Tous Actualités
Suivre
Abonner CardioVasc Suisse

CardioVasc Suisse

Herzcharta: Prävention statt Katheter

Bern (ots)

Prävention ist nicht teuer, keine hingegen schon.
Dies war die Kernbotschaft zum Follow-Up der Charta für 
Herzgesundheit, welcher von CardioVasc Suisse, der Schweizerischen 
Herzstiftung und der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie, 
gemeinsam mit der Kardiologie des Inselspitals Bern im Inselspital 
durchgeführt wurde. Ganz im Sinne der europäischen 
Herzgesundheitscharta wurde aufgezeigt, wie den 
Herz-Kreislauf-Krankheiten, welche noch immer die häufigste 
Todesursache für Männer und für Frauen darstellen, durch eine 
angemessene Prävention begegnet werden kann. Dass in diesem Bereich 
dringender Handlungsbedarf besteht, wurde eindrücklich demonstriert. 
Das künftige Präventionsgesetz, das im Frühling 2010 ins Parlament 
kommt, findet darum die einhellige Unterstützung durch die 
Unterzeichner der Herzcharta.
Der World Health Report 2002 der Weltgesundheitsorganisation WHO 
ernennt Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur grössten gesundheitlichen 
Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Die europäische 
Herzgesundheitscharta, im Juni 2007 ins Leben gerufen, ist bis heute 
in über 30 europäischen Ländern unterzeichnet worden. So auch in der 
Schweiz, wo am 28. Mai 2008, im Beisein von Bundesrat Pascal 
Couchepin, 14 namhafte Organisationen die Charta unterzeichnet und 
sich dazu verpflichtet haben, kardiovaskuläre Erkrankungen durch 
verstärkte Prävention zu bekämpfen.
Der Anlass vom 1. Dezember machte in eindrücklicher Weise 
deutlich, welchen signifikanten Beitrag eine umfassende Primär- und 
Sekundärprävention hier leisten kann und wie dringlich der 
Handlungsbedarf ist. Durch den Abend führten Prof. Felix Mahler, 
Vorsitzender von CardioVasc Suisse und Prof. Ludwig K. von Segesser, 
Präsident der Schweizerischen Herzstiftung.
Was die Fortschritte der kurativen Medizin beim Patienten bewirken
können, wurde von Prof. Bernhard Meier, Direktor und Chefarzt der 
Universitätsklinik für Kardiologie des Inselspitals Bern, anschaulich
dargestellt. Er wie auch sein Kollege Prof. Christian Seiler, 
Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie, betonten,
wie wichtig eine möglichst frühe Intervention ist. Beide erachten 
eine verstärkte Prävention als unabdingbar. Dass kurative 
Möglichkeiten an ihre Grenzen stossen, zeigt zudem die Todesstatistik
des Bundesamtes für Statistik: Trotz Abnahme in den letzten zwei 
Jahrzehnten sind kardiovaskuläre Erkrankungen noch immer mit Abstand 
die häufigste Todesursache in der Schweiz. Prof. Hugo Saner, Leiter 
der kardiovaskulären Prävention und Rehabilitation der 
Universitätsklinik für Kardiologie des Inselspitals Bern, spricht von
einer Verdoppelung der Gesundheitskosten im Bereich von 
Herz-Kreislauf-Krankheiten, Adipositas und Diabetes bis 2020 - 
letztere sind Faktoren, welche stark mit kardiovaskulären 
Erkrankungen korrelieren. Dass Prävention gegen steigende 
Gesundheitskosten wirkt, zeigte Prof. Peter Diem, Direktor und 
Chefarzt der Universitätspoliklinik für Endokrinologie, Diabetologie 
und Klinische Ernährung am Inselspital Bern, am Beispiel von 
Diabetes, "The Silent Killer", dessen Auftretenshäufigkeit weiterhin 
massiv zunimmt.
Laut der WHO liessen sich kardiovaskuläre Erkrankungen durch 
Ausschalten der Hauptrisikofaktoren in mehr als der Hälfte aller 
Fälle vermeiden. Dr. Pedro-Manuel Marques-Vidal vom Lausanner 
Institut für Sozial- und Präventivmedizin machte deutlich, dass 92% 
der Erwachsenen über mindestens einen Hauptrisikofaktor verfügen: 
Diabetes, Tabakkonsum, Bluthochdruck, physische Inaktivität, sowie 
Übergewicht und ungesunde Ernährung hängen hauptsächlich mit unserem 
Lebensstil zusammen und sind deshalb -  im Gegensatz zu genetisch 
bedingten Faktoren - modifizierbar. Wie die Gesundheit der 
Bevölkerung durch relativ einfache, gesetzliche Massnahmen in relativ
kurzer Zeit signifikant verbessert werden kann, veranschaulichten 
Marques-Vidal und Prof. François Mach, Abteilungsleiter der 
Kardiologie des Universitätsspitals in  Genf, mit internationalen und
nationalen Beispielen - unter anderem zum Rauchverbot, der 
Salz-Reduktion in Lebensmitteln und zu verstärkten Anstrengungen im 
Bereich der körperlichen Aktivität.
Es ist also höchste "Zeit zu Handeln" - dies der Schlussappell von
Prof. Saner. Fazit des Abends: Herz-Kreislauf-Krankheiten sind 
Zivilisationskrankheiten, die immer häufiger auftreten und enorme 
Kosten verursachen. Die gute Botschaft: Man kann etwas dagegen tun. 
Das Präventionsgesetz, welches in Kürze vom Parlament beraten wird, 
bietet hierzu eine ideale Gelegenheit.
Für ausführlichere Informationen siehe auch: 
www.cardiovascsuisse.ch/herzcharta

Kontakt:

Andreas Biedermann
Koordinator CardioVasc Suisse
Tel.: +41/62/961'10'01
Mobile: +41/79/263'21'28

Für zusätzliches Informationsmaterial:
E-Mail: marlene.gerber@polsan.ch