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ikr: Hauptergebnisse der Volkszählung 2010 veröffentlicht

Vaduz (ots/ikr) -

Das Amt für Statistik veröffentlicht den ersten Band der Hauptergebnisse aus der Volkszählung 2010. Die Publikation enthält Informationen zu doppelter Staatsangehörigkeit, Religionszugehörigkeit, Sprachen, Migration und Elternschaft.

Wichtigste statistische Erhebung

"Die Volkszählung ist die wichtigste statistische Erhebung Liechtensteins. Sie gibt uns ein Gesamtbild der Bevölkerung unseres Landes. Umso erfreulicher ist die hohe Rücklaufquote von 98% der Befragten. Dies bedeutet, dass die Ergebnisse eine grosse Aussagekraft besitzen", betont Regierungschef Klaus Tschütscher.

Grosse Informationsfülle

Der erste Band der Volkszählung 2010 enthält eine Vielzahl von Informationen zur Bevölkerungsstruktur Liechtensteins am 31. Dezember 2010.

Wie häufig sind doppelte Staatsangehörigkeiten? Mehr als ein Fünftel der Einwohner und Einwohnerinnen mit liechtensteinischer Staatsangehörigkeit haben eine zweite Staatsangehörigkeit. Häufigste zweite Staatsangehörigkeit dieser Doppelbürger ist die schweizerische Staatsangehörigkeit.

Die Volkszählung ist auch die einzige Informationsquelle zu Religionszugehörigkeit und Sprachen der Bevölkerung. Gut drei Viertel der Bevölkerung gehören der römisch-katholischen Kirche an. An zweiter Stelle folgen die protestantischen Kirchen mit einem Anteil von 9%. Die wichtigste Hauptsprache ist mit einem Anteil von 95% die deutsche Sprache, gefolgt von Italienisch (1.1%) und Portugiesisch (0.8%). Zu Hause sprechen rund drei Viertel der Bevölkerung einen Liechtensteiner Dialekt.

Die Volkszählung liefert zudem interessante Informationen zu Migration und Elternschaft. Rund drei Fünftel der Bevölkerung wohnten bereits bei ihrer Geburt in Liechtenstein, zwei Fünftel sind später zugewandert. Neun von zehn Einwohnern leben seit mehr als 5 Jahren in Liechtenstein. Rund die Hälfte der Bevölkerung hat mindestens einen Elternteil, der bereits in Liechtenstein aufgewachsen ist. Drei Fünftel der Bevölkerung ab 15 Jahren haben Kinder.

Langfristiger Wandel wird sichtbar

Seit dem Jahr 1980 hat die Bevölkerung Liechtensteins um 1.2% pro Jahr zugenommen. Dabei wuchs die Zahl der liechtensteinischen Staatsangehörigen mit 1.4% pro Jahr deutlich rascher als die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen mit einem jährlichen Zuwachs von 0.9%. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen sogar zurückgegangen.

Deutlich erkennbar ist der demografische Wandel. Während im Jahr 1980 der Bevölkerungsanteil der Personen unter 15 Jahren noch 23% beträgt, sinkt er bis ins Jahr 2010 auf 16%. Umgekehrt nimmt der Anteil der 65-jährigen und älteren Einwohner von 9% auf 14% zu.

Sowohl die römisch-katholische Kirche als auch die protestantischen Kirchen weisen seit 1980 ein unterdurchschnittliches Wachstum ihrer Mitgliederzahl auf. Am stärksten gewachsen sind in diesem Zeitraum die Personen, die keine Angaben zur Religionszugehörigkeit machen, sowie die Personen ohne Religionszugehörigkeit.

Ländervergleiche

Die Volkszählung ermöglicht auch Vergleiche mit anderen Ländern. Betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung seit 1980, so ist die liechtensteinische Bevölkerung schneller gewachsen als die schweizerische oder die österreichische Bevölkerung. Der Frauenanteil ist in Liechtenstein hingegen etwas tiefer als in der Schweiz oder in Österreich.

Deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Migration. In Liechtenstein haben 40% der Bevölkerung bei ihrer Geburt noch im Ausland gelebt und sind später zugewandert. In der Schweiz sind dies 26% der Bevölkerung und in Österreich nur 16% der Bevölkerung.

Fünf Bände zur Volkszählung 2010

"Die Hauptergebnisse der Volkszählung 2010 veröffentlichen wir in fünf Bänden. Die weiteren Bände enthalten Informationen zu Arbeit, Ausbildung, Verkehrsverhalten, Haushalte, Gebäude und Wohnungen. Sie werden bis Ende Juni erscheinen", sagt Wilfried Oehry, Leiter des Amtes für Statistik.

Kontakt:

Amt für Statistik
Wilfried Oehry, Leiter
T +423 236 64 50

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