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Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS

TCS testet erneut Familienfahrzeuge auf Kindersitzfreundlichkeit - Das Resultat: Gute Noten für die grossen Fahrzeuge

Bern (ots)

Familien mit mehreren Kindern sind auf
kindersitzfreundliche Fahrzeuge angewiesen. Der TCS machte die Probe 
aufs Exempel und nahm neun Fahrzeuge in der Preiskategorie unter CHF 
45 000 unter die Lupe. Getestet wurde, wie leicht sich Kindersitze 
einbauen lassen. Das Resultat in Kürze: Die Schwächen liegen 
teilweise im Detail.
Der TCS nahm nach dem Test vom Juni vergangen Jahres erneut neun 
familientaugliche und gut verkaufte Modelle unter CHF 45'000 ins 
Visier. Er wollte herausfinden, wie viele Kindersitze in einem 
Fahrzeug Platz finden und wie komfortabel die Kinder reisen. Zu 
diesem Zweck wurden Einbautests gemacht und die Bedienungsanleitungen
der Fahrzeuge auf ihre Verständlichkeit analysiert.
Unterschiedliche Ergebnisse
Zwar können in den meisten getesteten Fahrzeugen drei bis vier Kinder
vorschriftsmässig transportiert werden. Einige  Modelle machen den 
Eltern wegen widersprüchlicher Bedienungsanleitungen, kurzen 
Sicherheitsgurten oder der teilweise unbefriedigenden Zugänglichkeit 
von Isofix- und Top-Tether-Verankerungen für die Kindersitze das 
Leben schwer.
Beifahrersitz nur bedingt für den Kindertransport geeignet
Der Beifahrersitzplatz ist nicht in erster Linie für den Transport 
von Kindern gedacht, doch in den meisten getesteten Fahrzeugen kann 
dieser durchaus mit einem Kindersitz bestückt werden. Dies ist z.B. 
für Sammelfahrten sinnvoll. Einzig beim Meriva ist laut Opel die 
Montage von Kindersitzen für ältere Kinder auf dem Beifahrersitz 
nicht erlaubt.
Obwohl Kinder auf dem Beifahrersitz transportiert werden dürfen, 
empfiehlt der TCS Kinder grundsätzlich hinten zu sichern. Spezielle 
Vorsicht ist beim Transport von rückwärtsgerichteten Kindersitzen auf
dem Vordersitz angebracht: muss doch  der Beifahrerfrontairbag 
unbedingt deaktiviert werden.
Montage von Kindersitzen auf der Rückbank mit Tücken
In der Regel werden Kinder auf den äusseren Sitzplätzen  der zweiten 
Reihe  Kinder am häufigsten transportiert. Dementsprechend  sollte 
der Einbau von verschiedenen Kindersitzen problemlos zu. Die trifft 
auf die meisten der getesteten  Fahrzeuge zu. Positiv fallen der Opel
Meriva sowie der Citroën C8, der beinahe baugleiche Fiat Ulysse und 
die beiden Schwestermodelle Seat Alhambra und VW Sharan auf. Der 
Zugang zu den Rücksitzen ist infolge der Türkonstruktion besonders 
einfach. Überraschend und im Alltagsgebrauch besonders ärgerlich ist,
dass beim Toyota Auris und Opel Meriva die Isofix-Verankerungen nur 
mühsam zu erreichen sind. Ausser beim Seat Alhambra, VW Sharan und 
dem Toyota Auris patzen alle anderen bei den 
Top-Tether-Verankerungen, die jeweils nur mit Zusatzaufwand zu 
bedienen sind. Der Skoda Octavia bis Modelljahr 2010 sowie der 
Citroën C8 bieten nicht einmal die Möglichkeit Kindersitze mit diesem
Zusatzgurt zu befestigen. Im aktuellen Modelljahr 2011 bietet der 
Skoda Octavia jedoch serienmässige Top Tether-Verankerungspunkte an, 
die gut zugänglich sind sofern die Kofferraumabdeckung entfernt wird.
Die Gurtlängen fallen diesmal, im Gegensatz zum Test von letztem 
Jahr, bei keinem Fahrzeug negativ ins Gewicht. Allerdings sind sie 
auf den äusseren Rücksitzen des Opel Meriva und des Toyota Auris 
knapp bemessen. Dies fällt dann auf, wenn rückwärtsgerichtete 
Kindersitze wie z.B. eine Babyschale befestigt werden sollen.
Platz für drei Kindersitze auf der Rückbank?
Nach dem Studium der umfangreichen Bedienungsanleitungen der 
Fahrzeuge ist festzuhalten, dass der Transport von drei Kindersitzen 
auf der Rückbank grundsätzlich möglich und laut Hersteller erlaubt 
ist. Alle getesteten Fahrzeuge verfügen über die notwendige 
Mindestbreite für die Fixierung von drei Sitzerhöhern (ohne 
Rückenlehne), womit bis zu vier Kinder transportiert werden können. 
Auch bei etwas breiteren Kindersitzen ist in den Modellen von 
Citroën, Fiat, Seat sowie beim VW Sharan und mit kleinen 
Einschränkungen auch beim VW Touran noch genügend Platz vorhanden.
Eine dritte Sitzreihe ist bei keinem Testfahrzeug serienmässig 
vorhanden. Citroën, Seat und die beiden VW-Modelle können gegen 
Aufpreis damit ausgerüstet werden, oder sie sind in einer teureren 
Variante inbegriffen. Der Fiat Ulysse war ebenfalls mit 7 oder gar 8 
Sitzplätzen erhältlich, doch wurde der Fahrzeugverkauf vor Kurzem 
eingestellt. Eine Spezialität stellen die integrierten Kindersitze 
von VW Sharan und des Seat Alhambra dar, die gegen Aufpreis für die 
beiden äusseren Sitzplätze der zweiten Reihe lieferbar sind. 
Besonders für häufig wechselnde Einsätze wie z.B. Taxifahrten, kann 
dies ein Vorteil sein.
Fazit
Obwohl die Resultate mehrheitlich gut ausfallen, appelliert der TCS 
an die Autohersteller, ihre Fahrzeuge noch familientauglicher zu 
gestalten. Erfreulicherweise werden die Einwände ernst genommen, wie 
der neue serienmässige Top Tether-Verankerungspunkt des Skoda Octavia
zeigt.
*****
Neue Kindersitzverordnung
Die seit 1. April 2010 gültige Kindersitzverordnung stellt Eltern von
mehreren Kindern vor neue Herausforderungen, um die gestiegenen 
Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Denn seit diesem Datum müssen 
Kinder bis 12 Jahre oder 150 cm Körpergrösse in einem entsprechenden 
Kindersitz oder einem Sitzerhöher gesichert sein. Der TCS nahm dies 
zum Anlass, erneut neun Familien-Fahrzeuge punkto Kindersitzeinbau 
genauer unter die Lupe zu nehmen.
TCS-Tipp
Auf der Suche nach dem idealen Familien-Fahrzeug, in dem sich mehr 
als zwei Kindersitze problemlos transportieren lassen, kann folgende 
Faustregel helfen: Ist das Fahrzeug eher hoch gebaut, ist die 
Wahrscheinlichkeit gross, dass drei Kindersitze auf der Rücksitzbank 
problemlos montiert werden können. Vor dem Kauf sollte man sich aber 
über die eignen Bedürfnisse im Klaren sein und eine Probefahrt mit 
den Kindern machen. Die Bedienungsanleitungen des Fahrzeuges und der 
Kindersitze enthalten nützliche Informationen dazu. Denn nur so hat 
man Gewissheit, dass der Traumwagen für die eigenen Bedürfnisse auch 
wirklich familientauglich ist.
Ratgeber «Auto-Kindersitze 2010»
Weitere Informationen über Kinder-Insassensicherheit, Kauftipps und 
der aktuelle TCS-Kindersitztest sind im neuesten Ratgeber 
«Auto-Kindersitze 2010» zusammengefasst. Der Ratgeber ist das 
Ergebnis einer Gemeinschaftsarbeit des Touring Club Schweiz (TCS) mit
der bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung. Der Ratgeber kann 
unter www.infotechtcs.ch kostenlos bestellt werden oder ist bei der 
bfu in Bern erhältlich.
Weitere Informationen zum aktuellen Test "Kindersitze im Auto" sowie 
dem Kindersitztest sind unter folgendem Link abrufbar: 
www.kindersitze.tcs.ch

Kontakt:

Stephan Müller, Mediensprecher TCS, 031 380 11 44, 079 302 16 36,
smueller@tcs.ch
Toni Keller, Leiter Technik & Wirtschaft TCS, 041 267 18 36,
akeller@tcs.ch

Die detaillierten Ergebnisse sind im Internet unter www.pressetcs.ch
abrufbar.

Der TCS ist auf Flickr!
Bilder sind unter www.flickr.com/photos/touring_club/collections
herunterladbar.

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