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ikr: Businesstag-Gäste gegen gesetzliche Frauenquote

Vaduz (ots/ikr) -

Rund 450 Gäste des diesjährigen "Businesstag - das Wirtschaftsforum für Frauen" haben fleissig an einer Umfrage teilgenommen. Eine Mehrheit der Teilnehmer sprach sich bei der elektronischen Abstimmung gegen eine gesetzliche Mindestquote für weibliche Führungskräfte in Wirtschaft und Politik aus. Über die Massnahmen für eine gerechte Geschlechterverteilung in den Chefetagen gehen die Meinungen allerdings weit auseinander.

Rund 450 Gäste aus Liechtenstein, der Schweiz und Österreich haben am Montagnachmittag am diesjährigen "Businesstag - das Wirtschaftsforum für Frauen" im Vaduzer-Saal teilgenommen, darunter Unternehmerinnen, Geschäftsfrauen, Politikerinnen, Beamte und Wirtschaftsinteressierte. Angesichts der aktuellen Debatte um eine gerechte Geschlechterverteilung in Führungspositionen in Wirtschaft und Politik nahmen die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer fleissig an einer Umfrage teil. Bei der Abstimmung mittels elektronischer Geräte kamen teilweise überraschende Erkenntnisse und Meinungen zu Tage.

Frauenquote findet keine Mehrheit

So sprachen sich die Teilnehmerinnen mehrheitlich gegen eine gesetzlich verankerte Mindestquote für weibliche Führungskräfte in Wirtschaft und Politik aus. Bloss 42,6 Prozent der Abstimmenden befürworten ein Eingreifen des Gesetzgebers, um die Frauenquote zu erhöhen. Würde jedoch eine gesetzliche Quote eingeführt werden, sollte diese nach Ansicht der Businesstag-Teilnehmer bei 50 oder zumindest 33 Prozent liegen. Für die Zukunft sind die Businesstag-Gäste etwas optimistischer. Eine Mehrheit der Voting-Teilnehmerinnen glaubt, dass der Anteil weiblicher Führungskräfte in Wirtschaft und Politik auch im Jahr 2020 bei rund 25 Prozent liegen wird. Dass tatsächlich jede zweite Führungskraft weiblich sein könnte, glauben dagegen bloss 2,5 Prozent.

Die Gründe für den mangelhaften Aufstieg von weiblichen Führungskräften sind offensichtlich vielfältiger Natur. Eine Mehrheit der Voting-Teilnehmerinnen macht für die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem das fehlende Angebot von qualifizierten Teilzeitstellen in der Wirtschaft verantwortlich. Andere Gründe wie mangelnde Angebote zur Kinderbetreuung, die gesellschaftliche Skepsis gegenüber Frauen in Vollzeitbeschäftigung und fehlende finanzielle Anreize seitens Staat und Arbeitgeber sind demnach weniger ausschlaggebend. Gute Führung besteht offenbar vor allem aus Kommunikation. 47,2 Prozent der Voting-Teilnehmerinnen sind der Ansicht, dass Kommunikation ein wesentlicher Bestandteil einer guten Führungskraft ist. Dahinter folgen Eigenschaften wie Empathie, Kompetenz und schliesslich Durchsetzungsvermögen. Dabei wäre gerade Empathie gemäss dem Voting eine ausgesprochen weibliche Führungsstärke, noch vor der Kommunikation.

Wie Frauen ihren Weg gehen

Das Thema des diesjährigen "Businesstag - das Wirtschaftsforum für Frauen" lautete "WoMen-Power 2015: neue Rollen, neue Chancen". Nach der Begrüssung durch Liechtensteins Regierungsrat Mauro Pedrazzini griffen die hochkarätigen Referentinnen die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf. Managementberaterin Sonja A. Buholzer, Alt-Bundesrätin und Verwaltungsrätin Ruth Metzler-Arnold und Top-Managerin Antonella Mei-Pochter schilderten jeweils aus ihrer eigenen Erfahrung, wie Frauen erfolgreich ihren Weg in Beruf und Politik gehen können. Einen fulminanten Schlusspunkt am diesjährigen Businesstag setzte der bekannte Inspirationscoach Jolly Kunjappu.

Träger des Businesstags ist die Regierung des Fürstentums Liechtenstein. Das Wirtschaftsforum für Frauen wird ausserdem von verschiedenen Institutionen, Verbänden sowie Partnerinnen aus der Privatwirtschaft getragen. Der Businesstag wird von der Eventagentur Skunk und dem Seminarhaus Boja19 organisiert.

Kontakt:

Patrick Stahl, Vertreter des Organisationskomitees
T +423 231 18 28
stahl@skunk.li

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