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Fürstentum Liechtenstein

ikr: Regierung beantragt Kredit für zweiten Sekundarschulstandort im Unterland

Vaduz (ots/ikr) -

Am 7. Mai 2019 hat die Regierung den Bericht und Antrag betreffend den Verpflichtungskredit von 52.6 Millionen Franken für den Neubau eines Schulzentrums Unterland II in Ruggell (SZU II) zu Handen des Landtags verabschiedet.

Grundlage dafür bildet die von der Regierung dem Landtag vorgelegte Schulraumplanung der Sekundarschulstandorte und -bauten, die dieser im März 2018 mit grosser Mehrheit befürwortet hat. In dieser Schulbautenstrategie ist verbindlich festgelegt, wie in einem standortübergreifenden Gesamtkontext und anhand von qualitativen und quantitativen Leitlinien die Schulraumplanung auf Sekundarschulstufe bis 2028 umgesetzt wird.

Wohnortnahe, zukunftsorientierte Bildungsstätte

Mit dem Bau des SZU II in Ruggell wird ein zweiter Sekundarschulstandort im Unterland geschaffen, der einen wohnortsnahen Schulbesuch für die Schülerinnen und Schüler der Ober- und Realschule der Gemeinden Schellenberg, Gamprin und Ruggell ermöglicht und gleichzeitig im Rahmen der landesweiten Schulraumplanung andere Nutzungsmöglichkeiten im Schulzentrum (SZU) in Eschen schafft. Mit der ausgewogenen Verteilung der Schulstandorte im Rahmen der Schulbautenstrategie wird auch dem Umstand Rechnung getragen, dass die Unterländer Gemeinden bevölkerungsmässig am stärksten gewachsen sind. Das SZU II ist für 160 bis 200 Schülerinnen und Schüler der Ober- und Realschule aus den Gemeinden Ruggell, Gamprin und Schellenberg sowie für 130 bis 150 Studierende der Berufsmaturitätsschule (BMS) ausgelegt, welche derzeit im Schulgebäude Giessen und im Schulzentrum Mühleholz (SZM) in Vaduz untergebracht ist. Die BMS hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich entwickelt, was sich auch in der Anzahl Studierenden niederschlägt. Der neu zu schaffende Schulraum für die BMS in Ruggell dient als Ersatz für den aufzulassenden Schulstandort Giessen in Vaduz. Das Areal Giessen steht sodann gemäss der Liegenschaftsstrategie der Regierung für Verwaltungsbauten für künftige Ausbauetappen des Dienstleistungszentrums der Liechtensteinischen Landesverwaltung zur Verfügung.

Das zukunftsorientierte Schulbau- bzw. Raumkonzept beruht auf dem Prinzip der Cluster mit optimal angeordneten Klassen- und Gruppenräumen, wodurch flexible Lern- und Erfahrungsräume entstehen. Der im SZU in Eschen frei werdende Platz soll gemäss dem Gesamtkonzept für das Freiwillige 10. Schuljahr und den Intensivkurs Deutsch als Zweitsprache genutzt werden.

Mehr Schule für weniger Geld

Im Vergleich zum Finanzbeschluss von 2008, als der Landtag einem Verpflichtungskredit von 55.6 Millionen Franken für den Bau des SZU II zugestimmt hat, legt die Regierung einen um rund 3 Millionen Franken reduzierten Finanzbeschluss vor. Damit erfüllt die Vorlage auch die Forderung der Motion betreffend einen neuen, reduzierten Finanzbeschluss für das SZU II, obwohl sich die Ausgangslage im Vergleich zu 2008 massgeblich geändert hat. So war damals noch nicht vorgesehen, die BMS im SZU II unterzubringen. Zu den erreichten Kosteneinsparungen beigetragen haben verschiedene Reduktionen im Bereich des Raumprogramms und der Ausstattung. Beispielsweise wird in Ruggell gemäss dem Bedarf der Schule anstelle einer früher geplanten Dreifach- nun eine Zweifachturnhalle realisiert. Zudem sind keine Zivilschutzräume vorgesehen, wie dies in der Vorlage 2008 noch geplant war.

Leitlinien der Strategie werden erfüllt

Das SZU II erfüllt die in der Schulbautenstrategie definierten Leitlinien für eine zukunftsorientierte Schulraumgestaltung bezüglich einer schulgerechten Architektur, eines bedarfsgerechten Raumangebots sowie bezüglich der Schulgrösse und der Wohnortsnähe. Die beim SZU II umgesetzten Leitlinien verfolgen zudem den Grundsatz «eine Schule - ein Standort» und geben auch den Rahmen vor bei den Kriterien Verkehrserschliessung, Eigentumsverhältnisse, baurechtliche Anforderungen, ausserschulische Nutzungen und Synergien sowie Erweiterbarkeit der Schulanlage.

Synergien durch Integration der BMS

Die BMS wird am neuen Standort in Ruggell eine eigenständige Institution mit eigenem Bereich sein. Mit dem Neubau werden die für den Bedarf der BMS notwendigen Räumlichkeiten und eine erwachsenengerechte Infrastruktur geschaffen und die BMS, welche derzeit auf zwei Standorte aufgeteilt ist, kann im SZU II an einem Standort zusammengeführt werden. Aufgrund der gemeinsamen Nutzung verschiedener Räumlichkeiten durch die Ober- und Realschule sowie die BMS entstehen Synergieeffekte, beispielsweise bei Fachräumen, der Aula, dem Konferenzzimmer, der Bibliothek, der Mittagsverpflegung oder im Bereich der Verwaltung. Der Kostenanteil der BMS an der Gesamtsumme beträgt 10 Millionen Franken.

Bezug im Sommer 2026

Die Realisierung des SZU II in Ruggell kann grundsätzlich unabhängig von der Realisierung der Bauvorhaben beim SZM in Vaduz erfolgen. Für letzteres hat die Regierung einen separaten Bericht und Antrag verabschiedet, mittels welchem sie beim Landtag einen Verpflichtungskredit für den Ersatzbau des Trakts G sowie die Erweiterung des SZM beantragt.

Aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen werden die beiden Schulbauprojekte, Bau eines SZU II sowie Ersatzbau und Erweiterung des SZM, aber zeitlich gestaffelt. Gemäss dem vorgesehenen Terminplan und bei optimalem Ablauf der Planungs- und Realisierungsarbeiten soll das SZU II im Sommer 2026 bezugsbereit sein und somit für das Schuljahr 2026/2027 bereitstehen.

Kontakt:

Ministerium Infrastruktur
Gerlinde Gassner, Generalsekretärin
T +423 236 64 47

Ministerium Bildung
Martina Tschanz, Generalsekretärin
T +423 236 60 93

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