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Staatskanzlei Luzern

Werkbeiträge 2004 von Kanton und Stadt Luzern an Künstlerinnen und Künstler

Luzern (ots)

Dieses Jahr wurden Wettbewerbe in folgenden drei
Bereichen ausgeschrieben:
  • Kunst- und Kulturvermittlung
  • Komponierte Musik
  • Freie Kunst
Ergebnis des Wettbewerbes im Bereich Kunst- und Kulturvermittlung
Unter den 12 eingereichten Bewerbungen hat die Jury drei
Werkbeiträge zwischen 15'000 und 30'000 Franken vergeben:
  • Cyrill Schläpfer, Luzern (30'000.-)
  • Adi Blum, Emmenbrücke (20'000.-)
  • Simone Baumeler, Luzern (15'000.-)
Ausführliche Informationen entnehmen Sie dem Jurybericht.
Ergebnis des Wettbewerbs im Bereich komponierte Musik
Unter den 15 eingereichten Bewerbungen hat die Jury drei
Werkbeiträge von je 20'000 Franken vergeben:
  • Dieter Ammann, Zofingen (20'000.-)
  • Luigi Laveglia, Luzern (20'000.-)
  • Marie-Cécile Reber (20'000.-)
Ausführliche Informationen entnehmen Sie dem Jurybericht.
Wettbewerb Freie Kunst
Unter 64 eingereichten Bewerbungen wurden fünf für die
Schlussrunde ausgewählt. Folgende Kunstschaffende sind eingeladen,
Originalarbeiten auszustellen:
Michael Greppi, Julia Kälin, Anastasia Katsidis, Franziska Koch,
Nils Nova
Die Jurierung dieser Arbeiten findet am Donnerstag, 18. November
2004, im Kunstpanorama statt.
Am Freitag, 19. November 2004, werden die Gewinnerinnen und
Gewinner der Werkbeiträge im Bereich freie Kunst bekannt gegeben und
den Medien vorgestellt.
Gerne laden wir Sie zur vorgängigen Medienorientierung ein auf
Freitag, 19. November 2004, 14 Uhr, Kunstpanorama.
Feier
In einer öffentlichen Feier werden die Kunstschaffenden in allen
drei Wettbewerbsbereichen gewürdigt und die Werkbeiträge überreicht.
Die Übergabefeier findet am 20. November 2004, 17.00 Uhr, im Theater
La Fourmi, Luzern, statt.
Weitere Auskünfte:
Geschäftsstelle der Werkbeiträge
Daniel Huber, Präsident der Wettbewerbskommission
c/o Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern
Kultur- und Jugendförderung, Bahnhofstr. 18, 6002 Luzern
www.werkbeitraege.ch;  info@werkbeitraege.ch, Tel. 041 228 52 06
Jurybericht: Kunst- und Kulturvermittlung
Die Jury vergibt aus zwölf Eingaben drei Werkbeiträge in der Höhe
von insgesamt 65'000 Franken. Davon ergeht einer an ein international
orientiertes und einer an ein national orientiertes Projekt. Ein
weiterer Beitrag ergeht an ein Projekt mit regional begrenzter
Wirkung. Die Jury entschied sich - in dieser Reihenfolge - für zwei
Werke, die von etablierten Luzerner Kulturschaffenden eingereicht
worden sind, und für eines einer noch wenig bekannten
Kulturschaffenden, das jedoch über viel versprechende Fähigkeiten
verfügt und deshalb förderungswürdig ist. Die Jury ist der Meinung,
verantwortungsvoll mit ihrem Mandat umgegangen zu sein.
Cyrill Schläpfer
Mit 30'000 Franken gefördert wird Cyrill Schläpfers Projekt "El
Arte de la Percusión Cubana". Schläpfer, ausgewiesener Film- und
Musikproduzent, gelingt mit seinem Feldforschungsprojekt gleich
zweierlei: Einmal geht er vor Ort unter die Oberfläche der auch in
Europa höchst erfolgreichen kubanischen Unterhaltungsmusik -
namentlich des Buena Vista Social Club und dessen Exponenten - und
legt die Wurzeln dieses Trends, aber auch anderer musikalischer
Strömungen, mit reflektierter Methodik frei. Daneben macht er seine
Forschungsergebnisse sowohl für interessierte Beobachter in unseren
Breiten, aber auch für kubanische Musiker, sichtbar. Die Jury schätzt
die didaktische Entscheidung, die Ergebnisse der Feldforschung sowohl
in einem Buch, aber auch in Form von DVD und Video besonders
anschaulich und nachvollziehbar zu machen.
Adi Blum
An die zweite Stelle setzte die Jury Adi Blums Projekt
www.kulturministerium.ch. Dieses Projekt verfolgt den Zweck, die
Schweizer Kulturpolitik zu thematisieren und zum Gegenstand
nationaler Diskussionen zu machen. Die Form, die Blum wählt -
einerseits in Gestalt eines Internetauftritts, andererseits mit einer
realen Veranstaltung, um die Diskussionen zu bündeln und öffentlich
zu machen - überzeugte die Jury durch ihre strategische Stringenz.
Daneben schien es der Jury wertvoll und richtig, das Problemfeld
schweizerische Kulturpolitik zu thematisieren. 20'000 Franken gehen
an das Projekt von Adi Blum.
Simone Baumeler
An die dritte Stelle setzte die Jury Simone Baumelers Idee, Kinder
mit zeitgenössischer Musik vertraut zu machen. Das Gremium honoriert
die ambitiöse Absicht, Musikerziehung abseits kommerzieller Pfade zu
wagen, mit 15'000 Franken. Sie empfiehlt Simone Baumeler, die
geplanten Kompositionsaufträge für von Kindern zu spielender,
zeitgenössischer Musik an ausgewiesene Luzerner Komponisten zu
vergeben und diese als Garanten beizuziehen, dass aus dem Projekt
qualitätvolle Ergebnisse erwachsen.
Die Jury:
Marion Strunk, Professorin und Dozentin an der HGKZ, Zürich
   Barbara Welter, Leiterin Historisches Museum Baden, Zürich
   Christian Seiler, Mitglied der Redaktionsleitung und
   Kulturredaktor der Weltwoche, Zürich
Vertretung Wettbewerbskommission:
Gabi Kopp, lllustratorin, Luzern und Armin Meienberg, Grafiker,
   Ebikon
Jurybericht: Komponierte Musik
Für den Wettbewerb 2004 für komponierte Musik gab es 15 Eingaben.
Der Jury standen sowohl Partituren als auch Aufnahmen zur Verfügung.
Ferner wurden eine Projektskizze oder ein Projektbeschrieb verlangt
für ein Werk, dessen Realisierung mit dem Werkbeitrag ermöglicht
werden soll. Der Begriff "komponierte Musik" gab Anlass zu einiger
Diskussion, denn unter den eingegangen Gesuchen wurde er
unterschiedlich interpretiert.
Von den eingegangenen Bewerbungen hat die Jury drei Komponisten
zur Prämierung ausgewählt:
Luigi Laveglia
In Luigi Laveglias Werk erkennt die Jury einen Komponisten, der
über gutes Handwerk verfügt und bereits einen eigenständigen Stil
aufweist. In den abgegebenen Partituren sind gelungene Lösungen für
kompositorische Probleme zu finden, z.B. den geschickten Umgang mit
einem Laienorchester in einem Werk für Saxophon und Streichorchester.
Laveglias Partituren sind besonders auf der rhythmischen Ebene
differenziert. Er weiss seine kompositorischen Ideen konsequent
umzusetzen.
Die Jury möchte die Ausarbeitung des Werkes für Sopran und
Ensemble ausdrücklich unterstützen und spricht Laveglia dafür einen
Werkbeitrag von  20'000 Franken zu.
Dieter Ammann
Dass Dieter Ammann ein professioneller Komponist ist, lässt sich
nicht nur an seiner Werkliste ablesen, sondern auch an der
kompositorischen Sorgfalt, die seine Werke aufweisen. Die Notation
ist differenziert. Der Komponist ist auch in klanglich unsicheren
Bereichen bestrebt, sie so präzis wie möglich zu gestalten. Die
Komplexität der Partituren und die spieltechnische Virtuosität werden
nie zum Selbstzweck, sondern dienen der Umsetzung der
kompositorischen Idee; übereinstimmend wird die Deckung von Inhalt
und Form anerkannt. Der Versuch, im Klaviertrio neue Wege
einzuschlagen, ist einem Komponisten, der bereits seinen Stil
gefunden hat, ebenfalls hoch anzurechnen.
Von den zwei Projekten, die der Komponist ausarbeiten möchte,
liegen keine näheren Konzepte vor. Da deren Realisierung aber geplant
ist, sollte sie nach Möglichkeit nicht durch weitere beruflichen
Verpflichtungen verzögert werden, deshalb spricht sich die Jury dafür
aus, Dieter Ammann 20'000 Franken als Werkbeitrag zukommen zu lassen.
Marie-Cécile Reber
Die Musik von Marie-Cécile Reber hat es vermutlich nicht leicht,
sich in der heutigen Zeit durchzusetzen. Sie arbeitet mit sehr
subtilen, reduzierten kompositorischen Mitteln, schafft es aber, der
minimalistischen Technik eine neue Dimension abzugewinnen und in der
Reduktion die Expressivität neu zu entdecken. Die subtile Grenze
zwischen konkreten und musikalischen Klängen wird sehr gekonnt
thematisiert. Es gelingt der Komponistin, mit einfachen
kompositorischen Mittel eine differenzierte Rhythmik und Klangwelt zu
erzeugen.
Diese fragile, sich einer verbalen Darstellung widersetzenden
Ästhetik muss nach Ansicht der Jury gefördert werden. Das Werk
"Srun", dessen Realisierung unterstützt werden soll, ist inzwischen
fertig gestellt worden; die Jury möchte die kompositorische Tätigkeit
von Marie-Cécile Reber unterstützen und spricht ihr zu diesem Zweck
einen Werkbeitrag von 20'000 Franken zu.
Die Jury:
Thomas Müller, Dozent und Komponist, Zürich
   Madeleine Ruggli, freischaffende Komponistin, Luzern
   Balz Trümpy, Dozent und Komponist, Nuglar
Vertretung der Wettbewerbskommission:
Hans Niklas Kuhn,Musikhochschule Luzern, und Pirmin Bossart,
   Journalist, Luzern

Kontakt:

Geschäftsstelle der Werkbeiträge
Daniel Huber
Präsident der Wettbewerbskommission
c/o Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern
Kultur- und Jugendförderung
Bahnhofstr. 18
6002 Luzern
Tel. +41/41/228'52'06
E-Mail: info@werkbeitraege.ch
Internet: http://www.werkbeitraege.ch

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