Tous Actualités
Suivre
Abonner Linth-Escher-Stiftung

Linth-Escher-Stiftung

Sind Frösche wichtiger als Menschen?

Mollis (ots)

Am 9. Februar wird in St. Gallen über ein neues
Wasserbaugesetz abgestimmt, das im Grundsatz falsch ist. Eine
Gesetzesvorlage, die in krassem Widerspruch zur neuen
Bundesverfassung steht. Gegen diese unausgegorene, willkürliche und
unzumutbare Gesetzesvorlage wurde das Referendum ergriffen und es
regt sich massiver Widerstand.
Das neue Gesetz kennt keine Klassifizierung der Gewässer,
überträgt die Unterhaltskosten von Uferanlagen dem anstossenden
Grundbesitzer zur alleinigen Bewältigung und macht diesen bei
Hochwasserereignissen auch noch haftbar. Mit diesem Gesetz will sich
die St. Galler Regierung klammheimlich aus ihrer Verantwortung
stehlen und die Vorlage zeigt, dass die Harmonisierung von kantonalen
Gesetzen mit Bundesgesetz seine Tücken hat.
Nach neuem Bundesgesetz ist die Hochwassersicherheit Sache der
Kantone. Diese fatale Ansicht hat das Schweizerische Parlament
eindeutig zu wenig hinterfragt und das Volk konnte sich dazu nie
äussern. Auch enthält dieses Bundesrecht für künftige
Wasserbaumassnahmen Vorgaben, die nur bedingt erfüllt werden können,
wenn überhaupt. Zu sehr sind die lokalen Verhältnisse
unterschiedlich, zu hoch sind die ökologischen Ansprüche von
öko-Fundamentalisten, die das Leben der Frösche höher einschätzen als
Mensch, Siedlungen und Besitz. Endlose juristische
Auseinandersetzungen sind zum Teil schon heute an der Tagesordnung.
Die dringend angesagte Sanierung des Linthwerkes, der ersten
grossen Nationalunternehmung der Schweiz und die die Kantone St.
Gallen, Glarus, Schwyz und Zürich umfasst, ist unter diesen Umständen
hochgradig gefährdet. Mit etwas Glück werden wir in den nächsten
Jahren vor Hochwassern verschont, bis man sich freund-eidgenössisch
darauf einigt, ökologische Ansprüche und bare Vernunft unter einen
Hut zu bringen.
Für die Sanierung des Linthwerkes, als ein hervorragendes Beispiel
Schweizerischen Gemeinsinns, ausgeführt in schwierigsten Zeiten, kann
dies nur heissen: Sorgfältiges Instandstellen der seit 200 Jahren
bewährten Anlage in ihrer Form und Aussehen, und andererseits
ökologische Aufwertung der näheren Umgebung ohne Aufreissen der Dämme
und Wuhranlagen. Hochwassersicherheit hat in jedem Fall Priorität!
René Brandenberger
(Präsident Linth-Escher-Stiftung)

Kontakt:

René Brandenberger
Linth-Escher-Stiftung
Kanalstrasse 10
8753 Mollis
Tel. +41/55/612'37'51
Fax +41/55/612'13'36
mailto:renebrandenberger@linth-escher.ch
[ 006 ]