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Spekulative Überbewertung des Franken bedroht Löhne und Arbeitsplätze/ SGB verlangt direkte Interventionen gegen Devisenspekulanten

Bern (ots)

Devisenspekulationen treiben den Frankenkurs in
ungesunde Höhen. Wie in den 1970er Jahren muss jetzt die Nationalbank
die übertriebene Frankenstärke entschieden bekämpfen. Denn bleibt der
Franken länger derart überbewertet, droht grosser wirtschaftlicher 
Schaden.
Der SGB stellte die vorhandenen Studien zusammen, die sich mit den
Auswirkungen der Frankenaufwertung auf die Schweizer Wirtschaft 
befassen (vgl. Dossier "Auswirkungen einer Frankenaufwertung auf die 
Schweizer Wirtschaft - Ergebnisse von ökonometrischen 
Modellsimulati-onen"). Diese zeigen: Eine anhaltende Aufwertung des 
Frankens um zehn Prozent wird tiefe wirtschaftliche Spuren 
hinterlassen. Die Leidtragenden sind hauptsächlich die 
Exportindustrie und der Tourismus.
Nun braucht es den politischen Willen, Massnahmen gegen die 
spekulative Überbewertung des Frankens zu ergreifen. In den 1970er 
Jahren hat die Nationalbank mit verschiedenen Massnahmen wirksam 
Frankenaufwertungen bekämpft. Prioritär drängen sich direkte 
Interventionen im Devisenmarkt auf. Mit diesem Rezept hat die 
Nationalbank 1978 erfolgreich ein Kursziel gegenüber der D-Mark von 
über 80 Rappen durchgesetzt. Ergänzend dazu sieht der SGB folgende 
Massnahmen:
-	Die Einführung einer Transaktionssteuer im Handel: Wird der 
Frankenkurs vor allem durch kurzfristige Spekulation getrieben, wird 
durch die Transaktionssteuer der Gewinn aus solchen Spekulationen 
erheblich verringert, so dass die Volumina sinken werden.
-	Regulatorische Eingriffe bei den Banken: Bereits in den 1970er 
Jahren haben Bund und Nationalbank die Devisenmarktgeschäfte 
erheblich eingeschränkt, um die Schweizer Wirtschaft vor der 
Aufwertung zu schützen ("Notstandsvereinbarung"). Das mit grossem 
Erfolg.
-	Ein Angebot an die Exportfirmen, gegen Nachweis Euro gegen Franken 
zu einem Son-derkurs zu wechseln: Die (vorübergehende) Finanzierung 
dieser Massnahme kann auch über den Bund erfolgen.
Wird der starke Franken nicht rasch bekämpft, hinterlässt dies 
tiefe und dauerhafte Spuren. Es drohen höhere Arbeitslosigkeit und 
tiefere Löhne. Firmen werden schliessen, die bei einem realistischen 
Wechselkurs konkurrenzfähig sind. Produktion wird ins Ausland 
ausgelagert. Diese Betriebe und Betriebsteile werden bestenfalls 
langsam wieder zurückkommen. Bereits sind erste Fälle von so 
bedingtem Lohndumping bekannt.

Kontakt:

Auskünfte:Daniel Lampart, Chefökonom SGB, 079 205 69 11

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