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pafl: Krankenkassenprämien für das Jahr 2009 festgesetzt - moderatere Kostenentwicklung erwartet

Vaduz (ots)

Vaduz, 20. November (pafl) - Das Amt für Gesundheit
hat die von den Krankenkassen vorgeschlagenen Abänderungen der 
Prämien der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) für das 
Jahr 2009 auf Basis der Kostenentwicklung und der vorgelegten Budgets
der Kassen für 2009 überprüft und die Prämien festgelegt. Die 
durchschnittliche Prämienerhöhung beträgt dabei 4.4 Prozent.
Die Krankenkassen haben beim Amt für Gesundheit per Ende Oktober 
ihre Budgets für das Geschäftsjahr 2009 zusammen mit den geplanten 
Änderungen der Beiträge der Versicherten (Prämien) eingereicht. Das 
Amt für Gesundheit hat die Budgets sowie die geplanten Prämien für 
2009 der einzelnen Kassen auf deren Plausibilität geprüft. Die 
durchschnittliche, im Verhältnis zur jeweiligen Mitgliederanzahl 
gewichtete Prämiensteigerung im Jahr 2009 liegt bei 4.4 Prozent. Die 
Durchschnittsprämie (ohne Unfall) für Erwachsene beträgt somit 231 
Franken.
Deutlich günstiger als in der Schweiz
Amtsleiter Peter Gstöhl erläutert die Prämienentwicklung im 
Vergleich zur Schweiz und den Nachbarkantonen: "Die durchschnittliche
Prämie in Liechtenstein - mit Unfalldeckung - beträgt 241 Franken. 
Mit 322,86 Franken im schweizerischen Durchschnitt müssen unsere 
Nachbarn tiefer in die Tasche greifen. Die Differenz beträgt über 30 
Prozent. Auch in den schweizerischen Nachbarkantonen zahlen die 
Versicherten mit +16,8 Prozent (St. Gallen) und +10,4 Prozent 
(Graubünden) mehr für die Grundversicherung."
Massnahmen zeigen Wirkung
Nachdem die Kosten in den Jahren 2001 - 2003 jährlich um 
durchschnittlich 9,2 Prozent gestiegen sind, konnte die 
durchschnittliche Kostenwachstumsrate in den Jahren 2004 - 2007 auf 
5,2 Prozent gesenkt werden. Zudem konnte der Anteil des 
Staatsbeitrages an den Gesamtbruttokosten der OKP bei 40 - 45 Prozent
gehalten werden. Mit 41,5 Prozent lag dieser Wert im Jahr 2007 
deutlich unter dem Wert von 2001 (45 Prozent). Daraus ist 
ersichtlich, dass die in den letzten Jahren durchgeführten Reformen 
und eingeleiteten Kostenstabilisierungsmassnahmen wirken.
Moderatere Kostenentwicklung
"Für die gegenüber dem Vorjahr (6,9 Prozent) abgeschwächte 
Prämienerhöhung sind zwei Faktoren wesentlich. Einerseits ist 
aufgrund der bisherigen Daten in diesem Jahr mit einer moderateren 
Kostenentwicklung in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung 
als im Vorjahr zu rechnen. Andererseits hat der Landtag den 
Staatsbeitrag an die übrigen Versicherten in der obligatorischen 
Krankenpflegeversicherung für 2009 um 7 Mio. Franken erhöht", so 
Amtsleiter Peter Gstöhl.
Generell kann festgehalten werden, dass Liechtenstein in der 
obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP), analog der 
Entwicklung in anderen Ländern, seit Jahren ein kontinuierliches 
Kostenwachstum verzeichnet. Dies steht unter anderem im Zusammenhang 
mit der Weiterentwicklung der Medizin (Verbesserungen in Diagnostik 
und Therapie) und damit verbundenen besseren, jedoch 
kostenintensiveren Behandlungen zum einen und dem Wunsch der 
Bevölkerung, zum eigenen Wohl diese verbesserten Leistungen in 
Anspruch zu nehmen, zum anderen. Aber auch die wachsende Anzahl von 
Leistungserbringern, die demographische Veränderung der Bevölkerung 
(steigendes Durchschnittsalter der Bevölkerung) und nicht zuletzt 
auch das hohe gesellschaftliche Anspruchsdenken stellen wesentliche 
kostentreibende Faktoren im liechtensteinischen Gesundheitswesen dar.
Die Regierung hat in diesem Jahr verschiedene Massnahmen 
umgesetzt, welche aus Sicht der Kostensteuerung langfristig Wirkung 
zeigen werden. Zudem entwickelt eine interdisziplinär 
zusammengesetzte Steuerungsgruppe im Auftrag der Regierung ein 
zukunftsfähiges Konzept für die langfristige und kontinuierliche 
Weiterentwicklung des Gesundheitswesens. Themenbereiche sind dabei 
Gesundheitsförderung, Innovation, Qualität und Finanzierung. Auf 
Basis dieses Konzeptes wird die Regierung in den nächsten Jahren die 
nachhaltige Weiterentwicklung des Gesundheitswesens fördern.

Kontakt:

Amt für Gesundheit
Peter Gstöhl, Amtsleiter
Tel.: +423 236 73 35

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