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Die Alkoholstrategie der WHO ist sinnvoll und wirksam

Zürich (ots)

Immer öfter machen übermässiger Alkoholkonsum und
seine Folgen Schlagzeilen. Kaum schlägt die 
Weltgesundheitsorganisation WHO wirksame Schritte zur Verminderung 
dieses grossen volksgesundheitlichen Problems vor, warnen Politiker 
in den schrillsten Tönen davor - zu unrecht, betont die Präventions- 
und Nachsorge-Organisation IOGT Schweiz.
Wochenende für Wochenende werden schweizweit Dutzende Jugendlicher
mit hochgradigen Alkoholvergiftungen in die Notfallstationen der 
Spitäler eingeliefert. Organisierte Massenbesäufnisse sorgen für 
Beunruhigung unter Eltern und Präventionsfachleuten. Das Berner 
Insel-Spital meldet, dass sich immer öfter auch über 25-Jährige bis 
zur Besinnungslosigkeit besaufen. Alkoholbedingte Unfälle und 
Gewalttaten sorgen für Schlagzeilen...
...und endlich werden konkrete Gegenmassnahmen vorgeschlagen. Der 
Entwurf für eine wirksame Alkoholstrategie, die die WHO im Mai 
verabschieden wird, enthält griffige Massnahmen, die genau dort 
ansetzen, wo - wissenschaftlich erwiesen - die beste Wirkung erreicht
wird: Die Erhältlichkeit soll erschwert, Preis und Besteuerung erhöht
und Werbung eingeschränkt werden. All diese Massnahmen sind für Tabak
in vielen Ländern schon umgesetzt und haben zu einem Konsumrückgang 
geführt.
Schon vorbeugend gehen SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi (ZH) und 
mehrere seiner Parteikollegen auf die Barrikade, um zu verhindern, 
dass auch die Schweiz diese gesundheits- und präventionsorientierten 
Alkoholpolitik-Ziele übernimmt. Angesichts von 300'000 
Alkoholabhängigen in der Schweiz, von 100'000 Kindern mit einem 
alkoholabhängigen Elternteil und von einem Pro-Kopf-Konsum von fast 9
Litern reinen Alkohols pro Jahr ist es aber höchste Zeit dafür.
Alkohol ist keine normale Handelsware. Der Verkauf und Konsum von 
alkoholischen Getränken sind zu Recht Einschränkungen unterworfen 
(Promillegrenze, Alterslimiten, Werbeeinschränkungen). Die 
alkoholbedingten sozialen Kosten betragen in der Schweiz insgesamt 
6,7 Milliarden Franken pro Jahr. Gemessen daran sind die Aufwendungen
für Prävention minimal, auch im Vergleich zu den gigantischen 
Beträgen der Alkoholindustrie für Werbung und politisches Lobbying.
IOGT Schweiz weiss aus über hundertjährigen Erfahrung in Alkohol- 
Prävention und -Therapie, wie wichtig es für die 
Persönlichkeitsentwicklung von Kinder und Jugendlichen ist, in einem 
alkoholfreien Rahmen aufwachsen  zu können. Die Alkoholstrategie der 
WHO ist Gesundheitsförderung wie sie die Schweiz brauchen und 
umsetzen kann.

Kontakt:

Priska Hauser-Scherer
Landespräsidentin IOGT Schweiz
Tel.: +41/44/300'30'45
E-Mail: priska.hauser@iogt.ch