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HEV Schweiz

HEV Schweiz: EU-Beitritt: Folgen für Immobilienmarkt Schweiz

Zürich (ots)

Ein möglicher EWR- oder EU-Beitritt der Schweiz
steht wieder auf der politischen Traktandenliste. Ein Beitritt hätte 
Konsequenzen für den Schweizer Immobilienmarkt und insbesondere den 
Wohnungsmarkt.
Die Unterzeichnung des Abkommens zur Personenfreizügigkeit hat 
punkto Zuwanderung einen Teil der Konsequenzen eines EWR- oder 
EU-Beitritts bereits vorweggenommen. Der Wohnungsmarkt Schweiz hat 
durch die Anpassungen im Zuwanderungsregime und die daraus folgende 
starke Zuwanderung 2007-2008 einen ersten Härtetest erlebt (Total 
305'400). Steigende Boden- und Wohnungspreise waren die Folge. Der 
HEV Schweiz geht davon aus, dass die Zuwanderung in den nächsten 
Jahren bestehen bleibt.
Bau-, Energie- und Umweltnormen
Insbesondere die Übernahme einer Vielzahl von europäischen Baunormen 
und präzisen Vorschriften werden das Bauen noch weiter erschweren. 
Auch Energie- und Umweltpolitik würden stärker gewichtet. Während es 
einige Länder mit den EU-Vorschriften nicht so genau nehmen, würde 
die Schweiz - einmal mehr - den Musterknaben spielen wollen.
Hypothekarzinsniveau
Das Hypothekarzinsniveau war in der Schweiz über viele Jahre tiefer 
als dasjenige der meisten Länder der Eurozone. Letztlich spiegelt 
sich darin das Vertrauen der Anleger in die Stabilität des Schweizer 
Immobilienmarktes. Eine gewisse Angleichung an das 
Hypothekarzinsniveau des Auslandes hält der HEV Schweiz bei einer 
weiteren Annäherung an die EU für sehr wahrscheinlich.
EU-Recht und Wohnungsmarkt Schweiz
Die Lex Koller, also die Beschränkung des Erwerbs von Wohnungen durch
Personen im Ausland, ist eine der gesetzlichen Besonderheiten der 
Schweiz, welche in diesem Zusammenhang zuerst genannt werden müssen. 
Sie verstösst klar gegen das Diskriminierungsverbot der EU und würde 
bei einem EWR- oder EU-Beitritt stark unter Druck kommen.
Die  Mehrwertssteuer müsste angehoben werden (ø EU 18% / Schweiz 
7.6%). Des Weiteren stellt der  für die Schweiz typische 
Steuerwettbewerb zwischen den Gemeinden innerhalb der EU eine 
Ausnahme dar und ist daher indirekt gefährdet.
Weitere für Wohn- und Grundeigentümer wichtige Gesetzgebungen, wie
das Mietrecht, das Raumplanungsrecht oder der Bereich Energie sind 
national geregelt. Ein gewisser Anpassungsdruck ist jedoch nicht 
auszuschliessen.
HEV fordert Runden Tisch
Die beschriebenen Bereiche zeigen, dass eine weitergehende 
Integration den Immobilienmarkt Schweiz zwangsläufig verändern würde.
Insbesondere der Wohnungsmarkt ist dabei stark von der Zuwanderung 
geprägt. Viele Konsequenzen eines möglichen Beitritts sind nur schwer
einzuschätzen. Der Hauseigentümerverband begrüsst deshalb die Idee 
des Schweizerischen Gewerbeverbands, diese Fragen zusammen mit 
anderen Verbänden aus Politik und Wirtschaft an einem Runden Tisches 
zu diskutieren.

Kontakt:

HEV Schweiz
Ansgar Gmür, Direktor HEV Schweiz
Tel.: +41/44/254'90'20
Mobile: +41/79/642'28'82
E-Mail: ansgar.gmuer@hev-schweiz.ch

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