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ASTAG Schweiz. Nutzfahrzeugverband

Uneingeschränkte Oeffnung des Gotthard-Strassentunnels gefordert

Bern (ots)

Ausgangslage
Die Verkehrssituation am Gotthard ist chaotisch,
katastrophal und unhaltbar. Das Verkehrs-Dosierungssystem am Gotthard
funktioniert nicht. Es produziert Staus weit über die vom Bund
vorausgesagten Zeitlimiten hinaus. Es lässt Chauffeure bis zu über 5
Stunden in der Kälte entlang der Autobahn stehen, ohne Verpflegung
und ohne sanitäre Massnahmen. Es verursacht enorme Schäden für das
Transportgewerbe, die Schweizer Wirtschaft und insbesondere auch
jener des Kantons Tessin. Ursache für dieses, für schweizerische
Verhältnisse unglaubliche Chaos ist die schweizerische
Verkehrspolitik. Sie hat in zeitlich völlig unkoordinierter Weise mit
dem Vorziehen des Landverkehrsabkommens den zusätzlichen
kontinentalen Transitverkehr in die Schweiz geholt, ohne gleichzeitig
für eine leistungsfähige Verlagerung auf die Schiene zu sorgen.
Leidtragende dieser verfehlten Politik sind die schweizerischen
Fahrer, Transporteure, Teile der Wirtschaft und der Kanton Tessin.
Der Zentralvorstand des Schweiz. Nutzfahrzeugverbandes ASTAG hat
sich an seiner heutigen Sitzung mit diesen unhaltbaren Zuständen
auseinandersetzen müssen.
Zeitliche Begrenzung der Dosierungsmassnahmen
Die ASTAG hat die Dosierungsmassnahmen bereits im Dezember des
Vorjahres akzeptiert, im Vertrauen auf die anlässlich einer Konferenz
mit dem Vorsteher des UVEK abgehaltenen Aussprache, dass diese
Dosierungsmassnahmen "auf Zusehen" getroffen würden, solange die
Tunnelsicherheit durch bauliche Massnahmen noch nicht wieder
hergestellt sei. Nach Treu und Glauben durfte mithin damit gerechnet
werden, dass der Gotthard-Strassentunnel nach Abschluss der
erforderlichen Sicherheitsmassnahnmen wieder beidseitig befahrbar
sein würde.
Die ASTAG fordert den Bundesrat auf, diese Zusage einzuhalten und
die Dosierungsmassnahmen abzubrechen, wenn die Tunnelsicherheit
wiederhergestellt ist. Dies ist absolut verantwortbar. Nach
allgemeiner Expertenmeinung gilt der Gotthard-Strassentunnel als
einer der sichersten Strassentunnels in Europa. Dies ist
offensichtlich auch die Meinung des UVEK. Anders ist es nicht zu
erklären, dass der Personenverkehr mit zum Teil gleicher
Fahrzeugbreite, aber grösserem Gefährdungspotential von den
Dosierungsmassnahmen nicht betroffen ist und in andern Tunneln mit
grösserem Verkehrsaufkommen, etwa im Belchentunnel, ebenfalls
Gegenverkehr mit Lastzügen zugelassen ist. Die Verkehrssicherheit ist
kein ehrliches, sondern ein vorgeschobenes Argument.
Optimierung der Dosierungsmassnahmen
Um die unhaltbare Situation muss zunächst eine Optimierung der
Dosierungsmassnahmen an die Hand genommen werden mit dem Ziel, die im
Zusammenhang mit den Dosierungsmassnahmen versprochene Kapazität von
3700 Lastwagen täglich unverzüglich zu gewährleisten. Zur Zeit liegt
die Kapazität bei nur rund 2000 Fahrzeugen. Diese Optimierung muss
bis Ende dieses Monats abgeschlossen sein.
Tunnelöffnung im Gegenverkehr
Die ASTAG verlangt, dass bis spätestens Frühjahr 2002 die
Sicherheitsarbeiten im Gotthardtunnel abgeschlossen sein werden,
damit Tunnel wieder im Gegenverkehr für alle Fahrzeuge geöffnet wird.
Die ASTAG weist darauf hin, dass gerade unter dem Titel der
Verkehrssicherheit der Gotthard auf weite Strecken die optimalste
Lösung ist. Bestimmte Alpenrouten, auf welche der Verkehr heute
ausweichen muss, stellen ein bedeutend grösseres Gefahrenpotenzial
dar. Die Schiene bietet keine valable Alternative, unter anderem
wegen der zu langen Transportzeiten, mangelnder Qualität und der
beschränkten Eckhöhe in Bahntunneln.
Verbesserungsmassnahmen
Die jetzige Situation behindert in nicht akzeptablem Ausmass
insbesondere den schweizerischen Binnnenverkehr. Es ist Aufgabe des
Bundes, Massnahmen zu treffen, welche die für das Transportgewerbe
und die Wirtschaft untragbaren Verhältnisse entschärfen. Für die Zeit
bis zur Oeffnung des Gotthard-Tunnels im Gegenverkehr hat der
Bundesrat Massnahmen zu prüfen und umzusetzen, welche die
Diskriminierung des schweizerischen Verkehrs beseitigen. Es ist nicht
Aufgabe der ASTAG, die Hausaufgaben des Bundesrates zu machen,
ausserdem verfügt der Bundesrat offenbar über glänzende Beziehungen
zu den europäischen Verkehrsministern, sodass für ihn die
kurzfristige Lösung dieser Probleme ein leichtes sein dürfte. Pro
memoria sei immerhin auf folgende Möglichkeiten verwiesen:
Nord-Süd-Verkehr über den Gotthard und den Süd-Nord-Verkehr über den
San Bernardino zu leiten, quasi im Kreiselverkehr.
Die ASTAG wird ihre Forderungen in der Märzsession ins Parlament
einbringen.
Flankierende Massnahmen
Als flankierende Massnahmen fordert die Astag erneut Parkplätze
abseits der Autobahn A2 mit entsprechenden Retablierungsmöglichkeiten
für die Fahrer. Im Interesse des Individualverkehrs müssen die
Verhältnisse entspannt sein, bevor der Osterverkehr der Personenwagen
anrollt. In Krisensituationen ist das "Gartenschlauchprinzip"
anzuwenden. Das heisst, die Stauräume auf der A2 sind täglich zu
entleeren. Zudem sind die Kontrollen inbezug auf die Fahrtüchtigkeit
der Fahrer und der Lastwagen zu intensivieren.
Weitere Massnahmen
Zugunsten der ASTAG-Mitglieder offeriert der Verband juristischen
Beistand bei Schadenersatz-Forderungen gegenüber der öffentlichen
Hand.
Die ASTAG nimmt Kenntnis von den beabsichtigten Massnahmen
ausländischer Transportverbände. Unter diesen Massnahmen hätten
erneut die schweizerischen Transporteure zu leiden, die die Schweiz
im Exportverkehr verlassen oder im Importverkehr in die Schweiz
einreisen müssen. Auch hier bezahlen die schweizerischen Chauffeure,
die schweizerischen Transporteure und Teile der schweizerischen
Wirtschaft den Preis einer verfehlten, gescheiterten Verkehrspolitik.
Die ASTAG hat eine Kommission eingesetzt, welche weitergehende
Massnahmen prüft und vorbereitet.
Die ASTAG vertritt rund 4'400 Schweizer Transportunternehmen.
Diese erbringen mit Lastwagen, Cars und Taxis wertvolle
Dienstleistungen im Personen- und Güterverkehr. Sie beschäftigen in
der Schweiz rund 175'000 Menschen.

Kontakt:

ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
Beat Keiser
Weissenbühlweg 3
3000 Bern 14
Tel. +41/31/370'85'70
Mobile +41/79/653'89'35

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