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Historiker Markus Furrer nimmt seine Arbeit auf und untersucht Vorkommnisse in Luzerner Erziehungsanstalten

Luzern (ots)

Der im Mai vom Regierungsrat mit der Aufarbeitung
der Vorkommnisse in den Luzerner Erziehungsanstalten beauftragte 
Historiker, Prof. Markus Furrer, hat ein Konzept für seine 
Untersuchung vorgelegt und nimmt seine Arbeit auf. Er macht eine 
Bestandesaufnahme des Heimwesens im Kanton Luzern und geht auch den 
bei der Anlaufstelle eingegangenen Fällen nach.
Rund 30 Hinweise sind in den letzten vier Wochen bei der von der 
Regierung eingerichteten Anlaufstelle für Betroffene eingegangen. Die
Meldungen beziehen sich auf unterschiedliche Zeitepochen.
Der Historiker Markus Furrer geht der Frage nach, inwieweit es 
sich bei den gemeldeten Vorkommnissen um Einzelfälle oder um 
systematische Überschreitungen gehandelt hat. Weiter untersucht er, 
ob die kantonalen Behörden ihre Aufsichtspflicht wahrgenommen haben 
und ob es sich um strafbare Handlungen gehandelt hat. Furrer betont, 
dass diese historische Aufarbeitung unbedingt in den 
wirtschaftlichen, kulturellen und auch pädagogischen Kontext der 
entsprechenden Zeitepoche gestellt werden muss. Bei der Untersuchung 
werden entsprechend auch die damaligen pädagogischen 
Leitvorstellungen und die gängigen Strafpraktiken berücksichtigt.
Dem Projektteam des Kantons, das von Irmgard Dürmüller Kohler, 
Leiterin Dienststelle Soziales und Gesellschaft im Gesundheits- und 
Sozialdepartement, geleitet wird, steht eine Echogruppe zur Seite, zu
welcher bis anhin die Stadt Luzern, der Verband Luzerner Gemeinden, 
die Interessengemeinschaft Trägerschaften private soziale 
Einrichtungen, die römisch katholische Landeskirche und das Kloster 
Ingenbohl gehören. Damit soll die Koordination unter den 
verschiedenen Institutionen, die von den Vorkommnissen in 
Erziehungsanstalten betroffen sind, gewährleistet sein und 
Doppelspurigkeiten bei der Aufarbeitung vermieden werden.
Regierungsrat Guido Graf lässt sich laufend über den Stand der 
Untersuchungen informieren. Eine regelmässige und transparente 
Information hat für ihn oberste Priorität. Ende Jahr wird ein 
Zwischenbericht erwartet.
Die Anlaufstelle wird weiterhin offen sein: 041/228'64'46,  
vorkommnisse.erziehungsanstalten@lu.ch

Kontakt:

Judith Lauber-Hemmig
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Gesundheits- und Sozialdepartement
Mobile: +41/79/755'27'75
E-Mail: judith.lauber-hemmig@lu.ch

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