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Dies academicus 2003 der Universität Luzern

Luzern (ots)

Am Mittwoch, 5. November 2003, feiert die
Universität Luzern ihren Dies academicus. Im Zentrum der Feier stehen
die Verleihung akademischer Ehrungen durch die Theologische, die
Geisteswissenschaftliche und die Rechtswissenschaftliche Fakultät und
die Festansprache von Frau Prof. Dr. Helen Christen, Mitglied des
Universitätsrates und Linguistin am Germanistischen Seminar der
Universität Fribourg. Christoph Wettstein vertritt mit seiner Rede
die Studierenden und das Schlusswort hält Bildungsdirektor Dr. Anton
Schwingruber. Der Chor der Universität Luzern unter der Leitung von
Christian Friedli umrahmt die Feier musikalisch.
Helen Christen spricht in ihrer Festansprache zum Thema
"Fallstrick oder Glücksfall? Der deutschschweizerische
Sprachformengebrauch in Diskussion". Sie zeigt dabei auf, wie Dialekt
und Hochsprache in der Deutschschweiz zur Zeit verwendet werden und
macht sich Überlegungen, welche sprachlichen Fertigkeiten verbessert
werden, wenn den gegenwärtigen Forderungen nach mehr Hochdeutsch in
den Bildungsinstitutionen nachgekommen wird. Christen geht davon aus,
dass - entgegen den Erwartungen - nicht das Textverständnis
verbessert wird, sondern die Fertigkeit Hochdeutsch zu sprechen, die
in der heutigen Zeit so wichtig ist. Gleichzeitig wird betont, dass
der Dialekt als Alltagssprache unter anderem den Vorteil hat, dass
man unbekümmert jene Sprachform verwenden kann, die man als Kind -
zwangsläufig richtig - erworben hat.
Die Theologische Fakultät verleiht den Ehrendoktortitel an Frau
Prof. Dr. Elisabeth Gössmann.  Als katholische Theologin der ersten
Stunde hat sie, von der Mediävistik ausgehend, einen bis dahin
unbeachteten Kosmos von Frauengeschichte und -spiritualität eröffnet.
Mit dem Archiv für philosophie- und theologiegeschichtliche
Frauenforschung stellt sie wertvolle, vergessene oder schwer
zugängliche Quellen zur Verfügung, die für die Wissenschaft von
bleibendem Wert sind und die Notwendigkeit einer umfassenden
Geschlechterforschung eindrucksvoll untermauern. Ihr Ansatz der
feministischen Theologie ist der Kommunikation und Offenheit
verpflichtet; er ist geprägt von einem herausragenden
wissenschaftspolitischen und menschlichen Engagement und hat die
Genderforschung in der Geschichte wie in der Theologie mit
vorbereitet.
Die Geisteswissenschaftliche Fakultät verleiht den
Ehrendoktortitel an Herrn Prof. Dr. Michael Theunissen,  em.
Professor an der Freien Universität Berlin, zuvor Professor an den
Universitäten Bern und Heidelberg. Michael Theunissen zählt zu den
bedeutendsten deutschsprachigen Philosophen der Gegenwart. Seine
Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen auf der Erschliessung der
Werke Hegels und Kierkegaards, auf den Feldern der Phänomenologie und
der modernen Sozialphilosophie, der Philosophie der Zeit und auf dem
Gebiet der antiken Lyrik, insbesondere derjenigen Pindars.
Die Rechtswissenschaftliche Fakultät verleiht den Ehrendoktortitel
an Herrn Prof. Dr. Peter Gauch. Der Luzerner Jurist ist seit 1973
ordentlicher Professor an der Universität Fribourg, zuerst für Straf-
und Prozessrecht, seit 1975 für Zivil- und Handelsrecht (momentane
Lehrgebiete: Vertrags- und Haftpflichtrecht). Seit 2001 ist Peter
Gauch auch Ständiger Gastprofessor an der Rechtsfakultät der
Universität Luzern. Gauch hat sich als langjähriger Ordinarius des
Privat- und Handelsrechts in besonderem Mass für die Anliegen der
Studierenden eingesetzt. Er ist eine herausragende akademische
Lehrpersönlichkeit, die allseits geschätzt wird und in der
rechtswissenschaftlichen Forschung ausserordentliche Leistungen
erbracht und damit der Gesetzgebung wie auch der schweizerischen
Rechtsprechung auf allen Ebenen wichtige Impulse vermittelt hat,
namentlich durch seine Untersuchungen zum allgemeinen Schuldrecht,
zum Werkvertragsrecht, zum Handelsrecht und zum Beschaffungsrecht.
Schliesslich ist es dem Geehrten gelungen, durch die
wissenschaftliche Leitung zahlreicher Tagungen und Seminare,
insbesondere der Freiburger Baurechtstagung, wertvolle Beiträge zu
aktuellen juristischen Themen auszulösen und auf diese Weise
Rechtswissenschaft und Rechtspraxis zu einem fruchtbaren
interdisziplinären Dialog zusammenzubringen.

Kontakt:

Judith Lauber-Hemmig
Informationsbeauftragte Universität Luzern
Tel. +41/79/755'27'75
E-Mail: judith.lauber@unilu.ch

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