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Sessionsanlass pro audito schweiz: "Die Hörgeräteversorgung kann deutlich preisgünstiger erfolgen"

Zürich (ots)

Auf Einladung von pro audito schweiz hat Prof. Dr.
Günter Neubauer, Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie München
und Spezialist für öffentliche Ausschreibungen im Gesundheitsmarkt 
heute in Bern über die Wirkung von Vergabeverfahren auf die Preise 
von Hörgeräten und medizinischen Hilfsmitteln gesprochen. Der Ökonome
zeigt auf, warum die Invalidenversicherung und die Hörbehinderten mit
Einsparungen von bis zu 20 Prozent rechnen könnten, falls Hörgeräte 
in der Schweiz via öffentliche Ausschreibung beschafft würden. 
Bundesrat und Ständerat schlagen die Verankerung der 
Ausschreibkompetenz im neuen IVG vor, der Nationalrat diskutiert dies
derzeit.
Bereits in seiner Expertise ("Ausschreibungen - effizientes Mittel
der Preisfindung im Hilfsmittelmarkt") von April 2010 stellte Dr. 
Günter Neubauer, Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomik in 
München fest, die Hörgerätepreise seien zu hoch: "Die Höhe der Preise
lassen in der Schweiz erhebliche Wirtschaftlichkeitspotentiale 
(insbesondere Preisspielräume) vermuten. Dies belegen internationale 
Vergleiche. Wir sind überzeugt, dass durch Ausschreibungen die 
Hörgeräteversorgung in der Schweiz ohne Verlust bei der 
Versorgungsqualität und Versorgungssicherheit deutlich preisgünstiger
erfolgen kann." Heute legte Dr. Günter Neubauer vor Parlamentariern 
und Branchenvertretern dar, inwiefern die Schweiz von den Erfahrungen
mit in Deutschland erfolgenden Ausschreibungen profitieren kann.
20 Prozent tiefere Preise
In der Schweiz sind die Margen auf Hörgeräten hoch. Sie werden 
heute durch die IV und die Hörbehinderten finanziert. Mittels der von
Bundesrat und Ständerat vorgeschlagenen gesetzlichen Verankerung von 
Vergabeverfahren können die Preise gesenkt werden. So würden alle 
Leistungserbringer etwas zu den 1.2 Milliarden Einsparungen 
beitragen, welche die IV erbringen muss. Derzeit diskutiert der 
Nationalrat das neue Invalidenversicherungsgesetz.
Dr. Günter Neubauer legte dar, in Deutschland würden mittels 
Ausschreibungen im Hilfsmittelbereich "Preisnachlässe bis zu 25 
Prozent" erzielt. Der Gesundheitsökonome betonte, die Möglichkeit von
Ausschreibungen "sollte als weiteres wirksames Werkzeug der IV zur 
Verfügung gestellt werden". Neubauers Schlussfolgerung lautet: "Die 
Hörgeräteversorgung kann durch die Ausschreibung ohne Verlust bei der
Versorgungsqualität und Versorgungssicherheit deutlich preisgünstiger
erfolgen" - unter der Bedingung, dass eine entsprechende 
Qualitätssicherung eingeführt werden.
Dafür setzt pro audito schweiz sich ein. Zentralpräsidentin 
Barbara Wenk sagt, pro audito schweiz werde die Rahmenbedingungen für
allfällige Vergabeverfahren mitbestimmen. "Wir werden zudem nicht nur
die Qualität der damit beschafften Hörgeräte prüfen, sondern auch 
dafür sorgen, dass die Hörbehinderten weiterhin auf gute 
Anpassungsdienstleistungen zählen können."
Die zukünftige Hörgeräteversorgung soll unkompliziert, für die 
Hörbehinderten mit günstigen Bezugsmöglichkeiten, und frei von 
Markteinschränkungen gestaltet werden.

Kontakt:

Erwin Gruber
Zentralsekretär pro audito schweiz
Feldeggstrasse 69
8032 Zürich
Tel.: +41/44/363'12'00
Mobile: +41/79/422'33'51
Internet: www.pro-audito.ch

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