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Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsic

Forschung für die Reaktorsicherheit: OECD-Projekt MASCA II mit deutscher Beteiligung

Köln (ots)

Mit dem internationalen Projekt MASCA II (Material
Scaling) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) werden wichtige Forschungsarbeiten zur
Reaktorsicherheit fortgesetzt. Die Gesellschaft für Anlagen- und
Reaktorsicherheit (GRS) mbH ist im Auftrag des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Arbeit (BMWA) für Deutschland dem Projekt beigetreten.
Unter der Schirmherrschaft der OECD wurden jetzt im Moskauer
Kurchatov-Institut die Arbeiten an MASCA II aufgenommen. Neben
Deutschland beteiligen sich weitere elf Länder sowie Russland als
durchführendes Land.
Mit MASCA II soll untersucht werden, wie sich geschmolzenes 
Kernmaterial, das bei einem Unfall entstehen kann, im Bodenbereich 
des Reaktordruckbehälters verhält. In Experimenten wird Kernmaterial 
(unbestrahltes Urandioxid und Strukturmaterialien wie Zirkonium und 
Stahl) durch elektrisches Aufheizen zum Schmelzen gebracht. Mit den 
Erkenntnissen über das physikalisch-chemische Verhalten der Schmelze 
wird erwartet, vor allem die Wirksamkeit anlageninterner 
Notfallschutzmassnahmen weiter verbessern zu können. Damit soll 
erreicht werden, einen Kernschmelzunfall so zu beherrschen, dass 
keine katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt zu erwarten sind.
Zur Erforschung dieser komplexen Vorgänge müssen aufwändige 
Versuchstechniken entwickelt werden, um die entscheidenden Phänomene 
identifizieren und quantitativ bestimmen zu können. Dies ist nur 
stufenweise zu erreichen. Das OECD-MASCA II-Projekt ist daher das 
dritte einer Folge, die im Jahr 1994 mit dem OECD-Projekt RASPLAV 
(russisches Wort für Schmelze) begann und im Jahre 2000 mit dem 
Projekt MASCA fortgesetzt wurde. Auf deren Ergebnissen baut MASCA II 
auf.
Die teilnehmenden Länder tragen anteilig die Kosten. Für
Deutschland ist die Teilnahme an den OECD Projekten ein wesentlicher
Bestandteil der vom BMWA geförderten Reaktorsicherheitsforschung, da
zurückgehende Forschungsmittel nur noch vergleichbar wenige eigene
experimentelle Arbeiten erlauben.
Auch bei einem schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie müssen
die geltenden hohen Sicherheitsanforderungen erfüllt werden. Daher
ist es ein Gebot staatlicher Verantwortung und Vorsorge, dass
Deutschland weiterhin eine intensive Reaktorsicherheitsforschung
betreibt, sich an internationalen Vorhaben beteiligt und den
wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch fördert.

Kontakt:

Horst May
Tel. +49/221-206'88'99

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