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EU-Programm mit ETH-Beteiligung zum Klimawandel - Mit Innovation aus der Klima-Falle

Budapest, Ungarn/Zürich (ots)

Das Europäische Institut für
Innovation und Technologie (EIT) lanciert eine neuartige Initiative 
gegen den Klimawandel. Das so genannte "Klima-KIC" umfasst 
europäische Top-Universitäten, namhafte Firmen sowie Partner der 
öffentlichen Hand. Die ETH Zürich ist einer der akademischen 
Kernpartner in diesem neuen Forschungs-, Ausbildungs- und 
Innovationsnetzwerk.
Während die Staatschefs in Kopenhagen noch über ein Klima-Abkommen
verhandeln, lanciert das Europäische Institut für Innovation und 
Technologie (EIT) in Budapest eine Initiative, die es in diesem 
Ausmass auf europäischer Ebene im Bereich Klimaforschung noch nie 
gegeben hat. Mit der Knowledge and Innovation Community zum Thema 
Klimawandel, Minderung und Anpassung - kurz Klima-KIC - sollen 
konkrete Antworten und Lösungen gefunden werden, um der 
Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Beteiligte Hochschulen, Firmen und 
Organisationen der öffentlichen Hand (siehe Abschnitt "Die Partner 
des Klima-KIC") versprechen sich davon einen Innovationsschub und 
wollen Unternehmer und Fachleute mit entsprechenden Aus- und 
Weiterbildungsprogrammen für die kommenden Herausforderungen wappnen.
Hohes Investitionsvolumen
Mit beantragten 120 Mio. Euro an das EIT war geplant, dass die 
Partner ihrerseits rund fünfmal diesen Betrag einbringen würden, 
womit dem Klima-KIC für die nächsten vier Jahre rund 750 Mio. Euro 
zur Verfügung stehen würden. Der konkrete Beitrag des EIT ist bislang
nicht bekanntgegeben worden, womit diese Zahlen noch Gegenstand von 
Gesprächen sein werden. Die Finanzmittel der EU für das Klima-KIC 
wurden im Wettbewerbsverfahren vergeben. Schliesslich erhielt 
dasjenige Projekt den Zuschlag, an dem auch die ETH Zürich beteiligt 
ist. «Dass wir als Hochschule eines Nicht-EU-Landes bei dieser 
wegweisenden Initiative nun an vorderster Front mitmachen, ist eine 
sehr gute Nachricht - sowohl für die ETH Zürich wie auch für die 
ganze Schweiz», kommentiert ETH-Präsident Ralph Eichler den Entscheid
des EIT.
«Wenn wir die Auswirkungen der Klimaerwärmung eindämmen wollen, 
müssen wir die Art und Weise überdenken, wie wir konsumieren, 
produzieren, Waren und Dienstleistungen verteilen, und wie wir mit 
Energie, Nahrung und Wasser umgehen», sagt ETH-Professor Nicolas 
Gruber, der das Projekt an der ETH leitet. Dabei gelte es zahlreiche 
Probleme zu lösen, damit die Treibhausgase im gewünschten Ausmass 
sinken. So müssen beispielsweise Werkzeuge und Messverfahren erst 
noch entwickelt werden, um den CO2-Ausstoss nicht nur global, sondern
bis auf die Stufe von einzelnen Unternehmungen oder Privathaushalte 
bestimmen zu können.
Breites Wissen nutzen
Mit einem der zahlreichen Forschungsprojekte will das Klima-KIC 
z.B. einen Überprüfungsstandard zur Messung des CO2-Ausstosses 
entwickeln. Gruber sieht eine der Hauptstärken der Allianz darin, 
dass hier Kompetenz entlang der ganzen Wertschöpfungskette 
zusammenkommt. Aus der Industrie stammt z.B. das Know-how für 
Sensoren-Netzwerke, Hochschulen wie die ETH Zürich können ihre 
Stärken in der Modellierung ausspielen und die Partner der 
öffentlichen Hand schliesslich sind wichtige Bindeglieder, um die 
entwickelten technischen Konzepte im Alltag auszutesten und den 
Lösungen schliesslich auf politischer Ebene zum Durchbruch zu 
verhelfen.
Zürich als regionales KIC-Zentrum
Die Initiative Klima-KIC wird sich schwergewichtig auf vier 
Themenfelder konzentrieren: Den Klimawandel messen und seine 
Haupttreiber kontrollieren, Übergang zu Städten mit tiefem CO2- 
Ausstoss, angepasstes Wassermanagement sowie CO2-neutrale Energie- 
und Produktionssysteme. Die Initiative will eine Generation von 
Unternehmern aus- und weiterbilden, die über das notwendige Rüstzeug 
und Wissen verfügt, um klimaschonende Technologien und Lösungen zu 
entwickeln. Dreh- und Angelpunkte für die Forschungs- und 
Ausbildungsprogramme sind fünf regionale Zentren (so genannte "Co- 
Location Centers") in Berlin/Potsdam, London, Paris, Utrecht und 
schliesslich in Zürich. Auf regionaler Ebene werden weitere Partner 
die ETH Zürich beim Aufbau und dem Betrieb des Zentrums unterstützen:
So z.B. die Stadt Zürich, VIVA!campus, Eawag, IBM und Siemens, sowie 
das Firmennetzwerk für nachhaltiges Wirtschaften ÖBU. Das nächste 
Ziel ist ein rascher Aufbau des Zentrums, so dass im dritten Quartal 
2010 das Klima-KIC seinen Betrieb aufnehmen kann.
Das EIT orientiert morgen Donnerstag, 17. Dez. 2009, um 11.15 Uhr,
an einer Medienkonferenz in Brüssel über die "Knowledge and 
Innovation Communities (KICs).
Mehr dazu unter:  http://eit.europa.eu/home.html (Siehe: Upcoming 
events)
Die Konferenz wird live übertragen unter: 
http://scic.ec.europa.eu/str/basic/berlsal7/
Die Partner des Klima-KIC
Im neu geschaffenen Netzwerk gibt es verschiedene Arten der 
Partnerschaft: Akademische Kernpartner (5): ETH Zurich (Schweiz), 
Imperial College (GB), ein deutsches Konsortium, angeführt durch das 
Potsdamer Institut für Klimafolgeforschung, ein französisches 
Konsortium (IPSL, CEA, ParisTech, UVSQ, INRA, MeteoFR, Advancity) 
sowie ein holländisches Konsortium u.a. bestehend aus den 
Universitäten Utrecht, Delft und Wageningen. Partnerfirmen (10) sind:
Bayer, Beluga Shipping GmbH, Cisco, DSM, EDF, SAP, Schiphol, Shell, 
Solar Valley, and Thales. Regionaler Partner (1): Ein Verbund 
bestehend aus Zentral-Ungarn, Niederschlesien (Polen), Midlands (GB),
Hessen (D), Emilia-Romagna (IT) und Valencia (SP).
Mehr zum EIT unter: www.eit.europa.eu Mehr zum Klima-KIC unter: 
www.climate-kic-proposal.org/ (inkl. Beschreibungen der Partner)

Kontakt:

ETH Zürich
Prof. Peter Chen
Delegierter der ETH Zürich für das Klima-KIC
Tel.: +41/44/632'28'98
E-Mail: peter.chen@.org.chem.ethz.ch

ETH Zürich
Roman Klingler
Media Relations
Tel.: +41/44/632'41'41
E-Mail: roman.klingler@hk.ethz.ch