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SFA: Bundesrat ersäuft die Prävention im Bier

Lausanne (ots)

Heute hat der Bundesrat im Rahmen der Diskussion
über das Bundesgesetz zur Biersteuer entschieden, auf eine
Steuererhöhung für Bier zu verzichten. Die Schweizerische Fachstelle
für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) hält diesen Entscheid
für höchst fragwürdig. Bier ist bei den 13- bis 16-jährigen Knaben
das beliebteste alkoholische Getränk und gerade bei Jugendlichen
können Billigpreise zum Konsum anregen. In Anbetracht des zunehmenden
Rauschtrinkens unter Jugendlichen ist dies problematisch.
In seiner heutigen Botschaft zum Bundesgesetz über die Biersteuer
hat der Bundesrat entschieden, auf eine Erhöhung der Biersteuer, wie
sie die Gesundheitsorganisationen gefordert hatten, zu verzichten.
Die Stiftung SFA hält diesen Entscheid für sehr fragwürdig. In der
Vernehmlassung zum neuen Biersteuergesetz hatte sie sich im Sinne der
Prävention deutlich für eine Steuererhöhung eingesetzt, denn
heutzutage ist Bier im Verkauf manchmal sogar billiger als
nicht-alkoholische Getränke.
Billiges Bier untergräbt die Alkoholprävention bei Jugendlichen
Bei der von Gesundheitsorganisationen geforderten Steuererhöhung
handelt es sich nicht um eine Schikane für die Bierkonsumierenden,
sondern um eine Präventionsmassnahme im Sinne der öffentlichen
Gesundheit. Alkohol, d.h. auch Bier, ist kein Konsumgut wie jedes
andere, sondern eine psychoaktive Substanz, die besonders für die
physische und psychische Gesundheit Heranwachsender Risiken birgt.
Bier zu Billigstpreisen kann gerade bei Jugendlichen, die ja über ein
bescheidenes Budget verfügen, dazu führen, dass sie ihren
Alkoholkonsum steigern oder früher damit beginnen. Untersuchungen der
SFA zeigen, dass Bier bei den 13- bis 16-jährigen Knaben das am
häufigsten konsumierte alkoholische Getränk ist. Zudem nimmt das
Rauschtrinken unter den Heranwachsenden zu.
Es ist bedauernswert, dass der Bundesrat die Gelegenheit verpasst
hat, eine Lenkungsabgabe zum Zweck der Alkoholprävention zu schaffen.
Am Beispiel der Alcopops hat sich deutlich gezeigt, dass die
Einführung einer Sondersteuer den Konsumboom zu bremsen vermochte;
Preiserhöhungen sind also eine höchst wirksame Präventionsmassnahme -
insbesondere bei Jugendlichen. Mit seinem Entscheid vernachlässigt
der Bundesrat nicht nur die Interessen der öffentlichen Gesundheit,
sondern untergräbt auch die Anstrengungen der Alkoholprävention bei
Jugendlichen.

Kontakt:

Janine Messerli
Tel. +41/21/321'29'74
E-Mail: jmesserli@sfa-ispa.ch

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