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SBV und SAB: Notwendige regionalpolitische Massnahmen zur Sicherung der dezentralen Besiedelung

Brugg (ots)

Die Landwirtschaft leistet in 360 Schweizer Gemeinden
einen wesentlichen Beitrag zur Besiedelung. Dies zeigt eine Studie 
der ETH Zürich. Die Studie zeigt auch, dass die Landwirtschaft 
gerade in denjenigen Gemeinden einen positiven Einfluss auf die 
Besiedelung hat, welche als gefährdet beurteilt werden. Demnach 
würde die Zielsetzung der dezentralen Besiedelung ohne den positiven 
Beitrag der Landwirtschaft noch wesentlich stärker verfehlt. 
Insgesamt muss gefolgert werden, dass die dezentrale Besiedelung der 
Schweiz nicht alleine durch die Landwirtschaft gesichert werden 
kann. Die anstehenden Herausforderungen werden diese Situation 
weiter verschärfen. Durch griffige regionalpolitische Ansätze muss 
die Problematik der gefährdeten dezentralen Besiedelung umgehend 
angegangen werden.
Die vom Institut für Agrarwirtschaft (IAW) der ETH Zürich 
durchgeführte Studie zeigt, dass die Landwirtschaft insgesamt in 
12,4% aller Schweizer Gemeinden einen wesentlichen Beitrag zur 
dezentralen Besiedelung leistet. Bei den rund 230 gefährdeten 
Gemeinden ist sogar bei 50 Prozent ein wesentlicher Beitrag der 
Landwirtschaft zur Besiedelung feststellbar. Folglich leistet die 
Landwirtschaft gerade in gefährdeten Gemeinden einen entscheidenden 
Beitrag zur Abschwächung der Abwanderungsproblematik. Es handelt 
sich dabei insbesondere um Gemeinden im Gotthardgebiet, im Jura und 
in Graubünden. Insgesamt muss aus der Studie auch gefolgert werden, 
dass die Landwirtschaft die Zielsetzung der dezentralen Besiedelung 
nicht alleine zu sichern vermag. Der Schweizerische Bauernverband 
kam bereits in seinem Situationsbericht 2002 zu diesem Schluss und 
hat daraus entsprechende Forderungen abgeleitet. Die anstehenden 
Herausforderungen auf der agrarpolitischen Agenda, wie 
beispielsweise die Aufhebung der Milchkontingentierung, die 
Sparprogramme des Bundes oder die zu erwartenden Verpflichtungen von 
Seiten der WTO, werden dazu führen, dass die Landwirtschaft ihren 
Beitrag an die dezentrale Besiedelung tendenziell weniger stark 
wahrnehmen kann. Die Zielsetzung der dezentralen Besiedelung muss 
deshalb künftig verstärkt durch griffige regionalpolitische Ansätze 
angegangen werden. Der SBV und die SAB setzen sich für eine Stärkung 
solcher regionalpolitischen Instrumente ein.
Eine Verbesserung der Agrarpolitik bezüglich der Zielsetzung der 
dezentralen Besiedelung ist deshalb zu begrüssen. Voraussetzung ist 
aber, dass eine Koordination der verschiedenen sektoralpolitischen 
Ansätze auch auf Bundes- und kantonaler Ebene erfolgt. Der SBV und 
die SAB rufen deshalb Bund und Kantone auf, sich mit der Initiierung 
von übersektoralen Projekten für die ländlichen Regionen 
einzusetzen. Die vom Bundesamt für Landwirtschaft lancierten 
Projektinitiativen, die derzeit in Pilotregionen getestet werden, 
stellen einen begrüssenswerten Ansatz in diese Richtung dar.
Die in der Studie ausgewiesenen volkswirtschaftlichen Kosten der 
Landwirtschaft auf Grund struktureller Defizite sind zu 
relativieren. Die für die Berechnung dieser Kosten zu Grunde 
gelegten optimalen Betriebsstrukturen mit einer Grösse von 37 bis 46 
Hektaren liegen weit über der realistischen durchschnittlichen 
Betriebsgrösse in der Schweiz.
Der SBV und die SAB werden in ihren Gremien die Studie vertieft 
analysieren, um im Rahmen der Agrarpolitik 2011 und der auf Ende 
Jahr zu erwartenden Botschaft zur neuen Regionalpolitik Vorschläge 
zu unterbreiten, welche der Zielsetzung der dezentralen Besiedelung 
Nachdruck verschaffen.
Rückfragen:
Jacques Bourgeois, Direktor SBV, Mobile 079 219 32 33
Martin Rufer, Departement Agrarwirtschaft SBV, Tel. 056 462 52 17, 
Mobile 078 803 45 54
Thomas Egger, Direktor SAB, Mobile 079 429 12 55
http://www.sbv-usp.ch
http://www.sab.ch

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