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EMPA: Leitung der Abteilung «Funktionspolymere» ernannt - In vielen Disziplinen daheim

Dübendorf (ots)

Die im letzten Jahr neu gegründete Abteilung
"Funktionspolymere" der Empa erhält auf den 1. April einen 
definitiven Leiter. Er heisst Dr. Frank Nüesch und löst Dr. 
Christiane Löwe ab, welche die Abteilung bisher interimistisch 
geführt hat.
Frank Nüesch hat bereits während seiner Doktorarbeit "From 
Monomers to the Solid State. A photophysical Investigation of a 
merocyanine Dye" bei Prof. Grätzel (EPFL; Abschluss 1995) eine 
multidisziplinäre Laufbahn eingeschlagen. Er interessierte sich 
dabei für die vielfältigen Aspekte im Grenzgebiet zwischen Chemie 
und Physik, ausgehend von der Sol-Gel-Synthese von nanokristallinen 
Oxidkolloiden über photochemische Reaktionen von Farbstoffen bis hin 
zur Untersuchung von molekularen Komplexstrukturen. Danach 
erweiterte er seine Forschungsaktivitäten systematisch in Richtung 
organische Elektrolumineszenz, u.a. mit einem zweijährigen 
Forschungsaufenthalt an der University of Rochester (USA). In einer 
Pionierarbeit setzte er erstmals zur Injektionsverbesserung in 
organischen Leuchtdioden erfolgreich selbstorganisierende 
monomolekulare Schichten ein, die aus funktionalisierten Oligomeren 
bestehen. Dazu führte er grundlegende Untersuchungen an viel 
versprechenden Materialien durch, zum Beispiel an transparenten und 
leitenden Indium-Zinn-Oxiden. Während der letzten Jahre war Nüesch 
am "Laboratoire d'Optoélectronique des Matériaux Moléculaires" der 
EPFL (Leitung Prof. Dr. Zuppiroli) tätig. Dort widmete er sich 
vermehrt dem Einsatz von organischen Funktionsschichten in der 
Optoelektronik und Photonik. Es gelangen ihm u.a. mit Hilfe von 
modernsten Charakterisierungstechniken und zusammen mit nationalen 
sowie internationalen Chemielaboratorien wirkungsvolle 
Stoffentwicklungen und wichtige Innovationsschritte in Richtung 
neuartige elektronische und optische Bauteile (z.B. organische 
Leuchtdioden OLEDs, organische Solarzellen OPVs, photonische 
Kristalle PhCs und organischeTransistoren OFET). Ausgeprägte 
Interdisziplinarität kennzeichnet seine Arbeiten, die mit 
zahlreichen Publikationen internationale Anerkennung gewonnen haben. 
Neben seiner Forschungstätigkeit engagiert sich Nüesch auch in der 
Lehre. So hat er während zweier Jahre an der EPFL Grundvorlesungen 
in Thermodynamik gehalten und zum Unterricht an der dortigen 
Doktorandenschule mit spezifischen Themen der physikalischen Chemie 
beigetragen. Zu seinen Lehraktivitäten zählten auch mehrere 
Sommerkurse, teilweise im Ausland.
Funktionspolymere an der Empa
Baustoffe und metallische Werkstoffe haben an der Empa eine lange 
Tradition; Hochleitungskeramiken werden seit zehn Jahren erfolgreich 
erforscht. Mit der vor kurzem erfolgten Gründung einer Abteilung 
"Funktionspolymere" setzt die Empa gezielt Akzente in einem äusserst 
zukunftsträchtigen Werkstoffbereich. Die Entwicklung funktionaler 
Polymere und ihr Einsatz für vielfältige innovative Anwendungen 
erweitert die bestehenden Kunststoff-Aktivitäten der Empa drastisch, 
welche bisher vor allem der Charakterisierung, den strukturellen 
Anwendungen oder Lebensdaueranalysen usw. gewidmet waren. 
Funktionspolymere sind Polymere mit besonderen elektrischen, 
optischen und auch chemisch/biologischen Eigenschaften. Eingesetzt 
werden sie z.B. als aktive Elemente in der Halbleitertechnik, für 
Membran-, Katalyse- oder Sensorzwecke. Sie gewinnen auch immer 
grössere Bedeutung in der Elektro- und Energietechnik, der 
Kommunikations- und Informationstechnologie ebenso wie in der 
Medizinaltechnik. Frank Nüesch wird in der Abteilung 
«Funktionspolymere» sowohl Akzente bei der Polymersynthese setzen 
als auch die Bauteilentwicklung im Labormassstab fördern. 
Unterstützung dafür erhält er durch seine guten Kontakte zur 
Industrie und zu den nationalen/internationalen Forschungskreisen 
sowie durch die breite interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb 
der Empa, speziell im Schwerpunktbereich «Nanotechnologie».
Redaktion: Rémy Nideröst,  remigius.nideroest@empa.ch
Ein Foto ist elektronisch erhältlich bei  remigius.nideroest@empa.ch

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