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GBI/SIBEigennutz und ideologische Borniertheit obsiegen beim Maler- und Gipserunternehmerverband Arbeitgeber stürzen ganze Branche ins Chaos

Mit einer von kurzsichtigem Eigennutz und ideologischer 
Borniertheit geprägten Entscheidung gegen den neuen 
Gesamtarbeitsvertrag für das Maler- und Gipsergewerbe stürzt 
die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Maler- und 
Gipsermeisterverbandes eine ganze Branche ins Chaos und 
desavouiert ihre Verbandsleitung und ihre gesamte 
Verhandlungsdelegation. Für die Maler- und Gipser/-innen und 
ihre Gewerkschaft GBI bedeutet dieser unverständliche 
Entscheid, dass jetzt der Kampf für einen neuen 
Gesamtarbeitsvertrag mit Frühpensionierung noch härter und 
schonungsloser geführt werden muss. Angesichts dieses 
provokativ einfältigen Entscheides hat es sich gelohnt, dass die 
GBI nach Abschluss und Unterzeichnung des neuen GAV die 
Mobilisierung aufrecht erhalten und die Vorbereitungen für den 
unbeschränkten Streik ab dem 27. Mai weitergeführt und ihre 
skeptische Haltung gegenüber den Bilateralen Verträgen bzw. 
der EU-Osterweiterung bewahrt hat.
Erst letzte Woche haben Peter M. Dreher, Präsident, Peter 
Baeriswyl, Direktor und P. Flückiger als 
Verhandlungsdelegationsleiter des smgv den neuen 
Gesamtarbeitsvertrag mit Frühpensionierung ab 62 
unterzeichnet, nachdem am 11. Mai in einer langen 
Verhandlungsrunde zwischen den Sozialpartnern ein für beide 
Seiten akzeptabler und tragbarer Kompromiss ausgehandelt 
werden konnte, der den Maler- und Gipser/-innen in der 
Deutschschweiz, im Tessin und im Kanton Jura im 
wesentlichen die Frühpensionierung und eine Lohnerhöhung 
von Fr. 62.– zugesichert hat. Doch die Verbandsleitung des 
smgv stand wohl nicht so richtig hinter dem von ihnen selber 
unterzeichneten Vertrag. Denn schon vor der 
Delegiertenversammlung des smgv, welche den Vertrag zu 
ratifizieren hatte, äusserte Verbandsdirektor Baeriswyl in einem 
Medieninterview die Ansicht, dass der von ihm ausgehandelte 
und unterzeichnete Vertrag bei der DV keine Zustimmung 
finden würde. Und so kam es denn auch. An der DV der Maler- 
und Gipsermeister setzten sich die ideologisch bornierten 
Hardliner wie der Luzerner Enrico Ergolani durch, denen zudem 
ihre prall gefüllte Brieftasche wichtiger ist als die Gesundheit 
ihrer Mitarbeiter/-innen.
Dieser kurzsichtige und dumme Entscheid wird aber 
Konsequenzen haben. Denn für die Maler- und Gipser/-innen 
und ihre Gewerkschaft GBI bedeutet er, dass der Kampf für 
einen neuen GAV mit Frühpensionierung noch härter und 
kompromissloser geführt werden muss. Da der smgv schon in 
der jüngeren Vergangenheit kein verlässlicher Vertragspartner 
mehr war, hat die GBI die Mobilisierung und die Vorbereitungen 
für einen unbefristeten Streik ab dem 27. Mai trotz 
unterzeichnetem Vertrag unbeirrt weitergeführt und kann nun 
diesen Streik vor und über die Pfingsttage hin problemlos als 
Antwort auf die Arbeitgeberprovokation umsetzen. Die GBI weist 
jetzt schon darauf hin, dass eine Ausweitung des Streikes 
leider nicht möglich ist, ohne dass auch das öffentliche Leben 
und allenfalls auch der Pfingstreiseverkehr tangiert werden 
können. Und auch nach den Pfingstfeiertagen wird der Streik so 
lange fortgesetzt, bis die Maler- und Gipsermeister zur Vernunft 
gekommen sind.
Und das werden sie wohl früher oder später müssen. Denn 
ihre Ohrfeige an ihre eigenen Mitarbeiter/-innen bedeutet auch, 
dass der Bund umgehend die Allgemeinverbindlichkeit des 
abgelaufenen Gesamtarbeitsvertrages aufheben muss. 
Branchenintern bedeutet dies, dass die paritätischen 
Institutionen wie der Gimafonds, die Aus- und Weiterbildung 
usw. aufhören zu funktionieren. Es bedeutet aber auch, dass 
sich ab sofort die schwarzen Schafe der Branche nicht mehr an 
die Regelungen des alten GAV zu halten haben und mit 
Dumpingpreisen in den Markt einbrechen können. Das gilt 
auch für ausländische Betriebe, die ab dem 1. Juni, nach 
Inkrafttreten der Personenfreizügigkeit mit der EU, ohne 
Einschränkungen in den Schweizer Markt eindringen und 
hiesige Unternehmen verdrängen können.
Diese Dimension des Entscheides der Maler- und 
Gipsermeister bereitet der GBI als grösster Schweizer 
Gewerkschaft zusätzlich Sorgen. Denn wenn die Arbeitgeber 
sich neuerdings aus den bewährten Gesamtarbeitsverträgen 
aus purem Eigennutz und unüberlegter Kurzsichtigkeit 
verabschieden, wie jetzt bei den Maler- und Gipser/-innen, wie 
bei den Schreiner/-innen oder bei den Zimmerleuten, dann 
verlieren die gesetzlich verankerten flankierenden 
Massnahmen zu den bilateralen Verträgen mit der EU ihre 
Wirksamkeit und werden zu reinen Papiertigern. Vor diesem 
Hintergrund wird die GBI zu den Bilateralen II und der 
EU-Osterweiterung kaum ja sagen können.
Weitere Auskünfte
Hansueli Scheidegger, Verhandlungsleiter GBI Maler- und 
Gipser/-innen, 079 441 74 35
Rolf Beyeler, Abteilung Kommunikation GBI, 079 603 27 22

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