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Historische Chance für die EU, Pelzfarmen ein für alle Mal zu verbieten

Historische Chance für die EU, Pelzfarmen ein für alle Mal zu verbieten
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Historische Chance für die EU, Pelzfarmen ein für alle Mal zu verbieten

Über 1,5 Millionen EU-Bürgerinnen und EU-Bürger sprechen sich für ein Verbot von Pelzfarmen in allen Mitgliedstaaten aus

Zürich, 28. Juni 2023 – Die Europäische Bürgerinitiative «Pelzfreies Europa» (EBI), die ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Tieren für die Pelzgewinnung fordert, hat nun offiziell mit über 1,5 Millionen Unterschriften die für eine mögliche Gesetzesänderung erforderliche Zahl von einer Million gültiger Unterschriften deutlich überschritten. Für die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat dieses internationale Zeichen eine besondere Bedeutung. Und auch für die Schweiz ist es wichtig. Erst kürzlich hat der Bundesrat erneut ein mögliches Importverbot für Pelzprodukte aus tierquälerischer Herkunft ins Spiel gebracht.

Seit dem Start der EBI im Mai 2022 hat VIER PFOTEN mehrere investigative Nachforschungen auf Pelzfarmen in Polen und Rumänien durchgeführt, um gemeinsam mit über 80 NGOs in ganz Europa ein Bewusstsein für die Realität dieser veralteten Industrie zu schaffen. Das Ziel der EBI ist es, die grausame Praxis der Pelztierzucht durch ein EU-weites Verbot zu beenden. Josef Pfabigan, Vorstandsvorsitzender der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN, ist der festen Überzeugung, dass die Forderungen der EBI nun erfüllt, durchgesetzt und im EU-Recht verankert werden müssen. «Dies ist eine der erfolgreichsten demokratischen Beteiligungen, die wir je im Rahmen der Europäischen Union gesehen haben. Die Öffentlichkeit sowie weltweit führende Stimmen aus der Wirtschaft, von Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern haben eine starke Botschaft gesendet. Pelzfarmen haben in einer modernen Modeindustrie und Gesellschaft keinen Platz.» Die Europäische Union ist weltweit eine der wichtigsten Regionen für die Pelzproduktion. Jedes Jahr werden Millionen von Tieren (vor allem Nerze, Füchse und Marderhunde) legal in kleinen Käfigen eingesperrt und getötet, um unnötige Pelzartikel herzustellen.

Jetzt liege es an der Europäischen Kommission, zuzuhören und einen klaren Gesetzesvorschlag zu machen, der die Pelztierzucht endlich verbietet und Zuchtpelzprodukte auf dem europäischen Markt der Vergangenheit angehören lässt. «Mit den anstehenden Überarbeitungen der Tierschutzgesetze, die derzeit in Brüssel vorbereitet werden, wäre dies die ideale Gelegenheit, diese grausame Praxis endgültig zu beenden», sagt Pfabigan. «VIER PFOTEN wurde vor 35 Jahren mit dem Ziel gegründet, Pelzfarmen in Österreich zu verbieten. Der Rest der Europäischen Union holt nun auf, was wir begonnen haben. Für uns bei VIER PFOTEN ist dies ein historischer Moment und ein stolzer Tag für unsere Organisation sowie für die Tierschutzgemeinschaft in ganz Europa.» Die Organisatoren der EBI werden sich nun mit der Europäischen Kommission zusammensetzen und anschliessend an einer öffentlichen Anhörung im Europäischen Parlament teilnehmen, nach der die Europäische Kommission noch vor Ende des Jahres öffentlich auf die Initiative reagieren muss.

Auch in der Schweiz tut sich etwas

Auch hierzulande gibt es positive Entwicklungen zu diesem Thema. Erst kürzlich hat der Bundesrat verkündet, ein Importverbot für tierquälerisch hergestellte Pelzprodukte zu prüfen. Diese müssen aktuell zwar gut sichtbar gekennzeichnet sein, aber die Branche setzt die Deklarationspflicht seit deren Einführung 2014 nur mangelhaft um. Allein 2021 und 2022 wurden die Kennzeichnungen bei zwei Dritteln der kontrollierten Verkaufsstellen missachtet. Verwarnungen und Bussen haben zu keinen nennenswerten Verbesserungen geführt. Der Bundesrat hat das Eidgenössische Departement des Inneren (EDI) beauftragt, bis Ende März 2024 eine entsprechende Vernehmlassungsvorlage zu erarbeiten.

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.  www.vier-pfoten.ch 

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