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Internationaler Tag der Vereinten Nationen

Vaduz (ots)

Liechtenstein hilft mit im Kampf gegen Hunger und Armut
Am 24. Oktober wird wie jedes Jahr der Tag der
Vereinten Nationen (UNO) gefeiert. Der Tag wurde in Erinnerung an das
Inkrafttreten der Charta der Vereinten Nationen am 24. Oktober 1945
gewählt, um die Institution und Tätigkeit der UNO zu ehren.
Liechtenstein ist seit 1990 Mitglied der Vereinten Nationen und setzt
sich in New York, Genf und Wien für die Ziele dieser Organisation
ein. Die UNO wurde nach dem zweiten Weltkrieg gegründet, um mit
vereinten Kräften anhaltenden Frieden unter den Völkern zu schaffen
und der Menschheit ein menschenwürdiges Leben zu sichern.
In der Präambel der der UNO-Charta heisst es feierlich: «Wir, die
Völker, sind fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geissel
des Krieges zu bewahren, unseren Glauben an die Grundrechte des
Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die
Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob
gross oder klein, erneut zu bekräftigen, den sozialen Fortschritt und
einen besseren Lebensstandard in grösserer Freiheit zu fördern».
Entwicklung im Zentrum des diesjährigen UNO-Tages
Im Mittelpunkt der diesjährigen Feierlichkeiten steht die  
Entwicklung der ärmeren Regionen der Welt. UNO-Generalsekretär  
Kofi Annan erinnert in seiner Mitteilung zum Tag der Vereinten  
Nationen an die Millennium-Entwicklungsziele, die am  
Millenniumsgipfel von 2000 verabschiedet wurden. Die Staaten der  
Welt verpflichteten sich damals, alles zu unternehmen, um bis zum  
Jahr 2015 extreme Armut und Hunger in der Welt zu reduzieren, der  
Verbreitung von AIDS Einhalt zu gebieten und allen Menschen  
Zugang zu sauberem Wasser zu gewährleisten. Weitere Ziele, die am  
Millenniumsgipfel vereinbart wurden, sind: allen Kindern auf der  
Welt mindestens eine Grundschulbildung zu sichern, die  
Kindersterblichkeit zu reduzieren und die nachhaltige Entwicklung  
zu sichern.
In Liechtenstein setzt sich vor allem die Stiftung
Liechtensteinischer Entwicklungsdienst (LED) für die Beseitigung  
der Armut und des Hungers, für einen besseren Lebensstandard und  
die nachhaltige Entwicklung der ärmeren Regionen der Welt ein. Im  
laufenden Jahr standen dem LED insgesamt 9 Millionen Franken für  
die Unterstützung verschiedener Projekte zur Verfügung. Es liegt  
ihm dabei das Wohl von Frauen, Kindern und anderen  
benachteiligten Gruppen besonders am Herzen. Liechtenstein  
unterstützt aber auch verschiedene UNO-Organisationen die sich  
für Entwicklung einsetzen. Jährlich werden Beiträgen von  
insgesamt 45'000 Franken an das Kinderhilfswerk UNICEF, das  
Entwicklungsprogramm UNDP sowie das spezifisch auf Frauen  
ausgerichtete Entwicklungsprogramm UNIFEM und den AIDS-Fonds.  
Über drei Millionen Franken gingen dieses Jahr zudem an  
humanitäre Projekte der UNO und anderen Organisationen, die dazu  
beitragen, den Lebensstandard von Menschen in ärmeren Regionen  
oder Krisengebieten zu verbessern.
Entwicklungsziele unter Zeitdruck
Die Erfahrung in einzelnen Ländern und Regionen hat gezeigt, dass
die Milleniumsziele durchaus erreichbar wären. Doch zwei Jahre nach
dem Millenniumsgipfel müssen die Vereinten Nationen eine
unbefriedigende Bilanz ziehen. Dem Ziel, die Armut auf der Welt zu
halbieren, sind sie insgesamt nicht näher gekommen, sondern im
Gegenteil, in Rückstand geraten. Der Generalsekretär ermahnt die
Mitgliedsländer, dass sie die Ziele nicht erreichen werden, wenn
nicht jeder einzelne Staat und die Staatengemeinschaft zusätzliche
gemeinsame Anstrengungen unternehmen. An der Konferenz für
Entwicklungsfinanzierung im Frühsommer 2001 in Monterrey, an der
Liechtenstein ebenfalls teilnahm, wurden zwar von den Staaten Zusagen
in der Höhe von 18 Milliarden Dollar gemacht. Doch das macht erst
einen Drittel der benötigten Mittel aus. Und auch der
Welternährungsgipfel von Rio, hat seine Ziele noch nicht erreicht.
Dort hatten die Staaten schon 1992 beschlossen, 0.7 Prozent ihres
Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit
aufzuwenden. Dies ist bei weitem noch nicht erreicht. Auch
Liechtenstein hatte an der Konferenz teilgenommen und hat sich
verpflichtet, dieses Ziel bis 2011 zu erreichen. Eine Arbeitsgruppe,
die von der Regierung eingesetzt wurde, wird im Herbst ein Konzept
für die Neuordnung der humanitären Zusammenarbeit in Liechtenstein
vorlegen, das unter anderem auf die Erfüllung dieser Verpflichtung
ausgerichtet ist. Für die zeitgerechte Umsetzung der
Millenniums-Entwicklungsziele ist aber sowohl auf nationaler wie auch
auf internationaler Ebene noch viel zu tun.
Kasten:
Der Tag der Vereinten Nationen - Besinnung auf Grundwerte  
angesichts des drohenden Irak-Krieges
Der Tag der Vereinten Nationen wird an der UNO mit einem
traditionellen Orchesterkonzert gefeiert, das in der
Generalversammlung zu hören ist. Rund um die Welt organisieren vor
allem Nichtregierungsorganisationen Veranstaltungen zu speziellen
UNO-Themen wie dem neu geschaffenen internationalen Strafgerichtshof
oder den Massnahmen im Kampf gegen den Terrorismus. Die
Feierlichkeiten werden heuer freilich überschattet von der aktuellen
Frage: Kann, darf oder soll die UNO mit Gewalt gegen einen
Mitgliedsstaat, den Irak, vorgehen? Unter welchen Bedingungen kann
eine Organisation, die sich der Friedenssicherung verschrieben hat,
militärisches Vorgehen gutheissen?

Kontakt:

Presse- und Informationsamtes
des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax +423/236'64'60
Internet: http://www.presseamt.li

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