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comparis.ch erweitert den Spitalvergleich - Infektions-, Fehler- und Wiedereintrittsraten in Schweizer Spitälern

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Zürich (ots)

- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
     unter http://presseportal.ch/de/pm/100003671 heruntergeladen 
   werden -
Dass die Resultate der vom Internet-Vergleichsdienst comparis.ch 
ermittelten Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern kein 
Zufallsergebnis sind, zeigen die nun vorliegenden Auswertungen der
Erhebung der Infektions-, Fehler- und Wiedereintrittsraten. Im Spital
mit der tiefsten Patientenzufriedenheit war jeder zweite Patient von 
einer Infektion, einem Fehler oder einem ungeplanten Wiedereintritt 
betroffen. Die kombinierte Rate dieser Ereignisse ist in der Romandie
signifikant höher als in der übrigen Schweiz. Kleinere Spitäler 
weisen signifikant tiefere Werte auf als grosse Spitäler.
Zürich, 21. August 2007 - Die erste schweizweite Umfrage des 
Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch zur Patientenzufriedenheit (1)
in 53 grossen öffentlichen Akutspitälern der ganzen Schweiz hat zwei 
Punkte klar aufgezeigt: Erstens waren die befragten Patienten der 
Westschweizer Spitäler signifikant weniger zufrieden mit ihrem 
Spitalaufenthalt als Patienten, die sich in Spitälern der restlichen 
Schweiz behandeln liessen. Zweitens waren Patienten in kleineren 
Spitälern mit ihrer Behandlung signifikant zufriedener als solche in 
grossen Spitälern.
Wie bereits an der Medienkonferenz vom 7. August 2007 angekündigt,
veröffentlicht comparis.ch nun weitere, zusätzliche Auswertungen aus 
dieser Umfrage. Den über 5800 befragten Patientinnen und Patienten 
wurden neben den 19 Fragen, die zur Evaluation der 
Patientenzufriedenheit dienten, weitere Fragen gestellt. comparis.ch 
wollte wissen, ob die Patienten während des Spitalaufenthalts eine 
Infektion erlitten hatten, ob es bei der Behandlung oder Betreuung zu
Fehlern gekommen war und ob sie unerwartet oder notfallmässig wegen 
der gleichen Krankheit ins Spital zurückkehren mussten. Daraus wurden
die Infektions-, Fehler- und Wiedereintrittsraten sowie die 
kombinierte Rate dieser drei Arten von unerwünschten Ereignissen 
errechnet. Die Ergebnisse hat comparis.ch heute in der Studie 
"Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerraten in Schweizer 
Spitälern" auf www.comparis.ch publiziert.
Universitätsspitäler: Bei jedem neunten Patienten eine Infektion
In den Universitätsspitälern ist die Infektionsrate mit 11 Prozent 
(jeder neunte der befragten Patienten) am höchsten und damit 
signifikant höher als der Durchschnitt aller 53 verglichenen Spitäler
("Spital Schweiz") mit 7 Prozent. In den kleineren 
Grundversorgungsspitälern hingegen (Niveau 4 und 5, gemäss 
Krankenhaustypologie des Bundesamts für Statistik BFS (2) gaben nur 
halb so viele Patienten wie in den Universitätsspitälern an, dass sie
eine Infektion erlitten hätten (6%). Die Tendenz ist klar: Je grösser
das Spital, umso grösser auch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion.
Die Vermutung, dass in Universitätsspitälern signifikant häufiger 
schwere Eingriffe vorgenommen würden und dass deshalb die 
Infektionsrate höher ist, wird durch die befragten Patienten 
allerdings nicht gestützt.(3) Jedoch zeigt sich, dass Patientinnen 
und Patienten aus der Romandie signifikant häufiger (9%) als der 
Durchschnitt und als solche aus der deutschen (7%) und der 
italienischen Schweiz (5%) angaben, dass sie bei ihrer Behandlung im 
Spital eine Infektion bekommen hatten.
Tessin: Am wenigsten Fehler
Am häufigsten kam es laut Aussagen der befragten Patienten im 
Universitätsspital Zürich zu Fehlern (26%). Am seltensten mit 4 
Prozent im Ospedale della Beata Vergine in Mendrisio. Der 
Durchschnitt der 53 verglichenen Spitäler ("Spital Schweiz") liegt 
bei 17 Prozent. Jeder vierte befragte Patient, der sich in einem 
Universitätsspital behandeln liess, war von einem Fehler betroffen. 
In den Spitälern der italienischen Schweiz ist die Fehlerrate mit 8 
Prozent nur halb so hoch wie in den Spitälern der Romandie (17%) und 
der Deutschschweiz (18%). Wäre die tiefere Patientenzufriedenheit (4)
in der Romandie auf kulturelle Unterschiede - zum Beispiel auf eine 
kritischere Haltung der Patienten gegenüber den Spitälern - 
zurückzuführen, wäre zu erwarten, dass die befragten Personen in der 
Romandie deutlich häufiger von Behandlungs- oder Betreuungsfehlern 
berichteten als die übrigen Schweizer. Denn gerade diese Frage lässt 
den grössten Raum offen für eine subjektive Wertung der Patienten. 
Die mit 17 resp. 18 Prozent voneinander nicht signifikant 
verschiedenen Ergebnisse für die Romandie und die Deutschschweiz 
deuten darauf hin, dass die tiefere Patientenzufriedenheit nicht 
einfach mit kulturellen Unterschieden zu erklären ist.
Westschweiz: Bei jedem sechsten Patienten ein ungeplanter 
Wiedereintritt
Durchschnittlich kam es bei jedem fünften Patienten, der sich in 
einem Universitätsspital behandeln liess, zu einem ungeplanten 
Wiedereintritt. Bei den kleinen Grundversorgungsspitälern (BFS-Niveau
4/5) ist diese Rate mit 11 Prozent nur halb so hoch. In der Romandie 
ist die Wiedereintrittsrate mit 17 Prozent (jeder sechste der 
befragten Patienten) am höchsten und damit signifikant höher als in 
der Deutschschweiz (12%). Am meisten ungeplante Wiedereintritte 
verzeichnete das Universitätsspital Genf mit 29 Prozent. Signifikant 
über dem "Spital Schweiz" liegen auch das Kantonsspital Liestal und 
das Universitätsspital Lausanne. Die tiefste Wiedereintrittsrate kann
das Spital Thun mit 5 Prozent verzeichnen. Neben Thun liegt auch das 
Spital Bülach signifikant unter dem schweizweiten Durchschnitt von 13
Prozent.
Patientenzufriedenheit: Kein Zufallsergebnis
Zusätzlich zu den gesonderten Raten der Infektionen, Fehler und 
Wiedereintritte wurde im Rahmen der Studie die kombinierte 
Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate der einzelnen Spitäler 
errechnet (siehe Grafik in der Beilage). Diese beträgt im 
Durchschnitt aller 53 verglichenen Spitälern 29 Prozent. Am tiefsten 
ist sie mit 16 Prozent in Mendrisio, am höchsten mit 49 Prozent im 
Universitätsspital Genf, für das comparis.ch auch den tiefsten Wert 
für die Patientenzufriedenheit ermittelt hat. Eine Regressionsanalyse
zeigt, dass die Patientenzufriedenheit in den von comparis.ch 
verglichenen Spitälern zu über 50 Prozent mit der kombinierten 
Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate der einzelnen Spitäler 
erklärt werden kann. Sie ist somit kein Zufallsergebnis, das auf 
subjektiven Einschätzungen der Patienten beruht, sondern zu einem 
grossen Teil das Resultat aus unerwünschten Ereignissen wie 
Infektionen, Fehlern und ungeplanten Wiedereintritten.
Richard Eisler, Geschäftsführer von comparis.ch, zeigt sich 
angesichts dieses Ergebnisses - beim Spital mit der höchsten Rate kam
es bei jedem zweiten Patienten zu einer Infektion, einem Fehler oder 
einem ungeplanten Wiedereintritt - erschrocken: "Sich in eine 
Spitalbehandlung zu begeben, ist wie in ein Flugzeug zu steigen: Man 
legt sein Schicksal in die Hände anderer. Doch wer will schon mit 
einer Fluggesellschaft fliegen, bei der einem bei jedem zweiten Flug 
der Kaffee über die Hose verschüttet wird, das Essen am Boden 
vergessen wurde oder bei der Landung ein Reifen platzt?" Und er 
fordert: "Der Blindflug in Sachen Spitalwahl muss ein Ende haben. Die
Patientinnen und Patienten haben ein Recht darauf, ihre Spitalwahl 
auf Fakten abstützen zu können".
Ab sofort ist die Auswertung der Erhebung der Infektions-, Fehler-
und Wiedereintrittsraten sowie die kombinierte Rate von 
Wiedereintritten, Infektionen und Fehlern der 53 von comparis.ch 
verglichenen Spitäler unter www.comparis.ch publiziert.
Die vollständige Studie "Wiedereintritts-, Infektions- und 
Fehlerraten in Schweizer Spitälern" ist
downloadbar unter 
www.comparis.ch/comparis/press/studien/kk/Studie_Patientenzufriedenheit_WIF_2007_DE.pdf
oder auf Anfrage an  media@comparis.ch erhältlich.
(1) Studie von comparis.ch "Patientenzufriedenheit in Schweizer 
Spitälern" vom 7. August 2007.
Downloadbar unter: 
http://www.comparis.ch/comparis/press/studien/kk/Studie_Patientenzufriedenheit_2007.pdf
(2) Bundesamt für Statistik BFS, Sektion Gesundheit: "Statistik der 
stationären Betriebe des Gesundheitswesens: Krankenhaustypologie", 
Neuchâtel, November 2006, Version 5.2.
(3) Studie von comparis.ch "Patientenzufriedenheit in Schweizer 
Spitälern", Seite 15.
(4) Studie von comparis.ch "Patientenzufriedenheit in Schweizer 
Spitälern", Seite 16.

Kontakt:

Weitere Informationen:
Richard Eisler
Geschäftsführer
Telefon: 044 360 52 62
E-Mail: media@comparis.ch
Internet: www.comparis.ch

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