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pafl: Bildungsministerkonferenz in Oslo

Vaduz, 28. Juni (pafl) -

(ots)

An der 8. Konferenz der europäischen Bildungsminister in Oslo am 24. und 25. Juni haben Bildungsministerin Rita Kieber-Beck und Schulamtsleiter Guido Wolfinger für Liechtenstein teilgenommen. Thema der Konferenz war "Lebenslanges Lernen – von der Rhetorik zur Wirklichkeit".

"Jeder Mensch sollte die Möglichkeit
bekommen, zu lernen, wo, wann und wie er möchte." Dies ist einer der 
Grundgedanken des lebenslangen Lernens, einem Thema, dem sich auch 
das liechtensteinische Bildungswesen in den letzten Jahren gewidmet 
hat. Am 24. und 25. Juni trafen sich die europäischen 
Bildungsminister in Oslo an der 8. Konferenz der europäischen 
Bildungsminister, um das Thema "Lebenslanges Lernen – von der 
Rhetorik zur Wirklichkeit" zu erörtern. Liechtenstein war vertreten 
durch die Regierungschef-Stellvertreterin und Bildungsministerin 
Rita Kieber-Beck, begleitet durch den Schulamtsleiter Guido 
Wolfinger. Seit 1997 treffen sich die Bildungsminister jährlich zu 
einer Konferenz und widmen sich dabei einem aktuellen 
bildungspolitischen Thema. Sie erörtern jüngste Entwicklungen im 
Bildungsbereich in Politik und Praxis aus einer europäischen 
Perspektive. So wurde jetzt das Thema lebenslanges Lernen im 
Hinblick auf die Umsetzung des erklärten Ziels einer 
"Wissensgesellschaft" oder einem "Wissensraum Europa" diskutiert.
Dabei wurden Fragen nach dem Nutzen von bestehendem Wissen und 
Kompetenzressourcen beim Individuum, in der Gesellschaft sowie in 
Betrieben und deren Erweiterung und Verbesserung diskutiert. Neben 
dem formalen Lernen, dem mittels Zertifikaten bestätigten Lernen in 
Schulen und ähnlichen Institutionen, besitzt jeder Mensch nicht 
formal erworbene, "versteckte" Kompetenzen, die auf keinem Diplom 
stehen. Die Frage nach der Messung und Einordnung dieser Kompetenzen 
war einer der Hauptpunkte der Konferenz. Der Nutzen, der Ausbau und 
die Verbesserung des Bildungspotenzials in Europa ist ein 
Grundpfeiler zukünftiger ökonomischer und sozialer Entwicklung. Die 
Anerkennung dieser Tatsache spiegelt sich auch im strategischen Ziel 
der EU, deklariert in Lissabon im Jahr 2000, aus Europa die 
wettbewerbsfähigste wissensbasierte Gesellschaft der Welt zu machen. 
Europäische Lehr- und Ausbildungssysteme sollen qualitativ weltweit 
zur Referenz werden. Erziehung, Bildung und Lernen werden so zu 
zentralen Elementen einer europäischen Politik. Insbesondere sollen 
neben den Kosten in diesen Bereichen auch die Ergebnisse sichtbarer 
gemacht werden.
Auf drei Ebenen soll eine Identifikation und Validierung des 
lebenslangen Lernens geschehen: auf der individuellen, der 
unternehmerischen und der gesellschaftlichen Ebene. Individuell 
sollen Kompetenzen, die ausserhalb formaler Erziehung erworben 
wurden, identifiziert und gewertet werden in einem systematischen 
und einheitlichen Verfahren. Die Wichtigkeit des Zugangs zu 
begleitender Unterstützung beim Lebenslangen Lernen wurde dabei 
betont. Individuelle Kompetenzen sollen strategisch gefördert 
werden. Dabei sollen die Ergebnisse der Konferenz genutzt werden als 
Referenzpunkt bei der Entdeckung und Entwicklung von praktikablen 
nationalen Lösungen.
Auf der unternehmerischen Ebene braucht es ein Sichtbarmachen der 
vorhandenen Kompetenzen und Fähigkeiten. Dies reflektiert auch die 
steigende Wichtigkeit der menschlichen und intellektuellen 
Fähigkeiten für die gesamte Ökonomie. Eine verbesserte 
Zusammenarbeit zwischen erzieherischen und unternehmerischen 
Sektoren ist deshalb von grösster Bedeutung, auch um die Wahrnehmung 
des "Lernens" als einem Ausgabenposten hin zu einer Investition zu 
verändern. Auf gesellschaftlicher Ebene sollen die gegebenen 
Ressourcen systematischer sichtbar und zugänglich gemacht werden. 
Die Ziele des lebenslangen Lernens sollen mit diesen Grundpfeilern 
umgesetzt werden: persönliche Entfaltung, aktive und demokratische 
Bürgerschaft, soziale Eingliederung sowie Beschäftigungs- und 
Anpassungsfähigkeit.

Kontakt:

Schulamt
Guido Wolfinger
Tel.: +423/236 67 50

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