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comparis.ch zur Berechnung des Prämienaufschlags der Krankenkassen - BAG verschleiert eine halbe Milliarde Prämienaufschlag

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Zürich (ots)

Information: Die Tabelle "Prämienaufschlag für alle
Altersstufen nach Franchise und Versicherungsmodell" kann unter 
www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos heruntergeladen werden.
Morgen gibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) den offiziellen 
Prämienaufschlag der Krankenkassen für das nächste Jahr bekannt. 
Dieser dürfte bei rund 9 Prozent liegen. Diese Zahl ist jedoch nur 
für eine Minderheit der Versicherten relevant. Denn die 
überdurch-schnittlichen Prämienerhöhungen bei den Wahlfranchisen sind
darin nicht enthalten. Die massiven Aufschläge der Mehrheit der 
Versicherten werden nicht berücksichtigt. Gemäss Berechnungen des 
Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch wird der offizielle 
Prämienauf-schlag um knapp 2,5 Prozentpunkte zu tief ausgewiesen. 
Dies entspricht knapp einer halben Milliarde Franken Prämien.
Morgen Donnerstag gibt das BAG den Aufschlag der 
Krankenkas-senprämien auf das nächste Jahr hin bekannt. Die 
Überraschung dürfte bei vielen gross sein, denn die Prämien werden 
aller Voraussicht nach «nur» um rund 9 Prozent steigen. Das ist 
deutlich unter dem Prämienschock von 15 Prozent, den das BAG im Mai 
für den Herbst angekündigt hatte. Ende August hat sich bereits 
abgezeichnet, dass die Prämien im Durchschnitt mit 11 Pro-zent nicht 
ganz so drastisch steigen werden wie ursprünglich angenommen. Die 
offizielle Zahl des BAG wird nun noch tiefer ausfallen. Wer nun 
denkt, die Politik habe ein Wunder vollbracht, der irrt. Der Grund 
für den tiefen offiziellen Aufschlag ist in der Berechnungsmethode 
des BAG zu finden: Das BAG wies bis anhin jeweils nur den 
Prämienaufschlag für die Versicherten mit dem traditionellen 
Versicherungsmodell sowie einer 300er-Grundfranchise und mit 
Unfalldeckung aus. Zudem trifft das BAG auch gewisse Annahmen zur 
Zahl der Krankenkassenwechsel und ändert so die Gewichtung der 
einzelnen Krankenkassen in der Berechnung. (1) Gemäss Auswertungen 
von comparis.ch betrifft der so berechnete Aufschlag nicht einmal 
einen Fünftel der Schweizer Bevölkerung. «Mit der Berechnungsmethode 
verschleiert das BAG den höchsten Prämienaufschlag in diesem 
Jahrzehnt», sagt Richard Eisler, Geschäftsführer von comparis.ch.
Dieses Jahr spielt die Berechnungsgrundlage des Prämienanstiegs 
eine erhebliche Rolle. Denn der Bundesrat hat die Rabatte für 
Wahlfranchisen gesenkt. Dadurch steigen die Prämien für Versicherte 
mit Wahlfranchise auf das nächste Jahr hin überdurchschnittlich an. 
Dieser massive Anstieg wird aber bei der Prämienerhöhung des BAG 
nicht ausgewiesen. Für die Versichertengruppe mit Standardmodell und 
Grundfranchise, für die das BAG jeweils die Prämienerhöhung ausweist,
hat comparis.ch einen Prämienaufschlag von rund 9 Prozent berechnet 
(s. Tabelle auf der nächsten Seite). (2) Dieser Aufschlag ist knapp 
2,5 Prozentpunkte tiefer als der von comparis.ch berech-nete 
Aufschlag für sämtliche Franchisen und Versicherungsmodelle. Bei 
einem Prämienvolumen von rund 20 Milliarden Franken entsprechen diese
2,5 Prozentpunkte knapp 500 Millionen Franken. «Die halbe Milliarde 
fällt zwar aus der offiziellen Statistik, verschwindet aber nicht 
einfach von den Prämienrechnungen der Versicherten. Am Ende müssen in
erster Linie die Versicherten mit Wahlfranchise die halbe Milliarde 
berappen», sagt Richard Eisler. Eine Auswertung von comparis.ch zeigt
denn auch, dass rund jeder achte Versicherte einen Prämienanstieg von
20 Prozent und mehr hinnehmen muss.
Wie im Herbst 2003
Eine ähnliche Situation (Senkung der Rabatte bei den Wahlfranchisen) 
hatte es im Herbst 2003 gegeben. comparis.ch errechnete damals eine 
Prämienerhöhung von 7,4 Prozent. Das für die Krankenkassenaufsicht 
zuständige Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) sprach von 4,3 
Prozent. Die Öffentlichkeit und die Parlamentarier in Bern waren 
verwirrt und wussten nicht mehr was Sache ist. Ein Jahr später zeigte
sich dann in der offiziellen Statistik, dass die Prämie pro 
Versicherten effektiv um 7 Prozent gestiegen war und das BSV nicht 
die korrekte Zahl veröffent-licht hatte.
(1)Dokumentation des BAG zur Berechnung der Erhöhung der 
Durchschnittsprämie: 
http://www.bag.admin.ch/themen/krankenversicherung/01156/01158/index.html?lang=de&download=M3wBPgDB/8ull6Du36WcnojN14in3qSbnpWZZ3GYmE6p1rJgsYfhyt3NhqbdqIV+baqwbKbXrZ6lhuDZz8mMps2go6fo
(2) Berechnungsgrundlage: Provisorische Prämien für rund 90 
Prozent der Versicherten

Kontakt:

Richard Eisler
Geschäftsführer
Telefon: 044 360 34 00
E-Mail: media@comparis.ch
www.comparis.ch

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