Tous Actualités
Suivre
Abonner KfW

KfW

KfW Research erwartet für 2017 in der Eurozone stärkstes Wirtschaftswachstum seit zehn Jahren

Main (ots)

   - Konjunkturprognosen für 2017 auf 2,2 % (vorher: 1,8 %), für 2018
     auf 2,0 % (1,7 %) angehoben
   - Stimmung weiter hervorragend, harte Konjunkturindikatoren ziehen
     nach
   - Eurostärke könnte belasten

Der Aufschwung in der Eurozone verfestigt sich und geht inzwischen in sein fünftes Jahr in Folge. Mittlerweile profitieren alle Länder des gemeinsamen Währungsraums von der dynamischen Entwicklung der Wirtschaft. KfW Research hebt daher seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr auf 2,2 % an (Vorprognose: 1,8 %). Damit wäre 2017 für die Eurozone das wirtschaftlich erfolgreichste der zurückliegenden zehn Jahre. 2018 dürfte sich das Tempo nur leicht verlangsamen und der reale Zuwachs zum Jahresende bei 2,0 % liegen (Vorprognose: 1,7 %).

Positive Impulse kommen aktuell sowohl aus der Binnenwirtschaft als auch vom Außenhandel. Der private Konsum profitierte zuletzt zwar nicht mehr von den Realeinkommenszuwächsen, die der Ölpreisverfall und die niedrige Inflation im Jahr 2016 mit sich brachten. Aber der Abbau der Arbeitslosigkeit und die steigende Erwerbstätigenquote im Euroraum stützen den Konsum. Das Wachstum der Investitionen übertrifft zwar dasjenige des privaten Verbrauchs. In einigen Ländern, allen voran in Italien, besteht aber weiterhin Nachholbedarf. Die Stimmung in der Wirtschaft bleibt zuversichtlich - und diese Zuversicht fand im zweiten Quartal auch endlich ihren Niederschlag in harten Konjunkturindikatoren: Industrieproduktion und Auftragseingang legten deutlich zu, die Kapazitätsauslastung ist inzwischen so hoch wie zuletzt 2008.

"Der Euroraum befindet sich in einem robusten Aufschwung, die konjunkturelle Belebung erstreckt sich auf sämtliche Länder des Währungsraums", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Wir kehren langsam zur Normalität zurück. Der Weg dorthin war unnötig lang. Ein so homogenes Wachstum erleichtert aber jetzt die gemeinsame Geldpolitik - und schafft günstige Voraussetzungen für institutionelle Reformen in der Eurozone. Denn je ähnlicher die wirtschaftliche Verfassung in den Mitgliedsländern ist, desto näher beieinander liegen auch die Vorstellungen über den künftigen Reformkurs. Viel symmetrischer dürfte der Aufschwung nicht mehr werden. Die richtige Zeit für Reformen ist jetzt."

Angesichts des anhaltend hohen Wachstums befindet sich der aktuelle Konjunkturzyklus aller Wahrscheinlichkeit nach nah an seinem Höhepunkt. Die Output Gap, also die Abweichung der tatsächlichen Wirtschaftsleistung von einer bei Normalauslastung der Kapazitäten erreichten Wirtschaftskraft, schloss sich zuletzt mit großen Schritten. Noch im laufenden Quartal könnte sie endgültig schließen und die Wirtschaft der Eurozone in eine Boomphase eintreten.

"Eine Wachstumsverlangsamung ist im weiteren Jahresverlauf nicht absehbar, auch 2018 dürfte das Tempo nahezu unverändert bleiben", sagt Dr. Jörg Zeuner. "Politische Unsicherheiten bestehen zwar weiterhin, z. B. in Bezug auf die bevorstehende Wahl in Italien, die Handelspolitik der USA oder den Brexit. Gerade die jüngere Vergangenheit hat aber gezeigt, dass die konjunkturelle Wirkung solcher Unsicherheiten eher gering ist." Ein weiterer Risikofaktor, der die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone bremsen könne, sei die signifikante Aufwertung des Euro. Allein seit Beginn des zweiten Quartals hat die Währung bis heute handelsgewichtet um 6 % an Wert gewonnen (12 % gegenüber dem US-Dollar). "Sollte die Eurostärke von Dauer sein und die Währung womöglich weiter aufwerten, kann es durchaus zu einem Dämpfer kommen", so Zeuner. "Aber auch eine noch stärkere wirtschaftliche Belebung in der Eurozone wäre drin: Die gute globale Konjunktur verleiht Rückenwind. Zudem hat sich die Bankenproblematik im Euro-Schwergewicht Italien etwas entschärft und zügig angegangene Reformen in Frankreich könnten dort Impulse für neue Investitionen setzen."

Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass Eurozone ist abrufbar unter: http://ots.de/0uIAU

Ab heute finden Sie auf unserer neuen Themenseite Konjunktur zudem alle aktuellen Publikationen von KfW Research zur Wirtschaftslage in Deutschland und der Eurozone. Die Themenseite ist abrufbar unter: www.kfw.de/s/deksHqF

Kontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Plus de actualités: KfW
Plus de actualités: KfW
  • 04.09.2017 – 10:03

    KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Rast auf dem Gipfel nach rasantem Aufstieg

    Frankfurt am Main (ots) - - Stimmung der Mittelständler gibt im August leicht nach - Großunternehmen etwas optimistischer - Bauklima weiter auf Rekordjagd - Stabiler und kräftiger Aufschwung in Deutschland Der rasante Gipfelsturm des mittelständischen Geschäftsklimas setzt sich vorerst nicht fort: Der zentrale Stimmungsindikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers ...

  • 10.08.2017 – 11:43

    Geschäftsklima im deutschen Beteiligungsmarkt klettert weiter

    Frankfurt am Main (ots) - - Fundraisingklima im Venture Capital-Segment steigt in neue Höhen - Bewertung des VC-Dealflows sackt ab - Zufriedenheit mit Einstiegspreisen auf dem Tiefpunkt Der deutsche Beteiligungskapitalmarkt hat im Frühsommer ein neues Stimmungshoch erreicht. Der Geschäftsklimaindex des German Private Equity Barometers klettert im zweiten Quartal 2017 um 3,4 Zähler auf 65,2 Saldenpunkte. Der Indikator ...

  • 02.08.2017 – 10:00

    Geschäftsklima im Mittelstand: Die Stimmungsparty geht weiter

    Frankfurt am Main (ots) - - Neues Allzeithoch dank besserer Erwartungen - Lageurteile der Mittelständler auf Rekordniveau stabil - Konjunkturaussichten hellen sich weiter auf Der Stimmungsaufschwung in den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland kennt zurzeit scheinbar keine Grenzen, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt. Ihr Geschäftsklima steigt im Juli um weitere 1,1 Zähler auf jetzt 29,2 ...