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EU-Parlament scheitert an einem klaren Bekenntnis gegen grausame Tiertransporte

EU-Parlament scheitert an einem klaren Bekenntnis gegen grausame Tiertransporte
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EU-Parlament scheitert an einem klaren Bekenntnis gegen grausame Tiertransporte

VIER PFOTEN: Hoffnung liegt nun auf Mitgliedsstaaten und Kommission

Zürich, 20. Januar 2022 – In der heutigen Plenarsitzung stimmten die Abgeordneten über eine Reihe von Empfehlungen zur Überarbeitung des Rechtsrahmens für Lebendtiertransporte ab. Laut der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN verpassten es die EU-Parlamentarier:innen, den Vorschlag des Untersuchungsausschuss über Lebendtiertransporte (ANIT) zu stärken. Vielmehr seien die Empfehlungen zu Transporten für nicht entwöhnte Kälber und trächtige Tiere noch weiter geschwächt worden. Dennoch sind einige wichtige Punkte, wie z.B. ein Vier-Stunden-Limit für Kaninchen und Geflügel und die Forderung, den Transport von Fleisch und Tierkörpern anstelle von lebenden Tieren zu bevorzugen, in den endgültigen Empfehlungen enthalten.

Die längst überfällige Umsetzung eines insgesamten Verbots von Lebendtiertransporten in Drittstaaten bleibt jedoch ein weit entferntes Ziel.

VIER PFOTEN fordert nun die EU-Kommission auf, bei der Aktualisierung der Gesetzgebung über die Empfehlungen hinauszugehen. Pierre Sultana, Direktor des European Policy Office (EPO) dazu: «Die heutige Abstimmung war eine verpasste Gelegenheit für das EU-Parlament, eine klare Haltung gegen grausame Tiertransporte einzunehmen und strengere Transportzeiten zu fordern. Es braucht dringend strengere Massnahmen zum Schutz der Tiere, der EU-Bürger:innen und der Umwelt. »

«Wir brauchen ein totales Verbot von Seetransporten und Exporten in Drittländer, ein Verbot des Transports von nicht abgesetzten Tieren und eine drastische Verkürzung der Gesamttransportzeiten.»

«Der vom ANIT veröffentlichte Bericht hat viele wichtige Bedenken und Schwachstellen des derzeitigen Rechtsrahmens und zur Umsetzung der Gesetzgebung aufgezeigt. Wir hoffen, dass die Mitgliedsstaaten und die EU-Kommission den gesamten Bericht prüfen und eine drastische Reduzierung der maximalen Transportzeiten auf 0 Stunden für nicht entwöhnte Tiere, 4 Stunden für Geflügel und Kaninchen und 8 Stunden für alle anderen Tiere in Betracht ziehen werden.»

Hintergrund

Der Untersuchungsausschuss für den Schutz von Tieren beim Transport (ANIT) wurde im Juni 2020 eingesetzt, um angebliche Verstösse bei der Anwendung der «Transportverordnung» Verordnung (EG) Nr. 1/2005 des Rates über den Schutz von Tieren beim Transport) zu untersuchen.

Es ist der vierte Untersuchungsausschuss in der Geschichte des EU-Parlaments seit dem Maastricht-Vertrag von 1992 und der erste zum Thema Tierschutz. Nachdem er bei der Verabschiedung im Juni 2020 eine unglaubliche Unterstützung erhalten hatte, wurde dem Ausschuss eine Verlängerung gewährt, um die Probleme im Zusammenhang mit Tiertransporten noch besser beurteilen zu können. Insgesamt hat der ANIT 18 Monate gedauert.

Überarbeitung der EU-Gesetzgebung

Im kommenden Jahr wird die EU-Kommission die meisten Gesetze und Verordnungen zum Tierschutz einem gründlichen Fitness-Check unterziehen. Ziel ist es, zu beurteilen, ob der rechtliche Rahmen für Tiere in der Europäischen Union noch angemessen ist oder nicht. Als Teil dieses längeren Prozesses hat die EU-Kommission eine öffentliche Konsultation gestartet, um allen Bürger:innen Europas die Möglichkeit zu geben, ihre Meinungen und Prioritäten zu äussern.

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.  www.vier-pfoten.ch 

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