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Die Elefantenkuh Noor Jehan ist im Zoo von Karatschi verstorben

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Die Elefantenkuh Noor Jehan ist im Zoo von Karatschi verstorben

Expertenteam von VIER PFOTEN versuchte alles, um ihr Leben zu retten

Zürich/Karatschi, 24. April 2023 – Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist zutiefst betrübt über den Tod der 17-jährigen Elefantenkuh Noor Jehan im Zoo von Karatschi in Pakistan. Am 13. April konnte sie stundenlang das Schwimmbecken in ihrem Gehege nicht eigenständig verlassen. Nachdem das örtliche Team sie mithilfe von Online-Unterstützung von VIER PFOTEN herausziehen konnte, war Noor Jehan nicht mehr in der Lage, selbst aufzustehen. Die Elefantin war bereits durch eine bestehende Erkrankung immens geschwächt. Nachdem sie neun Tage lang gekämpft hatte, erlag sie nun ihrem kritischen Zustand. Es ist jetzt dringender denn je, dass die zweite Elefantin im Zoo von Karatschi, Madhubala, die um ihre langjährige Gefährtin trauert, so schnell wie möglich an einen artgemässen Ort gebracht wird, um eine weitere mögliche Tragödie zu verhindern.

Noor Jehans Leben stand auf dem Spiel, nachdem sie aus dem Becken gezogen worden war. Sie konnte selbst nach tagelanger Unterstützung durch einen Kran nicht mehr selbstständig aufstehen. Daraufhin setzten die zuständigen Behörden in Karatschi einen Ausschuss aus nationalen und internationalen Experten und Tierärzten ein. Das Komitee, dem auch Mitglieder des VIER PFOTEN-Expertenteams angehören, das Noor Jehan zuvor behandelt hatte, erhielt den Auftrag, zu beraten und zu empfehlen, wie mit Noor Jehans Zukunft verfahren werden sollte. Die endgültige Entscheidung über Noor Jehans Zukunft wäre von den Behörden getroffen worden. Bevor diese eine Entscheidung treffen konnten, starb Noor Jehan leider.

«Als wir Karatschi nach der Behandlung von Noor Jehan verlassen haben, waren wir zuversichtlich, dass sie sich erholen würde. Wir standen in ständigem Kontakt mit dem örtlichen Team, nachdem sie ihren Pool nicht aus eigener Kraft verlassen konnte», sagt VIER PFOTEN-Tierarzt Dr. Amir Khalil. «Es bricht uns das Herz, dass sie nun im Alter von nur 17 Jahren sterben musste, obwohl sie noch viele weitere Jahre hätte haben können.» Der Zoo von Karatschi entspricht nicht den internationalen Standards und ist nicht für die artgemässe Unterbringung von Elefanten ausgerüstet, insbesondere wenn die Tiere besondere tierärztliche Versorgung benötigen. Daher muss Madhubala, die gesunde Elefantin, die im Zoo verbleibt, so schnell wie möglich an einen artgemässen Ort umgesiedelt werden, um ihr zumindest eine Chance auf ein besseres Leben zu geben.

Hoffnung auf Wendepunkt

Ein Expertenteam von VIER PFOTEN wurde Anfang April von den Verantwortlichen des Zoos nach Karatschi eingeladen, um eine dringende medizinische Untersuchung von Noor Jehan vorzunehmen. Ihr Gesundheitszustand hatte sich innerhalb weniger Wochen rapide verschlechtert, sodass sie ihre Hinterbeine nicht mehr bewegen konnte und starke Schmerzen hatte. Die Expertinnen und Experten ermittelten die Ursache ihrer Schmerzen und verschafften ihr sofortige Linderung. Noor Jehan sprach gut auf die Behandlung an, und obwohl sie immer noch als Intensivpatientin behandelt wurde, zeigte sie schon vor dem Vorfall im Pool Anzeichen einer Besserung. Mit der richtigen Pflege und der strikten Umsetzung der Empfehlungen von VIER PFOTEN durch das Zoopersonal hätte Noor Jehan eine Chance auf Genesung gehabt.

«Es macht uns unendlich traurig, dass Noor Jehans Geschichte ein so herzzerreissendes Ende nimmt. Wir möchten allen danken, die in dieser schwierigen Zeit Tag und Nacht gearbeitet haben, um Noor Jehan eine Überlebenschance zu geben. Wir hoffen, dass sich die pakistanischen Behörden an Noor Jehans traurigem Schicksal ein Beispiel nehmen und sich in Zukunft besser um in Gefangenschaft lebende Wildtiere kümmern werden», sagt Josef Pfabigan, Vorstandsvorsitzender von VIER PFOTEN. Noor Jehan stehe stellvertretend für zahlreiche andere Wildtiere, die in Pakistan und weltweit in Gefangenschaft leiden. «Wir begrüssen, dass die Regierung in Pakistan die endgültige Schliessung des Zoos von Karatschi in Erwägung zieht», ergänzt Pfabigan. Dies könnte für das Wohlergehen von Wildtieren, die in diesem Land in Gefangenschaft leben, ein Wendepunkt sein. VIER PFOTEN ist bereit, Pakistan auch weiterhin mit seiner Expertise und in Fällen, bei denen nachhaltige Lösungen möglich sind, zu unterstützen, um das Leben von so vielen Tieren wie möglich zu verbessern.

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.  www.vier-pfoten.ch 

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