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hotelleriesuisse

hotelleriesuisse fordert moderne Strukturen im Management touristischer Destinationen und konsequente Liberalisierungen in der Schweiz

Bern (ots)

hotelleriesuisse, der Arbeitgeberverband der
Schweizer Hoteliers, präsentierte heute in Bern die Schwerpunkte für
die politische Arbeit des laufenden Jahres. Der Verband verlangte
dabei eine bessere Koordination der staatlichen Landeswerbung aber
auch eine konsequente Anpassung der Strukturen und Finanzierung
touristischer Destinationen an die Gegebenheiten des 21.
Jahrhunderts. Neben der Unterstützung binnenwirtschaftlicher
Reformvorlagen wie der Agrarpolitik 2011 und der Aufhebung der Lex
Koller plädierte hotelleriesuisse auch in der
Aussenwirtschaftspolitik für einen entschlossenen Kurs der Öffnung.
Dabei stehen eine weitere Annäherung an die EU, der Abschluss multi-
und/oder bilateraler Freihandelsabkommen sowie der Abbau von
Handelshemmnissen innerhalb der WTO im Vordergrund. Liberalisierungen
in den Bereichen Elektrizität, Telekom, Post, Bahn, Parallelimporten
und Cassis-de-Dijon-Prinzip gehören für hotelleriesuisse ebenfalls
ganz oben auf die Reformagenda.
Der Tourismus ist die einzige standortgebundene Exportbranche. Aus
dieser Tatsache ergeben sich drei zentrale Rahmenbedingungen, die die
Erbringung touristischer Dienstleistungen erschweren und verteuern:
  • Die Schweizer Tourismusbranche steht mitten im globalen Wettbewerb um Kunden, gleichzeitig können aber weder Produktions- noch Dienstleistungsteile in Billiglohnländer ausgelagert werden.
  • Der stark regulierte Binnenmarkt ist zugleich zentraler Beschaffungsmarkt der touristischen Unternehmen.
  • Das Abseitsstehen der Schweiz von der EU baut unnötige und kostspielige administrative und technische Hürden auf.
Vor diesem Hintergrund hat hotelleriesuisse die Schwerpunkte für
die politische Arbeit des laufenden Jahres bestimmt.
Verstärkte Koordination der Landeswerbung
hotelleriesuisse unterstützt die Bestrebungen des Bundesrates und
des Parlaments zur Koordination der Landeswerbung. Dies soll durch
eine Integration der Organisationen Schweiz Tourismus, Präsenz
Schweiz, Standort:Schweiz und Swissinfo in eine neue Gesellschaft
sowie einer einheitlichen Führung der Marke "Schweiz" erreicht
werden. Darüber hinaus sollen gemeinsame Kommunikationsplattformen
auch mit anderen in der Landeswerbung tätigen Institutionen
geschaffen und das Netz der Aussenstellen vereinheitlicht werden.
Wer profitiert, soll auch bezahlen
Die heutige Situation im Bereich des Managements und der
Finanzierung touristischer Destinationen in der Schweiz ist
unbefriedigend und entspricht nicht den Notwendigkeiten des
Zeitalters der Globalisierung: Die Strukturen von Vermarktung und
Finanzierung basieren fast ausschliesslich auf politischen Kriterien
- das heisst Kantons- und Gemeindegrenzen. Die Perspektive der Kunden
und des Marktes, die sich an international wettbewerbsfähigen
Destinationen orientieren, wird dabei kaum berücksichtigt.
Vor diesem Hintergrund ortet hotelleriesuisse folgenden
Handlungsbedarf:
  • Innerhalb der Tourismusbranche: Kooperationen und Fusionen der Unternehmen entlang der Dienstleistungskette (Tourismusorganisationen, Transport, Hotels, Restaurants und Freizeitanbieter).
  • Über den Tourismus hinaus: Alle Branchen, die vom Tourismus profitieren - also auch Banken, Detailhandel, Kultur, etc. - beteiligen sich finanziell an der Tourismuswerbung.
  • Die Gelder zur Tourismuspromotion fliessen ausschliesslich in die international wettbewerbsfähigen Destinationen; alle anderen finanzieren sich selbst.
Modernisierung von Agrarpolitik und Grundstückserwerb
hotelleriesuisse befürwortet die generelle Stossrichtung der
Agrarpolitik 2011, spricht sich jedoch für konsequentere Anpassungen
aus. Gerade im Hinblick auf die internationalen Entwicklungen
unterstreicht der Unternehmerverband der Schweizer Hoteliers die
Notwendigkeit, dem landwirtschaftlichen Sektor zu professionellen und
wettbewerbsfähigen Strukturen zu verhelfen. Die Tendenz zu grösseren
Betriebseinheiten sollte dabei ebenso unterstützt werden wie die
Produktion qualitativ hoch stehender und innovativer regionaler
Erzeugnisse.
Der Verband begrüsst ausserdem die Abschaffung des Bundesgesetzes
über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland (Lex
Koller), lehnt aber die im Raumplanungsgesetz vorgeschlagenen
flankierenden Massnahmen ab: Es soll Aufgabe der Kantone und/oder
Gemeinden sein, dort wo es notwendig und erwünscht ist, zu
intervenieren.
Diese Positionen von hotelleriesuisse basieren auf der Erkenntnis,
dass unternehmerische Freiheit und die Gleichbehandlung aller
Marktteilnehmer die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche
Schweizer Hotellerie sind.
Konsequente aussenwirtschaftliche Öffnung
Auch im Bereich der Aussenwirtschaftspolitik ortet
hotelleriesuisse bedeutende Handlungsfelder, die zur Verbesserung der
Situation der Schweizer Hotellerie beitragen können. Dazu gehören
insbesondere:
  • Eine weitere Annäherung der Schweiz an die Europäische Union durch eine pragmatische Umsetzung und - wo angezeigt - lösungsorientierte Fortführung des bilateralen Weges.
  • Ein positiver Abschluss der laufenden Douha-Runde im Rahmen der WTO zur Realisierung wichtiger Liberalisierungsschritte, vor allem im Bereich der Landwirtschaft.
  • Ein stetiger Ausbau des Netzes von multi- und/oder bilateralen Freihandelsabkommen.
Dieses Fazit zieht hotelleriesuisse aus der Erfahrung, dass sich
aussenwirtschaftliche Liberalisierungen - direkt oder indirekt -
stets auch positiv auf die Exportbranche Hotellerie auswirken.
Weitere Reformen erforderlich
hotelleriesuisse betonte, dass auch in Zukunft noch erhebliche
Anstrengungen zur Liberalisierung notwendig sind, um die
Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Hotellerie zu sichern.
Binnenwirtschaftlich sieht der Verband den Handlungsbedarf in erster
Linie in den Bereichen Elektrizität, Telekommunikation, Post, Bahn
sowie beim öffentlichen Beschaffungswesen. Aussenwirtschaftlich
stehen die Zulassung von Parallelimporten und die Anerkennung des
Cassis-de-Dijon-Prinzips im Vordergrund.

Kontakt:

Isabel Garcia
Leiterin Kommunikation
Tel. +41/31/370'42'86
Mobile +41/79/652'85'19
E-Mail: isabel.garcia@hotelleriesuisse.ch

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