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pafl: Ergebnisse zur Befragung zum Thema Sozialkapital präsentiert

Vaduz (ots)

Vaduz, 6. November (pafl) - Sozialkapital sind die
vertrauensvollen Beziehungen der Menschen auf unterschiedlichen 
Ebenen. Diese Beziehungen stellen einen hohen "Wert" - ein soziales 
Kapital - dar. Sie machen Menschen nachweislich gesünder, 
glücklicher, die Gesellschaft sicherer, reicher und das demokratische
System stärker und stabiler. Sozialkapital-Studien wie die 
vorliegende in Liechtenstein ermöglichen eine Analyse des sozialen 
Beziehungsgefüges auf den verschiedenen Ebenen und in Verbindung mit 
wichtigen Aspekten wie "Identifikation mit dem Land", "Vertrauen in 
die Institutionen", "Vergleich mit Österreich und der Schweiz", 
"Wohlbefinden und Zufriedenheit" sowie "Gesundheit". Auf Basis dieses
Wissens eröffnen sich neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft.
Durchführung der Befragung
Von Mai bis Juni dieses Jahres hatten alle Einwohner 
Liechtensteins ab dem 15. Lebensjahr die Gelegenheit, an der 
Befragung zu Sozialkapital, Gesundheit und Wohlbefinden teilzunehmen 
und damit die Möglichkeit erhalten, aktiv das zukünftige soziale 
Miteinander zu gestalten. Die Beteiligung an der Studie war in 
Anbetracht des umfangreichen Fragebogens mit einem Rücklauf von knapp
16  Prozent erfreulich hoch. 4'759 Personen waren bereit, Auskunft 
über ihr Leben in Liechtenstein und ihr Wohlbefinden zu geben. Das 
Verhältnis zwischen Frauen und Männern war mit 57:43 Prozent der 
Antworten beinahe ausgeglichen. Auch die Teilnahme der Altersgruppen 
mit 15 Prozent (15-25 Jahre), 17 Prozent (26-35 Jahre), 42 Prozent 
(36-55 Jahre), 12 Prozent (56-66 Jahre) und 10 Prozent (ab 66 Jahre) 
erwies sich als ausgewogen. Die Regierung hat anlässlich ihrer 
Sitzung vom 4. November 2008 die Ergebnisse der Befragung zu 
Sozialkapital und Gesundheit zur Kenntnis genommen.
Die Ergebnisse
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass es den Menschen in 
Liechtenstein gut geht - finanziell, gesundheitlich und in ihren 
persönlichen familiären Nahebeziehungen. Das Selbstbewusstsein in 
Bezug auf das Land ist stark ausgeprägt. Das wird insbesondere im 
Vergleich mit den Nachbarländern Schweiz und Österreich deutlich. Die
Einwohnerinnen und Einwohner Liechtensteins lieben ihr Land und sind 
stolz darauf. Über die Generationen hinweg schätzen sie die 
Errungenschaften des räumlich kleinen aber finanziell starken 
Fürstentums. Das Vertrauen in Institutionen der Sozialen Sicherheit, 
der Gesundheit, der Inneren Sicherheit und des Bildungssystems ist 
stark ausgeprägt.
Allerdings könnte es den Menschen in Liechtenstein noch besser 
gehen: Wenn sie sich aus ihren heimeligen Familien heraus wagen, 
hinein in eine grössere Gemeinschaft. Miteinander etwas unternehmen, 
Kunst, Kultur, Musik und Feste - in Vereinen oder anderen 
Organisationen - gemeinsam erleben und geniessen. Es gibt hier eine 
Sehnsucht nach mehr Gemeinschaft und weniger Individualisierung. Das 
zeigt sich beispielsweise daran, dass sehr viele Menschen - 
insbesondere auch Jüngere - gerne ehrenamtlich für andere und mit 
anderen tätig wären. Das ist eine Herausforderung und eine grosse 
Chance für das Land.
Eine grosse Mehrheit der liechtensteinischen Bevölkerung hält sich
selbst für völlig gesund oder höchstens von geringen 
Dauerbeeinträchtigungen betroffen. Und die meisten haben auch ein 
recht hohes Gesundheitsbewusstsein. Im Bedarfsfall wünschen sich die 
Befragten eine Betreuung und Pflege insbesondere durch ambulante 
(häusliche) Dienste, durch die Gemeindekrankenpflege sowie das 
betreute Wohnen.
Liechtenstein selbst wollen viele in Zukunft nicht mehr nur als 
reinen Bankenplatz sehen. Es gibt einen klaren Wunsch nach einem 
Imagewandel: Liechtenstein soll sich zusätzlich zu einem 
internationalen wissenschaftlichen Zentrum entwickeln. Man möchte ein
Gegengewicht zum Finanz-Schwerpunkt - etwas, das über das rein 
Materielle hinausreicht. Ganz persönlich finden und erleben das die 
Einwohnerinnen und Einwohner Liechtensteins hauptsächlich in der 
Natur. Eine Mehrheit von über 80 Prozent gibt an, "Begeisterung" in 
der Natur zu empfinden, allein und - wenn auch etwas abgeschwächt - 
in der Gemeinschaft.

Kontakt:

Ressort Soziales
Cornelia Marxer-Broder, Mitarbeiterin der Regierung
Tel.: +423 236 61 79

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