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ikr: Stellungnahme des Ministeriums für Gesellschaft zur Nachwahlbefragung der Abstimmung "Familie und Beruf"

Vaduz (ots/ikr) -

Wir nehmen die Ergebnisse der Nachwahlbefragung, welche im Auftrag des Liechtenstein-Instituts erstellt wurde mit Interesse zur Kenntnis. Es zeigt sich, dass die Vorlage mit deutlicher Mehrheit von allen Bevölkerungsgruppen abgelehnt wurde. Sowohl in Bezug auf das Alter, das Geschlecht, das Bildungsniveau sowie auch in Bezug auf die politische Einstellung, Parteizugehörigkeit oder das grundsätzliche Interesse in Politik war die Ablehnung bei allen Gruppierungen sehr gross. Eine Ausnahme bilden die Anhänger der Freien Liste, welche die Vorlage mehrheitlich gutgeheissen haben.

Trotz der grossen Ablehnung der Initiative zeigt sich, dass es eine Mehrheit in der Bevölkerung gibt, die einem weiteren Ausbau der ausserhäuslichen Kinderbetreuung in Liechtenstein positiv gegenübersteht. Ausserdem besteht auch ein grosser Wunsch nach einer verbesserten Förderung der Alternativen zur Betreuung in Kitas. Hiermit gemeint sind sowohl die Betreuung zu Hause als auch die Fremdbetreuung im Rahmen von Spielgruppen, Tagesmüttern oder Tagesstrukturen. Auf Fragen, welche die Finanzierung betreffen, wurde in der Umfrage jedoch nicht eingegangen.

Das Ministerium für Gesellschaft anerkennt diese Bedürfnisse der Bevölkerung und wird sich nun wieder intensiv mit der Thematik befassen. Es gilt aus Sicht des Ministeriums nun als erstes im Bereich der Kita-Finanzierung für eine gerechte Fördergrundlage zu sorgen. Hierzu wurden bereits erste Gespräche geführt sowie Abklärungen getroffen. Ziel dieser kurzfristig umzusetzenden Massnahme soll es sein, die bestehende Finanzierung der Kitas gleichmässig und gerecht zu verteilen. Hierzu wird es voraussichtlich auch notwendig sein, die Elternbeiträge moderat zu erhöhen. Gleichzeitig wird es für eine Abfederung der Konsequenzen aber auch nötig sein, die Finanzierung auf Seiten des Staates zu überprüfen und moderat anzupassen.

In einem weiteren Schritt gilt es, die Bedürfnisse der Kinder sowie der Eltern und der Arbeitgeber zu erfassen um die zukünftige Ausgestaltung der Betreuungslandschaft unabhängig von ideologischen Einstellungen weiterzuentwickeln. Hierzu führt das Ministerium für Gesellschaft derzeit diverse bilaterale Gespräche. Ziel ist es, demnächst mittels einer Umfrage die Wünsche und Bedürfnisse der direkt betroffenen Eltern ausfindig zu machen und die Umsetzung dann im grösseren Kreis zu diskutieren.

Kontakt:

Ministerium für Gesellschaft
Sandro D'Elia, Generalsekretär
T +423 236 60 10

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