 pro Monat (2020 CHF 149.50) für Erwachsene. Bei Jugendlichen beträgt er die Hälfte davon und somit CHF 76. Bei Teilzeitbeschäftigten reduziert sich der Arbeitgeberbeitrag entsprechend dem Beschäftigungsgrad.

Weiterhin durchwegs niedrigere Prämien als in der Schweiz

Die durchschnittliche Prämie in Liechtenstein mit Unfalldeckung und gesetzlicher Kostenbeteiligung liegt 2021 um CHF 142 pro Monat oder CHF 1'704 pro Jahr unter jener der Schweiz. In der Schweiz werden die Prämien nicht durch einen Staatsbeitrag an die Kassen subventioniert. Im Gegensatz zur Schweiz sind in Liechtenstein Kinder zudem vollständig von der Krankenkassenprämie befreit. Kinder und Jugendliche zahlen ausserdem keine Kostenbeteiligung, so dass für Familien im Vergleich eine zusätzliche Entlastung besteht. Die Prämien der in Liechtenstein zugelassenen Krankenkassen sind in einer Übersicht auf der Homepage des Amts für Gesundheit www.ag.llv.li abrufbar.

Prämien- und Kostenentwicklung

Nach mehreren Jahren praktisch ohne Kostenwachstum gab es in der OKP im Jahr 2019 erstmals wieder einen Kostenanstieg von über 5%. Nach dem sie vier Mal in Folge gesunken ist, steigt infolge dessen die mittlere Prämie 2021 wieder etwas an. Die ergriffenen Massnahmen zur Kostendämpfung waren dennoch sehr wirksam. Wären die Kosten seit dem Jahr 2013 mit durchschnittlich rund 4% pro Person und Jahr stetig weitergewachsen wie zuvor, so wären die OKP-Bruttoleistungen für das Jahr 2019 um fast CHF 40 Mio. höher ausgefallen. Kumuliert ergibt sich über die letzten sechs Jahre eine Differenz von mehr als CHF 140 Mio. gegenüber dem früheren Trend.

Es wird weiterhin eine grosse Herausforderung sein, die Kostenentwicklung unter Kontrolle zu halten. Die Kosten sind massgeblich für die Entwicklung der Prämien. Die geschaffenen und in den letzten Jahren verbesserten Werkzeuge im Bereich der Kostensteuerung müssen hierzu konsequent angewendet und weiterentwickelt werden.

Pressekontakt:

Ministerium für Gesellschaft
Manuel Frick, Generalsekretär
T +423 236 60 19

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