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ASIP - Schweizerischer Pensionskassenverband

ASIP: System hält dem Sturm stand

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Zürich (ots)

- Hinweis: Diese Medienmitteilung kann kostenlos im pdf-Format
     unter http://www.presseportal.ch/de/pm/100005511
     heruntergeladen werden -
Eine erste Momentaufnahme des Schweizerischen
Pensionskassenverbandes ASIP bezüglich der finanziellen Situation der
Vorsorgeeinrichtungen (VE) hat ergeben, dass der durchschnittliche
Deckungsgrad 96.5 Prozent beträgt - ein Indiz dafür, dass die
berufliche Vorsorge in der Schweiz trotz historischer
Finanzmarktkrise ein solides und funktionierendes System darstellt.
60 Prozent der erfassten VE befinden sich in Unterdeckung. In diesem
Zusammenhang ist aber eine differenzierte Beurteilung unerlässlich,
denn beispielsweise auch eine Vorsorgeeinrichtung mit einem
Deckungsgrad von 99.5 Prozent befindet sich laut Definition in
Unterdeckung.
Da die Finanzierung der Vorsorgeeinrichtungen langfristig
ausgerichtet ist, muss die finanzielle Entwicklung der VE auch über
einen langfristigen Zeitraum hinweg betrachtet werden. Eine
kurzfristig ausgerichtete Betrachtung der Ereignisse verhindert den
Blick auf fundamentale Zusammenhänge zwischen der Anlagestrategie der
Vorsorgeeinrichtungen und der Sicherheit der beruflichen Vorsorge.
Der ASIP weist darauf hin, dass es sich um eine Momentaufnahme auf
der Grundlage der Daten von 362 Vorsorgeeinrichtungen mit einem
Vermögen von rund CHF 318 Mia. handelt. Hier die Ergebnisse:
  • Durchschnittlicher Deckungsgrad aller teilnehmenden VE: 96.5 Prozent (privatrechtliche: 97.8 Prozent, öffentlichrechtliche: 84.8 Prozent).
  • Anteil der VE in Unterdeckung: 60 Prozent (bei privatrechtlichen VE: 57 Prozent, bei öffentlichrechtlichen: 85 Prozent).
  • Rund 60% des Vermögens einer Vorsorgeeinrichtung ist im Durchschnitt den aktiven Versicherten zuzuordnen, 40% den Rentnern.
Wie sind diese Daten heute zu interpretieren? Zunächst ist zu
unterstreichen, dass eine Unterdeckung nicht bedeutet, dass eine
Vorsorgeeinrichtung zahlungsunfähig wäre. Unterdeckung heisst
lediglich, dass die Vorsorgeeinrichtung nicht alle Leistungen (Renten
und Austrittsleistungen) auf einen Schlag erbringen könnte. Das ist
jedoch auch nicht notwendig. Die laufenden Leistungen (Renten- und
Kapitalzahlungen) werden auch von Kassen in Unterdeckung immer noch
problemlos ausgerichtet, da die VE kein Liquiditätsproblem haben.
Allerdings ist die Situation in jeder Vorsorgeeinrichtung einzeln zu
beurteilen. Eine Unterdeckung bei einer VE mit einem kleinen
Rentnerbestand ist anders - weniger ernst - zu beurteilen als bei
einer Einrichtung mit einem hohen Rentneranteil oder gar einer reinen
Rentnerkasse.
Trotzdem lassen sich folgende Feststellungen machen:
  • Immer noch 40 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen haben per 31.12.2008 einen Deckungsgrad von über 100 Prozent.
  • Die in den Jahren 2003 bis 2006 gebildete Wertschwankungsreserven als Puffer für schlechte Anlagejahre sind aufgebraucht.
  • Einzelne Vorsorgeeinrichtungen werden spürbare Sanierungsmassnahmen ergreifen müssen. Im Vordergrund stehen eine Minder- oder Nullverzinsung für 2009 (teilweise auch bereits für 2008) sowie das Erheben von Sanierungsbeiträgen bei den Arbeitgebern und den Versicherten.
Aufgrund des Umstandes, dass voraussichtlich über 50 Prozent der
Vorsorgeeinrichtungen zurzeit eine Unterdeckung aufweisen, ist die
finanzielle, weitsichtige Führung wichtig. Wir raten den
Führungsorganen bei einer allfälligen Sanierung Augenmass zu
bewahren.
Massgebend sind realistische Einschätzungen der Entwicklung der
Finanzmärkte sowie versicherungstechnisch korrekte Grundlagen (z.B.
Umwandlungssätze) für die Berechnung der Leistungsversprechen.
Deshalb sind eine sorgfältige Lagebeurteilung durch das Führungsorgan
unter Einbezug des Experten für die berufliche Vorsorge, eine
laufende Überwachung der Situation, eine vorausschauende
Liquiditätsplanung sowie eine umfassende Information der Versicherten
notwendig. Eine Unterdeckung erfordert eine erhöhte Sorgfaltspflicht
des Führungsorgans.
Der ASIP hält fest, dass den Vorsorgeeinrichtungen eine ganze
Palette von möglichen Sanierungsmassnahmen zur Verfügung steht. Diese
sollte aus heutiger Sicht ausreichen, um die finanzielle Lage in den
nächsten Jahren deutlich verbessern zu können. Trotz den sichtbaren
Spuren, welche die Finanzkrise in den Bilanzen der
Vorsorgeeinrichtungen hinterlassen hat, kann gesagt werden, dass die
berufliche Vorsorge als System bis zum jetzigen Zeitpunkt dem Sturm
standhält.
ASIP Schweizerischer Pensionskassenverband
Der Schweizerische Pensionskassenverband ASIP mit Sitz in Zürich
ist der Dachverband für über 1000 Vorsorgeeinrichtungen mit 2.5 Mio.
Versicherten und einem verwalteten Gesamtvermögen von gegen 400 Mia.
Franken. Der ASIP bezweckt die Erhaltung und Förderung der
beruflichen Vorsorge auf freiheitlicher und dezentraler Basis und
setzt sich für das Drei-Säulen-Konzept in ausgewogener Gewichtung
ein.

Kontakt:

ASIP - Schweizerischer Pensionskassenverband
Hanspeter Konrad, Direktor
Tel.: +41/43/243'74'15

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