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Oliver Wyman-Analyse "Wettkampf oder Kooperation im Zeitalter der Konvergenz?"
Durch partnerschaftliches Miteinander in der Konvergenzarena bestehen

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Zürich (ots)

- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
     unter http://www.presseportal.ch/de/pm/100012607/ 
     heruntergeladen werden -
- Der Telekommunikationsmarkt schrumpft, der Medienmarkt wächst
     nur im Internetsektor
   - Die zunehmende "IP-sierung" ist Wegbereiter der Konvergenz
   - Alle Player erweitern ihre Aktivitäten und steigern dadurch die 
     Wettbewerbsintensität
   - Kooperationen sind langfristig der Schlüssel zum Erfolg
Die Verschmelzung von Telekommunikation und Medien stellt alle
Marktbeteiligten vor neue Herausforderungen. Um die Chancen der
konvergenten Zukunft optimal nutzen zu können, sind innovative
Geschäftsmodelle ebenso unerlässlich wie partnerschaftliche
Geschäftsstrategien. Davon aber sind sowohl Netz-, Portal- und
Inhalteanbieter als auch Endgerätehersteller noch ein gutes Stück
entfernt, zeigt die aktuelle Oliver Wyman-Analyse
"Telekommunikationsanbieter und Medienhäuser - Wettkampf oder
Kooperation im Zeitalter der Konvergenz?". Viele Akteure versuchen
derzeit, über milliardenschwere Akquisitionen ihre Aktivitäten in
andere Marktsegmente auszudehnen und heizen damit den
Verdrängungswettbewerb an. Auf Dauer aber werden in der
Konvergenzarena vor allem Kooperationen der Schlüssel zum Erfolg
sein. Im Optimalfall führt das partnerschaftliche Miteinander unter
anderem zu einer breiteren Abdeckung der Wertschöpfungskette und zur
Erweiterung der gemeinsamen Kundenbasis, aber auch zu signifikanten
Kostenvorteilen.
Für Telekommunikationsunternehmen und Medienhäuser wird die Luft
in ihren angestammten Märkten zunehmend dünner. Der Gesamtmarkt für
Telekommunikationsdienste in Deutschland ist nach Jahren des
Wachstums aufgrund geringer Neukundengewinnung bei gleichzeitig
drastischem Preisverfall rückläufig. So prognostiziert der Verband
der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V.
(VATM) für 2007 einen Gesamtdiensteumsatz von 63,4 Milliarden Euro.
Dies entspricht gegenüber 2006 einem Rückgang um rund 2,8 Prozent.
Damit sinkt der Umsatz zum zweiten Mal in Folge. Der Medienmarkt
zeigt 2007 laut BITKOM mit 40,5 Milliarden Euro Umsatz gegenüber den
38,8 Milliarden Euro des Vorjahres zwar ein moderates Wachstum - und
wird dies in den kommenden drei Jahren auch halten. Dazu tragen aber
nahezu ausschliesslich die elektronischen Medien bei.
Tatsächlich setzt das Internet immer mehr zum Siegeszug an und
wird auf Dauer nicht nur die analoge, sondern auch die physische
digitale Welt ausstechen. Noch warten zwar Telefonie, Radio und TV
über Internet auf den Durchbruch, doch die Online-Ausgaben vor allem
der grossen Tages- und Wirtschaftszeitungen sind in der Gunst der
Leser inzwischen deutlich gestiegen und Musiktauschbörsen im Web
haben das Medium Musik drastisch verändert. Auch Verbraucher, so
zeigen Umfragen, sind der Meinung, dass gerade die Standardmedien
Radio, Buch, Zeitungen/Zeitschriften und Kino in den kommenden zehn
Jahren signifikant an Bedeutung verlieren, während das Internet
massiv gewinnt - ausgelöst nicht zuletzt durch innovative
Web-Technologien, die das Internet unter dem Schlagwort Web 2.0 zur
interaktiven Plattform machen. "Zugleich ist die zunehmende
'IP-sierung' der Medien der Wegbereiter der Konvergenz", sagt Klaus
Felsch, Partner und Medienexperte von Oliver Wyman. "Und da sowohl
der Telekommunikations- als auch der Medienmarkt sehr eng geworden
sind, suchen immer mehr Anbieter ihre Chance in anderen
Marktsegmenten."
Angebotserweiterung schürt Wettbewerb
Durch die gezielten Vorstösse von Netz-, Portal- und
Inhalteanbietern sowie Endgeräteherstellern entsteht nicht nur eine
umfassende Konvergenzarena. Auch die Wettbewerbsintensität, das
ergibt die Oliver Wyman-Analyse "Telekommunikationsanbieter und
Medienhäuser - Wettkampf oder Kooperation im Zeitalter der
Konvergenz?", nimmt neue Ausmasse an. Bereits seit einiger Zeit gehen
TV-Kabelunternehmen mit zusätzlichen Telefonie- und
Breitbandangeboten auf Kundenfang, während die Telcos ihr
breitbandiges DSL um Entertainmentdienste anreichern, um den
TV-Einstieg zu schaffen. Zum Massenmarkt haben sich die
Triple-Play-Bemühungen der Netzspezialisten indes noch nicht
entwickelt.
Durch die Globalisierung und den wachsenden Preiskampf asiatischer
Billiganbieter werden die Endgerätehersteller immer mehr in
Mitleidenschaft gezogen werden. Sie reagieren mit verbesserter
Bedien- und Nutzbarkeit der Endgeräte. Darüber hinaus bemühen sie
sich um Differenzierung durch Dienste. So kaufte Nokia den
Online-Musiklieferanten Loudeye und den Navigationsspezialisten
Navteq. Apple geht mit dem iPhone ganz neue Wege. Zwei Jahre lang
wird T-Mobile das neue Smartphone, das Funktionen eines
iPod-Video-Medienspielers mit denen eines Handys mit Digitalkamera
und Internetzugang vereint, in Deutschland vertreiben und beteiligt
Apple im Gegenzug an den monatlichen Umsätzen.
Drohender Ausgrenzung entgehen
Die Inhalteanbieter im Print-, Musik- und TV-Bereich legen ihren
Fokus auf die Etablierung neuer Geschäftsmodelle, die die
Werbefinanzierung als Ersatz für den Endkundenverkauf zum Ziel haben,
aber auch auf den Aufbau von Portalen zur digitalen Distribution des
eigenen Contents. So betreibt ProSiebenSat.1 mit Maxdome inzwischen
das grösste Video-on-Demand-Portal und mit MyVideo das grösste
Videoportal in Deutschland. "Die TV-Sender haben aus dem Debakel der
Musikindustrie ihre Lehren gezogen", betont Klaus Felsch. "EMI, Sony
BMG, Universal und Warner haben erst dem illegalen Musiktausch im
Internet tatenlos zugesehen, dann dem legalen Musikkauf über Apples
iTunes. Zwar bemühen sie sich jetzt, die drohende Ausgrenzung zu
verhindern. Doch gelingt den Musikverlagen in absehbarer Zeit keine
eigene Vermarktung, werden sie zur verlängerten Werkbank von Apple
und im Markt nicht mehr wahrgenommen."
Durch die Offensive der Medienhäuser, aber auch der wachsenden Web
2.0-Szene geraten die Portalanbieter unter Druck. Da Google, Ebay,
Yahoo & Co. von der Werbefinanzierung leben, die ihrerseits von der
Reichweite abhängig ist, kaufen sie sowohl Reichweite als auch
Content und Online-Vermarktungsgesellschaften zu und greifen dafür
zum Teil tief in die Tasche. Google hat sich beispielsweise die
Akquisition des Videoportals YouTube 1,6 Milliarden Dollar kosten
lassen, für den Online-Werbevermarkter DoubleClick wurden 3,1
Milliarden Dollar gezahlt. Microsoft war der Kauf des Werbenetzwerks
aQuantive sogar sechs Milliarden Dollar wert. "Ob diese Summen
wirtschaftlich gerechtfertigt sind, muss abgewartet werden", so
Felsch. "Auf jeden Fall zeigen die vielen Akquisitionen, dass die
Marktplayer in der Konvergenzarena ernsthaft mitmischen wollen."
Vielfältige Kooperationsmöglichkeiten
Langfristig aber werden Akquisitionen allein nicht der Schlüssel
sein, um sich in der konvergenten Zukunft erfolgreich positionieren
und behaupten zu können. Unternehmenszukäufe sind kostspielig und
ziehen in der Regel einen hohen Integrationsaufwand nach sich. Wenn
die dem Kaufpreis zugrunde liegenden Geschäftsannahmen zu
optimistisch sind, drohen hohe Abschreibungen. Dies belegt die fast
eine Milliarde Dollar hohe Abschreibung von Ebay auf den Kaufpreis
von Skype. Zudem dürften lohnende Übernahmekandidaten mit der Zeit
knapp werden. Somit werden Kooperationen künftig verstärkt ins
Blickfeld aller Akteure rücken. Denn das partnerschaftliche
Miteinander kann zu verbesserten Angeboten führen und damit den Markt
insgesamt, aber auch den jeweiligen Marktanteil der
Kooperationspartner vergrössern.
Laut Oliver Wyman-Analyse ergeben sich dabei auf mehreren Stufen
der Wertschöpfung Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Sie reichen von
Kooperationen im Einkauf, im Vertrieb und bei Endgeräten über eine
gemeinsame Plattform bis hin zur gemeinsamen Netznutzung. Wenngleich
Partnersuche, Vertragsgestaltung und Abstimmung aufwendig sind und
Partikularinteressen hinderlich sein können, überwiegen doch die
Vorteile. Im Zuge gezielter Partnerbeziehungen können Netz-, Portal-
und Inhalteanbieter sowie Endgerätehersteller die Wertschöpfungskette
breiter abdecken, Angebote aus einer Hand schaffen, die jeweiligen
Expertisen der Partner optimal nutzen, die gemeinsame Kundenbasis
erweitern und Kostenvorteile erzielen.
Dass Kooperationen funktionieren, zeigen die erfolgreichen
Partnerbeziehungen von Netzbetreibern und Geräteherstellern im
WLAN-Bereich (WiFi-Alliance) ebenso wie die von Geräteherstellern und
Portalanbietern - exemplarisch seien hier Acer und Yahoo genannt.
Tradition haben im Zeitalter der Konvergenz insbesondere auch
Vermarktungskooperationen, wie die langjährige Zusammenarbeit
zwischen Microsoft MSN und der TOMORROW FOCUS AG zeigt. Daneben gibt
es viele weitere Kooperationen von Unternehmen in der
Konvergenzarena. Das jüngste Beispiel ist BILDmobil mit den Partnern
Bild, Vodafone und arvato mobile. "Auf Dauer werden sich alle Akteure
konsequent mit der Frage auseinandersetzen müssen, wie sie im
konvergenten Zeitalter ihre Geschäftsbeziehungen gestalten wollen",
ist Medienexperte Klaus Felsch überzeugt. "Und viele Anbieter werden
gar keine andere Wahl haben, als auf Kooperationen zu setzen. Denn
nur so werden sie eine stärkere Beziehung zum Endkunden aufbauen und
dem harten Wettbewerb standhalten können."
Fünf Thesen zur konvergenten Zukunft
1. Die wachstumsschwachen Märkte Telekommunikation und Medien
treiben die Akteure dazu, ihre Fühler in andere Bereiche
auszustrecken. Auch dort aber treffen sie auf intensiven Wettbewerb.
2. Die IP-Welt sticht die analoge Welt wie auch die physische
digitale Welt aus. Dies macht den Weg frei für den konvergenten Markt
der Zukunft.
3. Die Angebotserweiterung von Netz-, Portal- und
Dienstespezialisten sowie Endgeräteherstellern setzt alle
Marktteilnehmer unter Druck und zieht einen gnadenlosen
Verdrängungswettbewerb nach sich.
4. Akquisitionen sind ein probates Mittel, um in den neuen Märkten
Fuss zu fassen. Für den dauerhaften Erfolg aber reichen
Unternehmenszukäufe allein nicht aus.
5. Kooperationen werden künftig an Bedeutung gewinnen. Mit ihnen
lassen sich die Wertschöpfungsstufen breiter abdecken, Angebote aus
einer Hand schaffen, die jeweiligen Expertisen der Partner optimal
nutzen, die gemeinsame Kundenbasis erweitern und Kostenvorteile
erzielen.
Über Oliver Wyman
Oliver Wyman ist eine führende Managementberatung mit 2.500
Mitarbeitern in mehr als 40 Büros weltweit. Das Unternehmen verbindet
ausgeprägte Branchenspezialisierung mit hoher Methodenkompetenz bei
Strategieentwicklung, Prozessdesign, Risikomanagement,
Organisationsberatung und Führungskräfteentwicklung. Gemeinsam mit
seinen Kunden entwirft und realisiert Oliver Wyman nachhaltige
Wachstumsstrategien. Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre
Geschäftsmodelle, Prozesse, Risikostrukturen und Organisationen zu
verbessern, ihre Abläufe zu beschleunigen und ihre Marktchancen
optimal zu nutzen. Oliver Wyman ist Teil der Marsh & McLennan
Companies (NYSE: MMC). Weitere Informationen finden Sie unter
www.oliverwyman.com.
Auch in den deutschsprachigen Ländern gehört Oliver Wyman zu den
führenden Strategieberatungen mit überdurchschnittlichen
Wachstumsraten. In den Oliver Wyman-Büros in Zürich, München,
Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg arbeiten 560 Mitarbeiter für die
führenden Unternehmen aus den Branchen Automobil, Einzelhandel,
Fertigungsindustrie, Finanzdienstleistungen, Luft- und Raumfahrt,
Maschinen- und Anlagenbau, Medien, Telekommunikation und Transport.
Sie werden durch ein weltweites Expertennetz unterstützt, um für jede
Aufgabe das beste Team stellen zu können.

Kontakt:

Céline Gremaud
Corporate Communications
Oliver Wyman
Tessinerplatz 5
8027 Zürich
Tel.: +41/44/208'77'90
Fax: +41/44/208'70'00
E-Mail: celine.gremaud@oliverwyman.com
Internet: www.oliverwyman.com

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