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economiesuisse - Kein Bedarf an Planwirtschaft und Blackouts
economiesuisse zu den Energieszenarien des Bundes

Zürich (ots)

Die heute vom Energie- und Umweltdepartement UVEK
veröffentlichten Energieszenarien zeigen klar, wie unrealistisch und 
riskant die Politikszenarien III und IV für die Schweiz sind. Es 
gibt keinen Grund, die bisherige Energie- und Klimapolitik auf den 
Kopf zu stellen. Prioritär ist die drohende Stromlücke abzuwenden.
Die Schweiz ist mittelfristig mit Engpässen der Stromversorgung 
konfrontiert. 2020 klafft eine Stromlücke. Diese unbestrittene 
Tatsache ist eines der wichtigsten Resultate der Perspektivarbeiten 
des Bundes. Selbst das höchst ambitiöse Szenario IV kommt nicht um 
ein neues Kernkraftwerk oder zusätzliche Gaskraftwerke herum. 
Ernüchternd sind auch die Erkenntnisse über die geringen Beiträge 
der Energieeffizienz und der neuen erneuerbaren Energien. Im Lichte 
der aktuellen Probleme mit der tiefen Geothermie müssten letztere 
sogar noch weiter zurückkorrigiert werden.
Brisanz beinhalten insbesondere die Szenarien III und IV. So soll 
der Staat die Energieversorgung gewährleisten und die Wirtschaft aus 
ihrer Versorgungsrolle entlassen. Die Stromlücke soll mit neuen Gas- 
Kombikraftwerken während in einer planwirtschaftlich festgelegten 
Zeitdauer überbrückt werden. Das würde die Atmosphäre mit mehreren 
Millionen Tonnen CO2 belasten. Zur Kompensation dieser erheblichen 
Umweltbelastung müssten die Energiepreise verdoppelt werden 
(Szenario III). Um eine allzu starke Belastung des 
Wirtschaftsstandorts Schweiz zu vermeiden, hätten insbesondere die 
EU-Staaten bei dieser Preiserhöhung mitzuziehen. Diese Bedingung ist 
jedoch illusorisch. Die EU-Kommission hat im Januar die Eckpfeiler 
ihrer künftigen Energie- und Umweltpolitik vorgestellt : Sie setzt 
weiterhin auf den Handel mit CO2-Emissionen sowie auf technische 
Massnahmen (wie die kürzlich vorgestellten Emissionsziele für 
Automobile). Eine pauschale Energieverteuerung um das Zwei- oder 
Dreifache (Szenario IV) ist jedenfalls keine Option für die EU, weil 
sie den Emissionshandel verunmöglichen würde.
Aus Sicht der Wirtschaft bilden das Szenario I sowie gewisse 
Annahmen aus Szenario II eine realistische Grundlage für die 
anstehenden energiepolitischen Entscheide. Jedenfalls besteht kein 
Bedarf für gefährliche Experimente, die den Wirtschaftsstandort und 
den Wohlstand massiv beeinträchtigen. Die Sicherung der zukünftigen 
Stromversorgung muss nun mit höchster Priorität angegangen werden. 
Den Anforderungen des Klimaschutzes ist dabei unbedingt Rechnung zu 
tragen. Daher muss auch so rasch als möglich ein Entscheid des 
Souveräns über die zur Sicherung der zukünftigen Versorgung 
notwendige Kernenergie herbeigeführt werden.
Rückfragen:
Urs Näf, Telefon: 076 330 25 56

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