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UVEK: Steuerungsgruppe A2 legt Schlussbericht vor

Bern (ots)

Die Steuerungsgruppe "Optimierung Schwerverkehr A2"
aus Vertretern von Kantonen und Bund hat ihre Arbeiten beendet und 
legt ihren Schlussbericht vor. Dieser stellt eine wertvolle 
Dokumentation dar über die Entwicklung des alpenquerenden 
Strassengüterverkehrs von anfangs 2001 bis Mitte 2002, über die 
Auswirkungen des schweren Unglücks im Gotthardstrassentunnel auf die 
Sicherheitsbedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer sowie über die zur 
Bewältigung der damit verbundenen Probleme evaluierten und 
ergriffenen Massnahmen.
Im Juni 2001 wurde von Bundesrat Leuenberger eine Steuerungsgruppe 
"Optimierung Schwerverkehr A2" eingesetzt, welche sich in 
grundsätzlicher Weise des Schwerverkehrsproblems auf der A2- 
Transitachse annehmen soll. Der Steuerungsgruppe, welche von UVEK- 
Generalsekretär Dr. Hans Werder geleitet wurde, gehörten kantonale 
Regierungsmitglieder, Direktoren und Chefbeamte verschiedener 
Bundesämter sowie als Projektleiter Dr. Paul Twerenbold an. Als 
externer Experte wirkte Dr. Matthias Rapp mit. Die Steuerungsgruppe 
hat ihre Arbeiten beendet und legt nun ihren Schlussbericht vor.
Im August 2001 hat die Steuerungsgruppe eine eingehende 
Problemanalyse vorgenommen. Diese ergab, dass sich alle Instanzen 
bestens bemühen, denjenigen Teil des Systems, für den sie direkt 
verantwortlich sind, zu optimieren. Die Teiloptimierung der 
Komponenten führt aber nicht zu einem Gesamtoptimum, weil es an 
einem übergeordneten Regelsystem fehlt. Zahlreiche Einzelmassnahmen, 
welche zur Umsetzung vorgeschlagen wurden, werden zur Verbesserung 
der momentanen Situation beitragen. Eine effektive Optimierung wird 
jedoch nur mit einem kantons-, länder- und behördenübergreifenden 
Verkehrs- und Zollabfertigungsmanagement möglich sein.
Mit der Brandkatastrophe im Gotthardtunnel vom 24. Oktober 2001 
erhielten die Probleme eine neue Dimension, indem einerseits die 
Verkehrslenkung während der Zeit der Sperrung des Tunnels und 
anderseits Sicherheitsaspekte in den Vordergrund rückten. Aus 
verschiedensten Kreisen wurde eine Kontingentierung oder Dosierung 
des alpenquerenden Strassengüterverkehrs gefordert.
Die Steuerungsgruppe begleitete und koordinierte in der Folge auf 
politischer Ebene das Verkehrsmanagement Schweiz und die 
Wiedereröffnung des Gotthardtunnels per 21. Dezember 2001 mit der 
sicherheitsbegründeten Einführung des Einbahnverkehrs auf der 
Gotthard-Achse analog dem Verkehrsregime auf der San Bernardino- 
Route. Dasselbe gilt für die Wiederzulassung des Gegenverkehrs im 
Gotthard-Tunnel per 30. September 2002, allerdings verbunden mit 
einer speziellen Regelung für den Güterverkehr von und nach der 
Südschweiz sowie einer Dosierung im "Tropfenzählersystem". Damit ist 
zusammen mit den zusätzlichen technischen Sicherheitseinrichtungen 
jedenfalls eine höhere Sicherheit gewährleistet als vor dem Unglück.
Daneben evaluierte die Steuerungsgruppe eine grosse Zahl von 
Massnahmen, welche von verschiedenster Seite zur Lösung der 
Schwerverkehrsproblematik vorgeschlagen wurden (für die 
schienenseitigen Massnahmen sowie die Intensivierung der 
Schwerverkehrsprobleme bestehen spezielle Projektorgane). An der 
Grenze wurden verschiedene Massnahmen zur Umsetzung empfohlen (und 
zum Teil bereits realisiert), um die allenorts ungenügenden 
Kapazitäten auf den Vorstauräumen besser zu bewirtschaften und die 
Verkehrsführung im Interesse der allgemeinen Verkehrssicherheit zu 
optimieren. Grosse Erwartungen werden in ein EU-Projekt, bei welchem 
die Eidg. Zollverwaltung aktiv mitbeteiligt ist, für ein Neues 
Computerisiertes Transitabfertigungs-System (NCTS) gesetzt. Weil 
damit für die Transitverzoller ein Parkieren wegfällt, kann die 
Behandlungszeit der zolltechnischen Abwicklung wesentlich verkürzt 
werden.
Vor allem der grösseren Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer sind 
auch zahlreiche Massnahmen im Inland gewidmet. Dazu zählen 
Vorschläge zur Optimierung des Verkehrsmanagements wie der Schaffung 
von Abstellflächen für den Schwerverkehr abseits der Autobahnen, 
wodurch auch elementaren Bedürfnissen der Chauffeure besser 
entsprochen werden kann.
Im Bericht wird aber auch kurz dargelegt, aus welchen Gründen 
vorgeschlagene Massnahmen nicht zur Umsetzung empfohlen wurden.
Die Weiterbearbeitung der verschiedenen Massnahmenvorschläge erfolgt 
nun durch eine neue Projektorganisation mit der Bezeichnung "Strasse 
Nord-Süd Schweiz (SNS-CH)". Das Projekt wird auf Stufe UVEK mit der 
Verlagerungspolitik koordiniert. Die Kantone werden auf politischer 
Ebene situativ in eine übergeordnete Steuerungsgruppe auf 
Departementsstufe einbezogen, auf operativer Ebene sind sie in der 
Gesamtprojektleitung und in den Teilprojekten vertreten.
Der Schlussbericht der Steuerungsgruppe, welcher unter 
www.uvek.admin.ch (Dossier Gotthard-Strassentunnel) abgerufen werden 
kann, stellt eine wertvolle Dokumentation dar über die Entwicklung 
des alpenquerenden Strassengüterverkehrs von anfangs 2001 bis Mitte 
2002, über die Auswirkungen des schweren Unglücks im 
Gotthardstrassentunnel auf die Sicherheitsbedürfnisse aller 
Verkehrsteilnehmer sowie über die zur Bewältigung der damit 
verbundenen Probleme evaluierten und ergriffenen Massnahmen.
Bern, 7. Oktober 2002
UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Presse- und Informationsdienst

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