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Ernst & Young: Globale Hedge-Fund-Umfrage "Weathering the storm"

Zürich/New York (ots)

Der weltweite Konjunkturabschwung hat
Hedge-Fund-Manager zu schnellen und entschlossenen Reaktionen auf die
Forderungen der Anleger gezwungen. Dies ist das Ergebnis einer 
aktuellen Umfrage von Ernst & Young.
Die Umfrage wurde im Auftrag von Ernst & Young von dem 
internationalen Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Greenwich 
Associates unter den 100 weltweit grössten Hedge Funds durchgeführt. 
Sie zeigt auf, welche erheblichen Änderungen die Fonds im bisherigen 
Jahresverlauf in den Bereichen Governance, Fondsadministration und 
Anlegerberichterstattung durchgeführt haben. Dadurch wurde das 
Vertrauen der Anleger gestärkt, ohne dass den Fonds nennenswerte 
Zusatzkosten entstanden.
Die Umfrageteilnehmer sehen in der besseren Transparenz und 
Governance als Folge der Krise einen grossen Fortschritt für die 
Anleger. Sie werten dieses schnelle Umdenken als Beweis, dass die 
Branche in der Lage ist, den Forderungen der Anleger effizient 
nachzukommen. Ganz anders beurteilen sie dagegen die zunehmende 
aufsichtsrechtliche Kontrolle, die sie für unpräzise, wenig nützlich 
für die Anleger und zu teuer halten.
Cataldo Castagna, Leiter Asset Management bei Ernst & Young 
Schweiz, erklärt: "Die von uns befragten Manager sind nicht gegen die
neuen Regelungen. Im Gegenteil, sie wissen, dass die 
aufsichtsrechtliche Kontrolle verschärft wird und bereiten sich 
darauf vor. Was sie besorgt, ist die Frage der Abstimmung zwischen 
den Aufsichtsbehörden in den USA, der Europäischen Union (EU) und 
anderswo sowie das Verhältnis von Compliance-Kosten zum Nutzen für 
die Anleger."
Tiefgreifende strukturelle Veränderungen
Die Finanzkrise hat zu dramatischen Umwälzungen in der 
Hedge-Fund-Branche geführt. Die befragten Manager haben seit Beginn 
des Jahres in den folgenden Bereichen Veränderungen vorgenommen: 
Liquiditätsbedingungen (40%), Anlegerberichterstattung (38%), 
Fondsadministration oder Depotführung (32%), Gebührenstruktur (27%) 
und Risikomanagement (27%).
Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Fonds (56%) haben die 
Rücknahmebedingungen und/oder -gebühren geändert oder zumindest 
geplant. Jeder vierte Fonds hat auf Druck der Anleger seine Gebühren 
gesenkt - knapp die Hälfte davon, um an frisches Kapital zu gelangen.
Vor allem aber hat fast ein Drittel der Fonds während der Krise 
Obergrenzen für Rücknahmen eingeführt oder Rücknahmen ausgesetzt. Die
Manager bleiben jedoch optimistisch und glauben nicht, dass diese 
Massnahmen ihre Fähigkeit zur Kapitalbeschaffung oder -erhaltung 
beeinträchtigen werden. Nach Meinung von rund 53% der Befragten 
werden sie dazu beitragen, dass die Anleger ihr Kapital langfristig 
im Fonds belassen.
Rund 80% der Hedge-Fund-Manager nannten als wichtigsten 
Schwerpunkt für die verstärkte Offenlegung von Informationen das 
bessere Verständnis von Risiko und Performance.  Bemerkenswert ist, 
dass der Prozentsatz der Anleger, die das Risiko besser 
nachvollziehen wollen, dreimal so hoch ist wie der Prozentsatz 
derjenigen, die mehr Wert auf das Verständnis der Performance legen. 
Die stärkste Zunahme an Informationen zum Risikomanagement war bei 
den Themen Risikokonzentration (95%) und Leverage (71%) zu 
verzeichnen. Nahezu alle Befragten informieren monatlich ihre 
Anleger.
Jérôme Vial, Finanzexperte im Bereich Asset Management von Ernst &
Young Schweiz, sagt:  "Die Branche beurteilt die verstärkte 
Offenlegung von Informationen als sinnvolle Initiative, deren Nutzen 
die Kosten eindeutig übersteigt. Fast die Hälfte aller Befragten 
gaben jedoch an, dass einige Informationen nur auf Anfrage mitgeteilt
werden."
Geplante EU-Richtlinie mit weitreichenden Folgen
Ausserhalb Europas, insbesondere in den USA, ist der 
Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission zu Verwaltern 
alternativer Investmentfonds (AIFM) kaum bekannt. Rund ein Sechstel 
aller Umfrageteilnehmer, die von der Richtlinie Kenntnis hatten, 
kündigten an, ihre Geschäftstätigkeit in der EU einzustellen, falls 
die Richtlinie in ihrer derzeitigen Fassung verabschiedet wird, und 
30% sprachen sich gegen die Eröffnung einer europäischen 
Niederlassung aus.
Mehr als vier Fünftel der europäischen Fonds sind der Meinung, 
dass die Richtlinie zu höheren Kosten führen wird, während sich 28% 
davon ein stärkeres Vertrauen der Anleger versprechen. 26% erwarten 
Verzögerungen in der Berichterstattung als Folge der Richtlinie.
"Zwar halten es die Befragten allgemein für unwahrscheinlich, dass
die Richtlinie in ihrer aktuellen Form verabschiedet wird, aber die 
dahinter stehende Motivation und die Stossrichtung bereiten ihnen 
Sorgen. Es herrscht eine gewisse Irritation darüber, dass eine 
Finanzrichtlinie so stark politisiert sein und so fehlgeleitet 
erscheinen kann und zudem noch ohne jegliche Konsultation 
verabschiedet wird", sagt Jérôme Vial.
Der Blick in die Zukunft
"Viele Hedge Funds prüfen zurzeit einen Aufbau ihres Geschäfts 
oder von Teilen davon in der Schweiz, insbesondere im Genfer Raum", 
so Cataldo Castagna. Für diesen Trend ist eindeutig der höhere 
Steuersatz in London verantwortlich. Nicht übersehen werden dürfen 
allerdings auch die attraktiven Bedingungen, die die Schweiz bietet, 
wie eine hohe Lebensqualität, ein stabiles aufsichtsrechtliches 
Umfeld und eine solide Finanzinfrastruktur. Jérôme Vial ergänzt: "Wir
stellen ausserdem fest, dass die Dienstleistungsanbieter in dieser 
Branche ihre Präsenz in der Schweiz ausbauen, um dem Trend ihrer 
Kunden zu folgen. Die Diskussion, die derzeit in Europa über die 
AIFM-Richtlinie geführt wird, vor allem über die Beziehungen zu 
Nicht-EU-Staaten und die Verlagerung von Dienstleistungen auf Länder 
ausserhalb der EU, verspricht interessant zu werden und dürfte 
definitiv Wirkung zeigen."
Die Fondsmanager prognostizieren eine Konsolidierung der 
Hedge-Fund-Branche als Reaktion auf die jüngsten Ereignisse und die 
erwartete Gesetzgebung. Aufgrund der steigenden Kosten und der 
höheren Markteintrittsbarrieren wird es weniger und kleinere 
Neugründungen geben als vor der Krise.
Cataldo Castagna: "Die Branche hat den Sturm überstanden, ist aber
nicht unversehrt geblieben. Es scheint als werde sie sich den 
gesetzlichen, aufsichts- und steuerrechtlichen Änderungen fügen. 
Allerdings wird weiterhin eine mögliche Überreaktion der 
Aufsichtsbehörden und einen von Grund auf fehlgeleiteten Ansatz bei 
einigen Massnahmen gefürchtet, was dazu führen würde, dass die Kosten
in keinem Verhältnis mehr zum möglichen Nutzen für die Anleger 
stehen."
Informationen zur Umfrage
Greenwich Associates befragte im Auftrag von Ernst & Young 100 
Hedge Funds mit einem verwalteten Gesamtvermögen von USD 680 Mrd. 
(knapp die Hälfte des von der Branche verwalteten Vermögens). Mit der
Umfrage sollte evaluiert werden, wie sich Marktkräfte und die 
Veränderungen der aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen auf die 
Hedge Funds auswirken und welche Massnahmen diese ergreifen, um sich 
auf die zunehmend ungewisse Situation in der Zukunft vorzubereiten. 
Die Hedge-Fund-Manager wurden zu den folgenden Themenbereichen 
befragt: Gebühren, Liquiditäts- und Rücknahmebedingungen, Depot- und 
Prime-Brokerage-Geschäft, Transparenz/Berichterstattung gegenüber den
Anlegern, aufsichts- und steuerrechtliche Gesetzgebung in den USA und
Europa und aufsichtsrechtliche Berichterstattungspflichten. Zudem 
wurden sie um ihre unabhängige Beurteilung und Einschätzung der 
zukünftigen Branchenentwicklung gebeten.
Kurzporträt von Ernst & Young
Ernst & Young ist ein weltweit führendes Unternehmen in den 
Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern, Transaktionen und Beratung. 
Unsere 135'000 Mitarbeitenden auf der ganzen Welt verbinden unsere 
gemeinsamen Werte sowie ein konsequentes Bekenntnis zur Qualität. In 
der Schweiz ist Ernst & Young ein führendes Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsunternehmen und bietet Dienstleistungen in den Bereichen 
Steuern und Recht sowie Transaktionen und Rechnungslegung an. Unsere 
1'900 Mitarbeitenden in der Schweiz haben im Geschäftsjahr 2007/08 
einen Umsatz von CHF 563 Mio. erwirtschaftet. Wir differenzieren uns,
indem wir unseren Mitarbeitenden, Kunden und Anspruchsgruppen helfen,
ihr Potenzial auszuschöpfen. Weitere Informationen finden Sie auf 
unserer Website www.ey.com/ch
Ernst & Young bezieht sich auf die globale Organisation der 
Mitgliedsfirmen von Ernst & Young Global Limited, von denen jede eine
eigene Rechtseinheit bildet. Ernst & Young Global Limited, UK, 
erbringt keine Dienstleistungen für Kunden.

Kontakt:

Simone Jeanne Isermann
Ernst & Young
Mediensprecherin
Tel.: +41/58/286'35'97
E-Mail: simone.isermann@ch.ey.com

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