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International Campaign for Tibet kritisiert schlechte Menschenrechtslage in Tibet

Berlin (ots)

Die International Campaign for Tibet Deutschland
(ICT) hat zum 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der 
Menschenrechte die massive und systematische Verletzung der 
Menschenrechte in Tibet kritisiert. "Immer noch sind viele 
Tibeterinnen und Tibeter verschwunden oder inhaftiert, weil sie sich 
an den Protesten in diesem Jahr beteiligt haben. Ihre Situation ist 
eine schwere Belastung für die Menschenrechtsbilanz der Volksrepublik
China und zeigt, wie dringend nötig eine Lösung der Tibetfrage ist", 
sagte heute Kai Müller, Geschäftsführer der International Campaign 
for Tibet Deutschland. Müller verwies ferner auf die andauernden 
Berichte von Folter und Misshandlung in Haft sowie auf die große Zahl
von Todesfällen infolge der Proteste in diesem Jahr, bei denen keine 
behördliche Untersuchung stattgefunden habe.
"Der 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 
fällt in eine Zeit von massiver Repression und Kontrolle in Tibet, 
die nach den Protesten in diesem Frühjahr nochmals zugenommen haben",
so Müller. ICT hat mehr als 125 in großer Mehrheit friedliche 
Proteste dokumentiert, wobei die chinesischen Behörden mitunter mit 
massiver Gewalt gegen Protestierende vorgegangen seien.
ICT liegen darüber hinaus mehr als 900 Namen von Personen vor, die
infolge der Proteste entweder inhaftiert worden oder "verschwunden" 
sind. Darunter befinden sich viele Tibeterinnen und Tibeter, die 
öffentlich und friedlich gegen die Politik der Führung in Peking 
protestiert haben, oftmals in dem Wissen, dass sie damit Leib oder 
Leben riskierten, so Müller. So hat der 42-jährige Mönch Jigme Guri 
über seine Erlebnisse von Folter und Misshandlungen in chinesischer 
Haft gesprochen und einen entsprechenden Film auf das Internetportal 
"Youtube" gestellt, infolgedessen er erneut festgenommen worden ist. 
Der aktuelle Aufenthaltsort Guris ist nicht bekannt, ebenso wenig wie
der Verbleib vieler anderer Tibeterinnen und Tibeter. Geahndet wird 
auch die schlichte Weitergabe von Information per Telefon und 
Internet. So ist Berichten zufolge am 3. November eine Tibeterin zu 
einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden, weil sie mit 
Bekannten im Ausland über die Situation in Tibet kommuniziert hatte.
"Die prekäre Menschenrechtssituation in Tibet kann letztlich nur 
politisch gelöst werden, indem die chinesische Staatsführung auf die 
Autonomievorschläge der Vertreter des Dalai Lama eingeht und echte 
Autonomie in Tibet zulässt", so Müller. Die kategorische Ablehnung 
des von der tibetischen Seite unlängst vorgestellten Memorandums über
Autonomie durch die Führung in Peking sei inakzeptabel. "Die 
internationale Staatengemeinschaft muss unmissverständlich 
klarmachen, dass sie von einem aufstrebenden internationalen Partner 
wie der Volksrepublik China ein anderes Verhalten erwartet", so 
Müller. ICT hatte vor kurzem die Ernennung eines EU-Abgesandten für 
die Tibetfrage gefordert, damit Europa mit einer Stimme und 
konstruktiv zur Lösung des andauernden Konfliktes beitragen könne, so
die Organisation.
Pressekontakt:

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Kai Müller
Geschäftsführer
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
E-Mail: presse@savetibet.de
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