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Rindviehhaltung als Ganzes stärken

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Medienmitteilung von Mutterkuh Schweiz vom 12. Dezember 2025

Rindviehhaltung als Ganzes stärken

Mutterkuh Schweiz verlangt, dass in der AP 2030 die Rindviehhaltung als Ganzes gegenüber den letzten Agrarreformen besser gefördert wird. Die Nutzung des Graslands und die Weidehaltung sind eine wichtige Stärke der Schweizer Landwirtschaft.

70 Prozent der land- und alpwirtschaftlich genutzten Flächen in der Schweiz sind Dauerwiesen und -weiden. Diese Flächen können nur mit Raufutterverzehrern – unter anderem Mutterkühen – für die Lebensmittelproduktion genutzt werden. Die Bewirtschaftung des Graslandes und die naturnahe Weidehaltung sind wichtig für das Image der Schweizer Viehwirtschaft.

Die Rindviehhaltung als Ganzes befindet sich in einer nachteiligen wirtschaftlichen Lage gegenüber der übrigen Landwirtschaft. Das durchschnittliche Einkommen pro Familienarbeitskraft ist in der Rindviehhaltung etwa einen Viertel tiefer als im Total der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe. Das gilt für Mutterkuhhalter ebenso wie für Milchproduzenten und tendenziell noch stärker für Aufzucht- und Weidemastbetriebe. Es braucht darum unbedingt mindestens die heutigen Direktzahlungsprogramme für eine graslandbasierte Rindviehhaltung und Handlungsfreiheit für die Bauernfamilien, damit sie ihre Betriebe rationalisieren und weiter entwickeln können. Sei es innerhalb der Milchproduktion oder auch der Mutterkuh- und Weiderindhaltung.

Mutterkühe sind heute unverzichtbar für die Nutzung des „Graslands Schweiz“. Am meisten im Berggebiet, wo ihr Anteil am gesamten Kuhbestand bis zu 36 Prozent (Bergzone 4) ausmacht. Ohne Mutterkühe würden viele Flächen schlicht und einfach nicht mehr genutzt. Sie würden verbuschen und verwalden. Damit wären sie für die Landwirtschaft verloren. Die Biodiversität würde abnehmen und der Selbstversorgungsgrad sinken.

Der Vorstand von Mutterkuh Schweiz fordert für die Agrarpolitik 2030:

  • Das Budget für die Direktzahlungen muss aufgestockt und die Rindviehhaltung als Ganzes gegenüber den letzten Agrarreformen besser gefördert werden.
  • Für die Agrarpolitik im Grasland Schweiz braucht es ein ambitioniertes Weideprogramm. Gegenüber dem heutigen Weideprogramm sollen bürokratische Zusatzanforderungen gestrichen, die Anforderungen kontrollierbar formuliert und der Fokus auf die Förderung der Weidehaltung geschärft werden. Zudem braucht es genug finanzielle Mittel.
  • Ebenso braucht es ein Programm, um die graslandbasierte Fütterung zu fördern. Die Beiträge für Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) sind etabliert und eine Referenz für alle namhaften Milch- und Fleischlabels. Mutterkuh Schweiz verlangt, GMF weiterzuführen.
  • Bäuerinnen und Bauern müssen sich an veränderte Rahmenbedingungen anpassen können und brauchen unternehmerischen Handlungsspielraum. Darum: Keine Diskriminierung zwischen Nutzungsarten. Und keine Förderung eines hohen Arbeitsaufwandes, in dem z.B. Direktzahlungen nach SAK berechnet werden.

Die von den Milchproduzenten verlangte Aufstockung der Mittel für die Milchzulagen darf nicht durch eine Umlagerung aus den Direktzahlungen finanziert werden. Mutterkuh Schweiz ist nicht prinzipiell dagegen, die 380 Mio. Franken für die Milchzulagen aufzustocken. Aber höhere Milchzulagen müssen über zusätzliche Mittel finanziert werden. Mutterkuh Schweiz lehnt es ab, die Direktzahlungen zu kürzen, um die Milchzulagen zu erhöhen.

Mutterkuh Schweiz

Der Verein Mutterkuh Schweiz vertritt seit 1977 die Mutterkuhhaltung und Fleischrinderzucht in der Schweiz. Er zählt rund 6‘000 Mitglieder, davon zwei Drittel im Hügel- und Berggebiet. Mutterkuh Schweiz führt die erfolgreichen Label Natura-Beef und Natura-Veal sowie das Herdebuch für 39 Fleischrinderrassen.

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