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Merck Serono: Safinamid verbessert motorische Funktionen bei Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit in Phase-III-Zulassungsstudie signifikant

Genf, Schweiz (ots/PRNewswire)

  • Primärer Wirksamkeitsendpunkt der Studie nach sechs Monaten erreicht: beide Dosierungen der Entwicklungssubstanz Safinamid verlängerten signifikant die "On-Zeit" bei mit Levodopa behandelten Parkinson-Patienten im mittleren bis späten Krankheitsstadium
  • Bislang ausgewertete sekundäre Wirksamkeitsendpunkte der Studie wurden für beide mit Safinamid behandelten Dosisgruppen erreicht
Merck Serono, eine Sparte der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland,
und ihr Partner Newron Pharmaceuticals SpA (SWX: NWRN) haben heute
bekannt gegeben, dass die erste Phase-III-Studie mit der
Entwicklungssubstanz Safinamid als Begleittherapie zu Levodopa
(Studie 016) ihren primären Endpunkt erreicht hat: Die "On-Zeit" bei
Patienten mit Parkinson im mittleren bis späten Stadium, die
motorische Fluktuationen aufweisen, wurde um 1,3 Stunden verlängert.
Als "On-Zeit" werden die Zeitabschnitte bezeichnet, in denen die
motorischen Funktionen der Parkinson-Patienten ihre höchsten Werte
erreichen.
Bei beiden mit Safinamid behandelten Patientengruppen (50 mg oder
100 mg Safinamid als Begleittherapie zu Levodopa einmal täglich oral
verabreicht) zeigte sich ein statistisch signifikanter Anstieg der
täglichen Gesamt-"On-Zeit" gegenüber Plazebo. Während der
sechsmonatigen Studie erlebten die Patienten der beiden
Safinamid-Dosisgruppen einen durchschnittlichen Anstieg ihrer
täglichen "On-Zeit" um 1,3 Stunden gegenüber dem Ausgangswert.
Patienten in der Plazebo-Gruppe (Plazebo zusätzlich zu Levodopa und
anderen Parkinson-Medikamenten verabreicht) berichteten einen
durchschnittlichen Anstieg der täglichen "On-Zeit" um 0,7 Stunden
gegenüber dem Ausgangswert. Die Unterschiede zwischen den beiden
Safinamid-Dosisgruppen und der Plazebo-Gruppe waren mit p-Werten von
0,008 (Safinamid 50 mg täglich) und 0,005 (Safinamid 100 mg täglich)
statistisch signifikant.
"Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass Safinamid als
Begleittherapie zu dopaminergen Medikamenten bei Patienten in
fortgeschrittenen Stadien der Parkinson-Krankheit die tägliche
On-Zeit' verlängert, in der die Patienten über optimale motorische
Funktionen verfügen", sagte Dr. Bernhard Kirschbaum, Leiter der
weltweiten Forschung und Entwicklung von Merck Serono. "Diese
Ergebnisse bedeuten einen weiteren Schritt auf dem Weg zu unserem
Ziel, Patienten und Ärzten im Therapiegebiet Neurodegenerative
Erkrankungen neue Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können, die
sie dringend benötigen."
Dr. Ravi Anand, Chief Medical Officer von Newron, sagte: "Diese
Ergebnisse sind äusserst ermutigend. Zusätzlich zur Verlängerung der
On-Zeit', der Verringerung der Gesamt-Off-Zeit' sowie der Off-Zeit'
nach der Morgendosis bei Patienten im mittleren bis späten Stadium
der Parkinson-Krankheit, die eine optimierte Behandlung mit
Medikamenten wie Levodopa, Dopaminagonisten, COMT-Inhibitoren,
Anticholinergika und Amantadin erhielten, belegen sie eine
statistisch signifikante Verbesserung der motorischen Funktionen.
Ergebnisse aus früheren Phase-II- und Phase-III-Studien haben eine
Verbesserung der motorischen Symptome bei Parkinson-Patienten im
Frühstadium gezeigt, die mit Dopaminagonisten als Monotherapie
behandelt wurden. Diese Ergebnisse bei Parkinson-Patienten sowohl im
frühen als auch im fortgeschrittenen Krankheitsstadium unterstreichen
das Potenzial von Safinamid als Begleittherapie im gesamten Verlauf
der Parkinson-Krankheit."
Diese randomisierte, internationale, plazebokontrollierte
Phase-III-Doppelblindstudie war auf eine Dauer von sechs Monaten (24
Wochen) angelegt. Sie umfasste 669 Patienten mit idiopathischer
Parkinson-Erkrankung im mittleren bis späten Stadium (mehr als drei
Krankheitsjahre), die mit einer festen Dosis Levodopa behandelt
wurden und unter motorischen Fluktuationen mit "Off-Zeiten"(1) von
mehr als 1,5 Stunden während des Tages litten. Darüber hinaus durften
die Patienten eine begleitende Behandlung mit festen Dosen eines
Dopaminagonisten und/oder einem Anticholinergikum erhalten. Nach
einer vierwöchigen Phase, in der die Levodopa-Dosis stabilisiert
wurde, wurden die Studienteilnehmer zufällig einem der drei
Studienarme zugeteilt (1:1:1) und erhielten entweder eine von zwei
unterschiedlichen Dosierungen von Safinamid (50 oder 100 mg täglich,
223 beziehungsweise 224 Patienten) oder Plazebo-Tabletten (222
Patienten) als Begleittherapie zur Levodopa-Behandlung. Primärer
Wirksamkeitsendpunkt der Studie war der Anstieg der mittleren
täglichen "On-Zeit" ("On-Zeit" ohne Auftreten von Dyskinesie plus
"On-Zeit" mit geringer Dyskinesie) während eines Zeitraums von 18
Stunden, die von den Patienten mittels Tagebuchkarten erfasst wurde.
Von den 669 randomisierten Studienteilnehmern schlossen 89 % der
mit Safinamid behandelten Patienten die Studie ab (91 % in der
50-mg-Dosisgruppe und 87 % in der 100-mg-Dosisgruppe), gegenüber 89 %
in der Plazebo-Gruppe. Über 90 % der Patienten, die die ersten 24
Wochen der Studie durchliefen, entschieden sich für die Teilnahme an
einer anschliessenden, über 78 Wochen laufenden plazebokontrollierten
Doppelblindstudie, die derzeit noch andauert. Ihr primärer Endpunkt
ist die Untersuchung der Auswirkungen auf Dyskinesien.
Sekundäre Wirksamkeitsendpunkte dieser Studie wurden ebenfalls
erreicht. Dazu zählten die Verringerung der täglichen "Off-Zeit", die
Verringerung der mittleren "Off-Zeit" nach der ersten
Levodopa-Morgendosis, die mittlere Veränderung des Werts für die
Unified Parkinson's Disease Rating Scale (UPDRS)(2), Abschnitt III
(motorische Funktionen), während der "On-Zeit" gegenüber dem
Ausgangswert sowie die mittlere Veränderung des Werts auf der
Clinical-Global-Impression(CGI)(3)-Skala für Krankheitsgrad und
Veränderung gegenüber den Ausgangswerten. Die Anzahl von Probanden,
die die Studie abgebrochen haben, schweren Nebenwirkungen oder
klinisch bedeutsamen Ereignissen war für alle drei Studiengruppen
vergleichbar.
Die vollständigen Ergebnisse dieser Studie werden nach Abschluss
der laufenden Auswertungen zur Präsentation auf wissenschaftlichen
Kongressen eingereicht werden.
Gemäss der 2006 mit Newron abgeschlossenen vertraglichen
Vereinbarung hält Merck Serono die weltweiten Exklusivrechte zur
Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Safinamid bei
Parkinson-Erkrankung, Alzheimer-Krankheit und anderen Erkrankungen.
Safinamid
Safinamid, ein für die orale Verabreichung formuliertes
Alpha-Aminoamid-Derivat, wird derzeit als Zusatztherapie zur
Behandlung von Parkinson-Patienten von Merck Serono zusammen mit
Newron entwickelt. Safinamid soll über einen neuartigen dualen
Wirkmechanismus verfügen, der auf der Verbesserung der dopaminergen
Funktion (durch reversible Hemmung der Monoamin-Oxidase B [MAO-B] und
der Dopamin-Aufnahme) und der Verringerung der glutamatergen
Aktivität durch Hemmung der Glutamatausschüttung beruht.
Parkinson-Krankheit
Die Parkinson-Krankheit ist eine degenerative Störung des
zentralen Nervensystems, die häufig zu einer Beeinträchtigung der
motorischen und sprachlichen Fähigkeiten des Erkrankten führt.
Parkinson wird den so genannten motorischen Störungen zugeordnet. Die
Leitsymptome sind Muskelsteifigkeit (Rigor), Zittern (Tremor) und
Bewegungsverlangsamung (Bradykinesie); im Extremfall kommt es auch
zur Bewegungsunfähigkeit (Akinesie). Diese primären Symptome ergeben
sich aus einer verringerten Stimulation des Motorkortex durch die
Basalganglien, in der Regel infolge einer zu geringen Bildung oder
Wirkung des von den dopaminergen Hirnneuronen abgegebenen Dopamins.
Sekundäre Symptome können u. a. eine hochgradige Dysfunktion der
kognitiven Fähigkeiten sowie eine geringfügige Sprachstörung sein.
Die Parkinson-Krankheit verläuft chronisch und progredient.
Schätzungen zufolge leiden in den Industrieländern mehr als 3
Millionen Menschen an der Parkinson-Krankheit.
Merck Serono
Merck Serono ist die Sparte für innovative
verschreibungspflichtige Medikamente von Merck, einem weltweit
tätigen Pharma- und Chemieunternehmen. Merck Serono mit Hauptsitz in
Genf, Schweiz, entdeckt, entwickelt, produziert und vermarktet
innovative kleine Moleküle und Biopharmazeutika, um Patienten mit
ungedecktem medizinischem Bedarf zu helfen. Die Geschäfte in
Nordamerika (Vereinigte Staaten und Kanada) werden unter dem Namen
EMD Serono geführt.
Merck Serono verfügt über führende Marken, die Patienten bei
Krebs (Erbitux(R), Cetuximab), Multipler Sklerose (Rebif(R),
Interferon beta-1a), Unfruchtbarkeit (Gonal-f(R), Follitropin alfa),
endokrinen und kardiometabolischen Erkrankungen (Glucophage(R),
Metformin; Concor(R), Bisoprolol; Euthyrox(R), Levothyroxin;
Saizen(R) und Serostim(R), Somatropin) zugute kommen. Nicht alle
Produkte sind in allen Märkten erhältlich.
Mit jährlichen F&E-Investitionen in Höhe von 1 Milliarde EUR
engagieren wir uns für den Ausbau unseres Geschäfts in
Therapiegebieten mit hohem Spezialisierungsgrad wie
neurodegenerativen Erkrankungen, Onkologie, Fruchtbarkeit und
Endokrinologie, aber auch in neuen Therapiegebieten, die sich
potenziell aus unserer Forschung und Entwicklung im Bereich der
Autoimmun- und Entzündungserkrankungen ergeben können.
Merck
Merck ist ein weltweit tätiges Pharma- und Chemieunternehmen mit
Gesamterlösen von 7,1 Mrd. EUR im Jahr 2007, einer Geschichte, die
1668 begann, und einer Zukunft, die 32.458 Mitarbeiter in 59 Ländern
gestalten. Innovationen unternehmerisch denkender und handelnder
Mitarbeiter charakterisieren den Erfolg. Merck bündelt die operativen
Tätigkeiten unter dem Dach der Merck KGaA, an der die Familie Merck
mittelbar zu rund 70 Prozent und freie Aktionäre zu rund 30 Prozent
beteiligt sind. Die einstige US-Tochtergesellschaft Merck & Co. ist
seit 1917 ein von der Merck-Gruppe vollständig unabhängiges
Unternehmen.
(1) Als "Off-Zeit" bezeichnet man die Zeitabschnitte, in denen
Parkinson-Patienten in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind
(Hypomobilität) , und andere Symptome zeigen, die es ihnen
erschweren, von einem Stuhl aufzustehen, zu sprechen, zu laufen oder
ihre täglichen Verrichtungen durchzuführen ("Off"). "Off-Zeiten"
treten auf, weil die Wirkung einer Levodopa-Dosis bei einem Patienten
abklingt oder plötzlich keine Wirkung mehr zeigt.
(2) Die Unified Parkinson's Disease Rating Scale (UPDRS,
vereinheitlichte Bewertungsskala für Parkinson-Erkrankung) ist eines
der am häufigsten verwendeten Bewertungsschemata zur
Verlaufsbeurteilung der Parkinson-Krankheit. Es besteht aus 44,
jeweils von 0 bis 4 abgestuften Fragen, mit denen sich der Status des
Patienten hinsichtlich Denkleistung, Aktivitäten des täglichen
Lebens, motorischen Funktionen und Behandlungskomplikationen erfassen
lässt. Die Bewertung des Patienten ergibt sich aus der Beantwortung
dieser Fragen und aus klinischen Beobachtungen. Das UPDRS-Schema,
insbesondere der Abschnitt zu motorischen Funktionen (Abschnitt III)
wird von Ärzten und Forschern gleichermassen eingesetzt, um den
Krankheitsverlauf zu verfolgen.
(3) Die Clinical Global Impression (CGI, klinischer
Gesamteindruck) ist die Bezeichnung für zwei häufig bei klinischen
Studien eingesetzten Bewertungsschemata. Mit der CGI-C-Skala wird die
Veränderung des klinischen Zustands eines Patienten gegenüber dem
Ausgangswert gemessen. Die CGI-S-Skala misst die allgemeine Schwere
der Erkrankung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sowohl CGI-C als auch
CGI-S verwenden eine 7-stufige Bewertungsskala.
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.merckserono.com oder http://www.merck.de
http://www.merckserono.net

Pressekontakt:

Merck Serono,9 Chemin des Mines, 1202 Genf, Schweiz, Media Relations,
Tel.: +41-22-414-36-00

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