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ikr: Geringe Kostensteigerung im Gesundheitswesen

Vaduz (ots/ikr) -

In der obligatorischen Krankenpflegeversicherung verzeichnet Liechtenstein, analog der Entwicklung in anderen Ländern, seit Jahren ein stetes Kostenwachstum. Den stärksten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr erfuhren die Bruttoleistungen im Jahre 2013 mit einer Zunahme von 14.5% gemäss dem Datenpool des Liechtensteinischen Krankenkassenverbands. Die Regierung hat aufgrund dieser starken Kostensteigerung Sofortmassnahmen beschlossen, welche sich zumindest teilweise auf das vergangene Jahr 2014 ausgewirkt haben. So war von 2013 auf 2014 ein deutlich tieferes Wachstum der Bruttoleistungen von CHF 164.1 Mio. auf CHF 166.3 Mio. oder um 1.4% zu verzeichnen. Damit liegt das Gesamtwachstum der Kosten 2014 unter dem von der Regierung festgelegten Kostenziel von 2.0%.

Die Veränderung auf Basis der Kosten pro Versicherten gemäss dem Kostenmonitoring des Bundesamts für Gesundheit (Stand: 24. Februar 2015) ist mit -0.5% sogar negativ und somit geringer als das erwähnte Kostenwachstum auf Basis der Gesamtkosten. Die Datengrundlage der beiden Darstellungen ist zwar dieselbe, allerdings fliesst bei der pro-Kopf-Betrachtung im BAG Kostenmonitoring auch die Entwicklung der Versichertenanzahl ein. Das geringere Wachstum in der pro-Kopf-Betrachtung ist auf einen Anstieg der Versicherten zurück zu führen.

Sehr hohe Pro-Kopf Kosten in Liechtenstein

Die durchschnittlichen Kosten pro Versicherten für das Jahr 2014 liegen in Liechtenstein gemäss BAG Kostenmonitoring mit CHF 4'437 um 26% über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von CHF 3'515. Liechtenstein liegt verglichen mit den Schweizer Kantonen bei den Pro-Kopf-Kosten auf dem zweiten Platz nach dem Stadtkanton Basel Stadt mit CHF 4'563 und vor Genf mit CHF 4371. Gegenüber den Nachbarkantonen St.Gallen (CHF 3'154) und Graubünden (CHF 3'073) liegen die Kosten pro Kopf in Liechtenstein um 41% bzw. 44% höher. Beim Vergleich mit der Schweiz gilt es allerdings zu berücksichtigen, dass gewisse Unterschiede in den Gesundheitssystemen bestehen. In der Schweiz sind die Spitalbeiträge insgesamt höher, so dass in Liechtenstein die Krankenkassen stärker belastet werden. Zudem werden in einigen Kantonen der Schweiz die Rechnungen teilweise direkt dem Patienten zugestellt, was dazu führt, dass nicht alle Rechnungen zur Vergütung an die Krankenkassen weitergeleitet werden und diese Beträge dann in der Statistik fehlen. Diese Unterschiede vermögen die in Liechtenstein viel höheren Kosten pro Kopf jedoch nur zu einem geringen Teil zu erklären.

Kontakt:

Ministerium für Gesellschaft
Sandro D'Elia, Generalsekretär
T +423 236 60 10

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