Kunstaktion und Übergabe Plastikpetition in Bern
OceanCare, The Trash Traveler und 13’187 Petitionsunterzeichnende fordern Stopp der Plastikflut
OceanCare und der Umweltaktivist Andreas Noe alias „The Trash Traveler“ haben Plastikmüll auf dem Waisenhausplatz in Bern in Kunst verwandelt. Mit der Aktion fordern sie Bundesrat und Behörden auf, die Plastikflut in der Schweiz endlich einzudämmen. Es wurde eine Petition mit 13’187 Unterschriften gegen unnötiges Einwegplastik eingereicht.
Die Schweiz im Plastikstress: In Bern haben die Meeresschutzorganisation OceanCare und The Trash Traveler zur Kunstaktion auf den Waisenhausplatz eingeladen. Unter dem Motto „Aus Müll wird Kunst“ wurde Plastikabfall live in eine Skulptur verwandelt – als Sinnbild für die Aufforderung an die Politik, endlich zu handeln. Passant:innen konnten sich an der Live-Performance, in der Müll zu einer künstlerischen Botschaft gegen die Plastikflut wurde, beteiligen.
„Das Scheitern der internationalen Verhandlungen zum Plastikabkommen in Genf zeigt: Die Weltgemeinschaft ist in einer Pattsituation. Doch die Schweiz hat Handlungsspielraum und muss diesen jetzt nutzen“, erklärt Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare, an der Kunstaktion. OceanCare hat dem Bundesrat im Vorfeld der Aktion eine entsprechende Petition übermittelt. Die von 13’187 Unterstützenden unterzeichnete Petition fordert den Bundesrat auf, endlich zu handeln. So sollen beispielsweise unnötige Einwegprodukte wie Takeaway-Verpackungen verboten werden.
Mit rund 127 Kilogramm Plastik pro Kopf und Jahr zählt die Schweiz zu den grössten Verbrauchernationen weltweit. „Allein in Bern bleiben im Sommer beim Bootsausstieg im Marzili rund drei Tonnen aufblasbare Gummiboote zurück – nach wohlgemerkt nur einmaligem Gebrauch“, so Andreas Noe. „Der Verpackungswahn bei den Schweizer Detailhändlern ist auffällig und ein grosser Unterschied zu den EU-Nachbarländern, wo man sieht, wie die Gesetze greifen und Plastikverpackungen langsam weniger werden. Ich bin überrascht, dass die Schweiz so stark hinterherhinkt.Hoffentlich zieht das Land bald nach!“
Nationalrätin Ursula Zybach, die sich seit längerem für griffige Massnahmen einsetzt, unterstreicht die politische Verantwortung: „Wir können und müssen rasch handeln – mit Verboten unnötiger Einwegprodukte, der Förderung von Mehrwegsystemen und einem konsequenten Verursacherprinzip.“
Die Kunstaktion auf dem Waisenhausplatz macht deutlich: Plastikverschmutzung ist eklatant und sichtbar. Und sie betrifft uns alle. OceanCare und The Trash Traveler rufen Politik, Wirtschaft und Bevölkerung auf, die Plastikflut gemeinsam zu stoppen.
Bildmaterial
Unter diesem Link finden Sie Pressefotos und Videos zur Aktion auf dem Waisenhausplatz.
Medienkontakt
Fabienne McLellan, Geschäftsführerin OceanCare
fmclellan@oceancare.org / +41 79 456 77 07
Mehr Infos
- Petitionsseite OceanCare: Schluss mit unnötigem Einwegplastik
- The Trash Traveler: Webseite & Fotos von Aktionen
- Scheitern der Plastikverhandlungen: Medienmitteilung 15.8.2025
- Plastikvermeidung gefordert: Offener Brief an den Bundesrat
- Schweiz hat gesetzlichen Spielraum: Medienmitteilung 2.12.2024
- Factsheet: Plastik in der Schweiz
- OceanCare-Visuals: Plastikbelastung der Ozeane
- Infografik: Plastik: Schädlich entlang des gesamten Lebenszyklus
Über OceanCare
OceanCare setzt sich seit 1989 weltweit für die Meerestiere und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie intensivem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. OceanCare ist vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen als Sonderberaterin für den Meeresschutz anerkannt und ist offizielle Partnerorganisation in zahlreichen UN-Abkommen und internationalen Konventionen. OceanCare engagiert sich zudem in internationalen zivilgesellschaftlichen Bündnissen wie der High Seas Alliance, Seas at Risk, oder der #BreakFreeFromPlastic-Koalition. www.oceancare.org
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