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Schweizer Freunde der SOS-Kinderdörfer: Erdbeben in Pakistan: Ein Jahr danach

Liebefeld (ots)

Am 8. Oktober 2005 erschütterte ein verheerendes
Erdbeben weite Gebiete in der pakistanischen Provinz Jammu-Kaschmir.
Die SOS-Kinderdörfer in Pakistan haben sich neben materieller Hilfe
vor allem auf die Versorgung und Aufnahme von Waisenkindern
konzentriert. Derzeit werden 224 Kinder in verschiedenen
SOS-Kinderdörfern betreut. Der Bau von zwei neuen Dörfern in Pakistan
ist in Planung.
Die ersten Wochen und Monate nach der Katastrophe, durch die
Zehntausende Menschen gestorben, Tausende verletzt und grosse Teile
der Infrastruktur zerstört wurden, stellten enorme logistische
Anforderungen an die staatlichen, lokalen und internationalen
Hilfsorganisationen. Die SOS-Kinderdörfer haben materiell geholfen:
mit Zelten, Matratzen, Decken, Baumaterial, Trockennahrung, Wasser.
Vor allem aber haben sie sich intensiv darum bemüht, für unbegleitete
und unversorgte Kinder eine Anlaufstelle zu sein und sie bei Bedarf
langfristig in SOS-Kinderdorf-Familien aufzunehmen.
Mittlerweile haben insgesamt 224 durch das Erdbeben verwaiste
Kinder in verschiedenen SOS-Kinderdörfern ein neues Zuhause gefunden:
z.B. in Lahore, Rawalpindi, Sialkot, Dhodial und Faisalabad.
Für die Waisenkinder plant das Kinderhilfswerk den Bau eines
SOS-Kinderdorfes in Jammu-Kaschmir oder in der North West Frontier
Province, die Suche nach einem geeigneten Grundstück kann allerdings
noch Monate dauern. Ein weiteres neues SOS-Kinderdorf ist in
Islamabad vorgesehen.
Besonders schwer getroffen hat das Erdbeben die Stadt Muzaffarabad
und Umgebung. Die Wiederaufbauarbeiten an Schulen,
Gesundheitseinrichtungen, Wohnhäusern und Verwaltungsgebäuden
stagnieren oder gehen nur sehr langsam vonstatten. Frustration und
Angst vor dem kommenden Winter machen sich mittlerweile unter der
Bevölkerung breit, denn viele Menschen müssen noch immer in den
Ruinen ihrer Häuser leben.
Heftiger Monsunregen und Erdrutsche haben zudem in den vergangenen
Monaten rund 43.000 Menschen gezwungen, ihre Dörfer zu verlassen und
die bereits geschlossenen Nothilfe-Camps - die daraufhin wieder
geöffnet wurden - in Muzaffarabad aufzusuchen. SOS-Kinderdorf hat zum
wiederholten Mal Zelte zur Verfügung gestellt und Wellblechdächer an
Betroffene verteilt.
Das vom Erdbeben schwer in Mitleidenschaft gezogene SOS-Kinderdorf
in Muzaffarabad ist unbewohnbar. Es befindet sich in der "roten
Zone", in der nicht mehr gebaut werden darf. Das Kinderdorf wird nun
abgebaut - der grösste Teil des Baumaterials sowie die
Inneneinrichtung sollen für den Bau des neuen SOS-Kinderdorfs in
Jammu-Kaschmir genutzt werden.

Kontakt:

Christine Leimgruber
Geschäftsleiterin
Schweizer Freunde der SOS-Kinderdörfer
Hessstrasse 27a, Postfach
3097 Liebefeld
Tel. +41/31/979'60'60
E-Mail: christine.leimgruber@sos-kinderdorf.ch
Internet: http://www.sos-kinderdorf.ch

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