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Weltwassertag vom 22. März: Mehr Entwicklungshilfe für Trinkwasser in Afrika

Zürich (ots)

Zur Bekämpfung der Armut und zur Verbesserung der
Trinkwasserversorgung auf der Welt braucht es mehr Hilfe von Ländern 
wie der Schweiz. Wenn es den reichen Ländern mit den Millenniums- 
Entwicklungszielen ernst ist, müssen sie ihre Ausgaben für die 
Entwicklungszusammenarbeit verdoppeln. Darauf macht die Schweizer 
Entwicklungsorganisation Helvetas anlässlich des Weltwassertages vom 
22. März aufmerksam.
Am Weltwassertag vom 22. März 2005 lanciert die Uno die 
internationale „Aktionsdekade“ 2005-2015 unter dem Motto „Wasser zum 
Leben“. Sie ruft die Weltgemeinschaft zu grösseren Anstrengungen 
auf, das Los der über eine Milliarde Menschen zu erleichtern, welche 
nach wie vor keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. In ihrer 
„Millenniums-Erklärung“ von 2000 hatte sich die Staatengemeinschaft 
– darunter die Schweiz – als eines von einer Reihe 
„Millenniums-Entwicklungzielen“ (MDGs) vorgenommen, den Anteil der 
Menschen, welcher keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 
sanitären Einrichtungen hat, bis 2015 zu halbieren.
Der jüngste Bericht des vom amerikanischen Ökonomen Jeffrey Sachs 
geleiteten „UN Millennium Project“ belegt, wie sehr die Zeit zum 
Handeln drängt. Trotz Fortschritten in einigen Weltregionen ist die 
Welt insgesamt weit davon entfernt, die Millenniums- 
Entwicklungsziele zu erreichen. Am dramatischsten präsentiert sich 
die Lage in Afrika südlich der Sahara: Hier werden kaum Fortschritte 
erzielt, in manchen Ländern verzeichnen die Statistiken sogar 
Rückschritte. Das gilt auch für den Zugang zu sauberem Trinkwasser 
und sanitären Einrichtungen. Insgesamt leben in dieser Region heute 
schätzungsweise 280 Millionen Menschen ohne sauberes Trinkwasser und 
440 Millionen ohne sanitäre Einrichtungen.
Wenig Entwicklung wegen mangelnder Ressourcen in Afrika
Die Gründe für die unterdurchschnittliche Entwicklung in Afrika sind 
vielfältig und variieren von Land zu Land. Im Extremfall verhindern 
Kriege und politische Unruhen jede Entwicklung; auch die sich rasant 
ausbreitende Aids-Epidemie spielt eine Rolle. An vielen Orten 
mangelt es jedoch schlicht an den nötigen Ressourcen für eine 
nachhaltige Entwicklung: einer effizienten Verwaltung, adäquat 
ausgebildeten Fachleuten, Baumaterial und Geld.
In Afrika ist denn auch die „Finanzierungslücke“ zwischen den 
vorhandenen finanziellen Mitteln und den Ressourcen, die nötig 
wären, um die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen, mit 
Abstand am grössten. In mehr als 20 schwarzafrikanischen Ländern 
liegt sie bei über 20%, in fünf weiteren zwischen 10 und 20% des 
Bruttosozialproduktes. Diese Länder müssten ihr Volkseinkommen also 
jährlich um rund einen Fünftel steigern, damit sie die nötigen 
Investitionen zum Erreichen der MDGs tätigen können.
Fehlende Mittel zur Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele
In Anbetracht der schwachen Wirtschaftsleistungen und der weit 
verbreiteten Armut in diesen Ländern ist eine derartige Erhöhung des 
Volkseinkommens vorderhand nur durch stärkere Zuschüsse von aussen 
möglich. Die Weltgemeinschaft ist deshalb gefordert, ihre 
Entwicklungshilfe massiv aufzustocken. Der Sachs-Bericht spricht von 
einer Verdoppelung des Anteils der Entwicklungshilfe am 
Bruttosozialprodukt der reichen Länder von heute etwa 0,25 auf 0,5 
Prozent bis 2015. Für die Schweiz bedeutete dies eine Aufstockung 
des Entwicklungshilfeanteils um 0,1 Prozentpunkt. Ohne die 
zusätzlichen Gelder bestehen in den ärmsten Entwicklungsländern 
keine Chancen, dass die MDGs erreicht werden.
Die Eröffnung der Aktionsdekade „Wasser zum Leben“ erinnert daran, 
wie grosse Bemühungen nötig sind, um nur schon das Entwicklungsziel 
„sauberes Trinkwasser“ zu erreichen. Mit ihren Trinkwasserprojekten 
in fünf afrikanischen Partnerländern leistet Helvetas einen 
konkreten Beitrag, damit das Ziel kein leeres Versprechen bleibt. 
Neben dem Bau von Trinkwasseranlagen legen wir dabei auch grossen 
Wert auf die Vermittlung von Know-how und die Unterstützung von 
demokratischen Prozessen, um die Selbsthilfekapazitäten der lokalen 
Bevölkerung dauerhaft zu stärken.
Kontakte:
Franz Gähwiler, Fachbereichsleiter Wasser, Tel. 044 368 65 49
Andreas Friolet, Medienbeauftragter, Tel. 044 368 65 23
Internet: www.helvetas.ch

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