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Staatskanzlei Luzern

Pflege im Alter - Demografische Alterung lässt den Pflegebedarf wachsen

Luzern (ots)

Mit dem Alter nehmen die gesundheitlichen
Einschränkungen zu. Ältere Menschen benötigen daher immer mehr die
regelmässige Hilfe und Pflege durch Angehörige und durch
Pflegeeinrichtungen. Zu den wichtigsten Anbietern von formeller
Pflege zählen die Spitex-Organisationen, die Alters- und Pflegeheime
sowie die Spitäler. Ihr Pflegeaufwand nimmt weiter zu, wie das Amt
für Statistik des Kantons Luzern mitteilt.
In den letzten Jahrzehnten stieg die durchschnittliche
Lebenserwartung von Frauen und Männern stark an. Medizinischer
Fortschritt und bessere Lebensbedingungen trugen zudem dazu bei, dass
ältere Menschen länger behinderungsfrei leben als frühere
Generationen. Besonders im höheren Alter schränkt die
Verschlechterung des Gesundheitszustands die aktive und
selbstständige Lebensgestaltung jedoch ein, so dass betagte Menschen
für elementare tägliche Verrichtungen regelmässig Hilfe und Pflege
durch Angehörige oder Pflegeeinrichtungen benötigen. Gleichzeitig
steigt der Anteil der Betagten an der Bevölkerung (demografische
Alterung), was in der Sicherstellung der Pflegeversorgung durch die
öffentliche Hand einen Niederschlag findet.
Spitex: Kanton Luzern unter dem Schweizer Mittel
Den von den Spitex-Organisationen angebotenen
krankenkassenpflichtigen Bereich der medizinischen Pflege
beanspruchten im Jahr 2005 rund 10 Prozent der 65-jährigen und
älteren Menschen in der Schweiz. Zwischen den Kantonen existieren
indes grosse Unterschiede: In der Westschweiz sind die Spitex-Dienste
stärker ausgebaut als in den meisten deutschsprachigen Kantonen. Im
Kanton Luzern bezogen im Jahr 2005 unterdurchschnittliche 7 Prozent
der Bevölkerung ab 65 Jahren Spitex-Pflege.
Bei den Luzerner Spitex-Organisationen setzte sich das Wachstum in
der Pflege aber auch im Jahr 2005 fort. Das insgesamt in Rechnung
gestellte Leistungsvolumen wuchs um 9'647 auf neu 215'444
Einsatzstunden. Fast vier von fünf Pflegeklientinnen und -klienten
waren Betagte. Mit steigendem Alter und zunehmenden gesundheitlichen
Einschränkungen wächst die Bedeutung der Spitex. 2,1 Prozent der 65-
bis 69-Jährigen im Kanton Luzern bezogen Spitex-Pflegeleistungen, bei
den Hochbetagten ab 90 Jahren waren es 22,5 Prozent.
Heime: hohe Quote im Kanton Luzern
Die 61 Alters- und Pflegeheime im Kanton Luzern betreuten Ende
2005 gut 4'400 Betagte oder rund 8 Prozent der über 64-jährigen
Bevölkerung langfristig (Schweiz: 6,7%). Der Anteil der
Heimbewohnerinnen und -bewohner, die einen mittleren oder hohen
Pflegeaufwand von drei oder mehr Stunden pro Tag benötigen, stieg
zwischen 2000 und 2005 von 32 auf 39 Prozent. Demgegenüber waren im
Jahr 2005 insgesamt 27,7 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner kaum
pflegebedürftig (Schweiz: 25%). Klammert man weitere durch die
Alters- und Pflegeheime erbrachte Dienstleistungen wie Unterkunft und
Sozialbetreuung aus, so lässt sich ein gewisses
Substitutionspotenzial zwischen Spitex auf der einen sowie Alters-
und Pflegeheimen auf der anderen Seite erwarten. So geht bei den
80-Jährigen und Älteren eine geringere Inanspruchnahme der
Spitex-Pflege mit einer höheren Heimquote einher.
Betagte verlassen Spitäler immer früher
Eine hohe Heimquote bedeutet gleichzeitig aber auch weniger
mittelfristige Aufenthalte im Akutspital. Mit einer Rate von 140
mittelfristigen Akutbehandlungen pro 1'000 Einwohnerinnen und
Einwohner bei den Hochbetagten liegt der Kanton Luzern denn auch
unter dem schweizerischen Mittel von 174 Fällen pro 1'000
Einwohnerinnen und Einwohner. Mit insgesamt 17'000 Hospitalisierungen
stellten die Betagten im Jahr 2005 rund ein Drittel aller im Spital
behandelten Personen im Kanton Luzern. Die Aufenthaltsdauer von
älteren Menschen ist in den letzten fünf Jahren jedoch stark
gesunken. Somit kehren Betagte immer früher nach Hause zurück.
Wichtige Gründe für diese Entwicklung sind der medizinische
Fortschritt, der grössere Kostendruck und ein Umdenken dahin, dass
ein Aufenthalt nur so lang dauern sollte wie unbedingt nötig.
Pflegebedarf hängt von Altersstruktur ab
Die zunehmende Lebenserwartung und die sinkenden Geburtenzahlen
bewirken, dass die Gesellschaft immer mehr altert. Gemäss dem
Bevölkerungsszenario des Amtes für Statistik wird die Anzahl der über
64-Jährigen im Kanton Luzern bis 2030 um rund 62 Prozent auf fast
88'100 Personen steigen. Eine überdurchschnittliche Zunahme erwartet
man bei den Hochbetagten: Ihre Zahl wächst voraussichtlich von 14'424
Personen im Jahr 2005 auf rund 24'600 im Jahr 2030. Im höheren Alter
sind gesundheitliche Einschränkungen wahrscheinlicher, so dass die
steigende Zahl der Hochbetagten - selbst unter Berücksichtigung der
verbesserten Gesundheit von Betagten - zu einem vermehrten Bedarf
nach Pflegeleistungen führen wird. Gleichzeitig wird das Wissen über
Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten im höheren Alter weiter
wachsen.
Ausführlichere Informationen zur Pflege im Alter im Kanton Luzern
finden sich in der neuen Ausgabe von LUSTATaktuell des Amtes für
Statistik. Nach einem Übersichtsartikel bringt das Heft statistisches
Material und Komentare zu den Pflegeleistungen von Spitex, Alters-
und Pflegeheimen sowie Spitälern. Ausführlich zu Wort kommen zudem
Daniel Wicki, Leiter der Abteilung Gesundheitswesen und Soziales im
Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern, und Peter
Dietschi, Geschäftsleiter der Pro Senectute des Kantons Luzern. Die
16-seitige Ausgabe kann zum Preis von 16 Franken bezogen werden bei:
Kontakt
lic. phil. Edith Lang
Weitere Informationen:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Amt für Statistik
Tel.: +41/41/228'66'01
Amt für Statistik des Kantons Luzern
Burgerstrasse 22
Postfach 4168
6002 Luzern
Internet: www.statistik.lu.ch

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